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Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern

Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern

Titel: Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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als auch Lebende hinwegstreichende Feuer aus den Flammenwerfern.
    Sie erwachte wieder, als sie ein pochendes Geräusch an der Tür vernahm. Und noch bevor sie irgendeinen Laut von sich geben und sich ganz aus der Betäubung des Schlafes befreien konnte, war David aufgestanden und öffnete die Tür.
    Draußen stand der Liktor.
     
    Später war Myriam davon überzeugt, daß der Kampf zwischen David und dem Liktor nur wenige Minuten, vielleicht nur Sekunden gedauert haben konnte. Aber es kam ihr vor wie Stunden.
    David trat langsam zurück und sagte leise: »Ich habe dich bereits erwartet.«
    »Deine Flucht ist hier zu Ende, Entropieverbrecher.« Die Gestalt trat ein, und der Blick stahlgrauer Augen schweifte kurz durch das Innere der Hütte. Er beachtete Myriam überhaupt nicht, die sich nun mit weit geöffneten Augen langsam aufrichtete.
    »Ich bin kein Entropieverbrecher.« David hob die Arme. »Ich bin ein Erbe der Macht, Liktor. Es ist mir bestimmt, den weißen Stern zu bilden. Ich habe alle acht anderen Spektren, die dazu nötig sind, bereits in mich aufgenommen.«
    Für den Hauch eines Augenblicks verzerrte sich das Gesicht des Liktors, und aus seinen Augen sprühte tiefempfundener Haß. »Die Loge hat mich gewarnt. Sie sagte, du seist ein Betrüger und würdest gewiß versuchen, mich zu täuschen. Es gelingt dir nicht. Entropieverbrecher. Ich bin hier, um dich zu töten.«
    »Schau in meine Gedanken.« David wußte, daß es sinnlos war, aber er gab trotzdem nicht auf. »Sieh in mein Bewußtsein, Liktor. Dort kannst du die Wahrheit erkennen. Man mißbraucht dich. Du wurdest bereits getäuscht, von der Loge. Sie besteht nicht aus Lenkern, sondern aus Treibern, Liktor.«
    Die hochgewachsene Gestalt trat ins Innere der Hütte, und als David die Aussichtslosigkeit seiner Bemühungen begriff, konzentrierte er sich und schlug zu.
    Eine jähe Sturmbö fauchte durch die Hütte, zerrte an den Holzlatten und wischte die staubigen Krüge von den schiefen Regalen. Die Gestalt des Liktors schwankte. Er hob die eine Hand, und ein Funkenregen ergoß sich auf David terGorden. Myriam sah, wie sich das Gesicht Davids langsam verzog und zu einer schmerzerfüllten Grimasse wurde. Die psionischen Funken reihten sich aneinander und wurden zu einem schillernden und schimmernden Kokon, in dessen Innern David gefangen war. Er versuchte, sich daraus zu befreien. Immer wieder hämmerten seine mentalen Fäuste gegen die Barriere, aber es entstand keine Lücke. Kein Riß bildete sich.
    »Dein Herz«, sagte der Liktor kalt. »Es schlägt langsamer. Spürst du es. Entropieverbrecher? Immer langsamer. Es dauert nicht mehr lange, und es hört ganz auf zu schlagen. Dann ist der Tod da.«
    Und er schrie: »Das ist die Rache für den Tod Serais! Entropieverbrecher wie du haben sie umgebracht, einfach ausgelöscht.«
    Myriam sprang auf, öffnete ihre psionischen Sinne und schoß psychische Pfeile auf den Liktor ab. Sie sah, wie sich kleine Wunden in seinem Körper bildeten, gleich darauf aber wieder schlossen. Und einen Sekundenbruchteil später fühlte sie sich von einer imaginären Hand angehoben und quer durch die Hütte geschleudert.
    Sie prallte gegen die Wand und rutschte langsam daran entlang zu Boden. Für einige lange Sekunden herrschte völlige Dunkelheit vor ihren Augen. Nur langsam lichtete sich die Finsternis.
    Der funkelnde Kokon, in den David zuvor eingehüllt gewesen war, existierte nicht mehr. Zwei andere Männer hatten die Hütte betreten. Einer von ihnen half David wieder in die Höhe und eilte anschließend auf Myriam zu. Als er in ihr Gesicht blickte, riß er die Augen weit auf.
    »Myriam?«
    »Ja, ich …«
    »Bei Yggdrasil …« Der Mann schluckte. »Ist … ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Sie ließ sich von ihm helfen. Sie hatte sich nichts gebrochen. Der Mann sah die Pusteln auf ihrer Hand und runzelte die Stirn.
    Der zweite Mann trat auf den Liktor zu, der ihn anstarrte, als habe er einen Geist vor sich. Die Körper der beiden Gestalten veränderten sich. Aus Beinen wurden borkige und blättrige Wurzeln, die sich leise knirschend in den hölzernen Boden der Hütte bohrten. »Sieh mich an«, sagte der Begleiter desjenigen Mannes, der David und Myriam geholfen hatte. Der Liktor erschauerte unter diesen Worten. »Sieh mir in die Augen. Dort kannst du die Wahrheit erkennen.«
    Der Liktor wandte langsam den Kopf. Er gab einen dumpfen Laut von sich.
    Und dann zerfiel er zu Staub.
    »Nein«, sagte der Mann vor Myriam. »Sie

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