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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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die Drohung, die von den vier Raumschiffen im Orbit ausging, mochte sie im Moment noch gar nicht denken. Damit mußten sie sich später befassen. Falls man ihnen genug Zeit ließ.
    Doch Astletsat war von dem Ansinnen beileibe nicht angetan. Mich fürchten? Der friedfertige Organsegler war regelrecht entsetzt. Vor mir Furcht haben? O nein, o nein, das will ich nicht, o Ehrenwerte, nein-nein-nein, oh-oh-oh. Das mag ich nicht, so etwas will ich nicht zulassen, oh-oh-oh, nein-nein-nein! Niemand soll mich fürchten. Nein-nein!
    Sei nicht albern, antwortete Chantal Maikowin telepathisch. Du sollst sie nur soviel erschrecken, daß sie zu kämpfen aufhören. Das ist doch wohl besser, als wenn sie sich gegenseitig abschlachten, oder?
    Die Winde sind ungünstig, o Ehrenwerte, behauptete Astletsat kurzerhand, die Winde sind zu schwach, ach-ach-ach …
    Keine Ausflüchte! Die Psychomechanikerin ließ den Organsegler eine gewisse Ungnädigkeit spüren. Wir sind nun einmal in die hiesigen Ereignisse verwickelt worden und können uns nicht drücken. Komm! Du wirst gebraucht.
    Widerwillig rang sich der Riesenrochen zum Einverständnis durch. Oh-oh-oh, ach-ach-ach, wie wird das ausgehen … Aber ich komme, o Ehrenwerte, ich komme! Wer mich braucht, für den bin ich da, ja-ja-ja …
    Telepathisch informierte Chantal Maikowin ihre beiden Psychomechanik-Studentinnen – Renzima und Alyne –, die sich an Bord des Organseglers befanden, über das Vorhaben. Dann beobachtete sie auf parapsychischer Ebene, wie sich Astletsat in die Luft erhob. Inzwischen zeigte sich am Horizont ein Streifen Helligkeit. Molly Viers kurze Nacht begann allmählich der Morgenfrühe zu weichen, ohne daß sich eine Entscheidung über das künftige Schicksal des Planeten abzeichnete.
    In gewisser Beziehung hatte Astletsat mit seinen Einwänden bezüglich der meteorischen Verhältnisse nicht unrecht. Lediglich leichter Wind wehte, nicht einmal ein Ansatz zu den enormen Sturmwinden, deren es bedurfte, hätte der Organsegler allein mit der Kraft seiner Schwingen in die Lüfte emporsegeln sollen. Doch die Mentalanalysatorin wußte, daß der riesige Rochen nicht auf die Gunst der Elemente angewiesen war; in seinem Leib gab es zahlreiche, in segmentierte Hohlkammern unterteilte Blähzellen, dank welcher er auch bei völliger Windstille aufzusteigen und in der Luft zu bleiben vermochte.
    Diese Möglichkeit nutzte er jetzt. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, daß Astletsat unterwegs war, wandte sich Chantal Maikowin an Saskia. »Er kommt«, rief sie durch den Lärm. »Schärfen Sie Ihren Leuten ein, daß sie auf keinen Fall auf ihn schießen sollen.«
    Das blonde Mädchen nickte, hob das Telekom-Armband dicht an die Lippen. Geschosse schlugen auf dem Parkdeck des Palais ein, und die Psychomechanikerin warf sich zusammen mit mehreren Rebellen der Länge nach auf den verdreckten Boden. Als sie sich aufrappelte, schaute sie unvermittelt in Ranigards finstere Miene. »Wir sind erledigt«, sagte der Anamorphot tonlos, »wenn nicht Außergewöhnliches geschieht. Wir benötigen den Beistand der Lenker.«
    »Haben Sie sonst noch ’n Wunsch?« meinte die Mentalanalysatorin ironisch, klopfte sich, die Kleidung ab. »Soll ich einen aus ’m Ärmel zaubern, oder wie? Unsere Freunde sind auf Haydrath.«
    »Ich dachte, für PSI-Impulse spielen räumliche Entfernungen keine Rolle.« Entnervt rang Ranigard die Hände. »Können Sie nicht irgendwie mit ihnen in Kontakt treten?«
    »Interstellare Entfernungen sind dann bedeutungslos, wenn man ständig genau weiß, wo sich die andere Kontaktperson aufhält, andernfalls ist ein Versuch der Kontaktaufnahme das gleiche, als wollte man unter allem Sand des Universums ein bestimmtes Sandkörnchen finden. Es gibt gar nicht genug Nullen, um die statistische Unwahrscheinlichkeit eines Erfolgs in Ziffern auszudrücken.« Ranigards Grimasse rüttelte sie auf. »Was ist denn los?« fragte sie mit unversehens heiserer Stimme.
    »Die Techno-Weltler an Bord der vier Raumschiffe, die Sie bemerkt haben …« Der Ex-Manag vollführte fahrige, ziellose Handbewegungen. »Sie haben ’n Ultimatum gestellt. Ihr Sprecher, ein Kerl namens Ziliax Atterwill, der sich ›Obrist‹ nennt, verlangt die Kontrolle über Molly Vier. Andernfalls werden wir in zwei Standardstunden mit atomaren Sprengköpfen bombardiert.«
    »Gütige Galaxis!« Chantal Maikowin schlug die Hände vor den Mund. Entgeistert starrte sie den Wirtschaftsexperten an. Zuerst konnte sie

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