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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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Wirtschaftsexperte hinauskletterten. »Astletsat hat mehrfach psionische Observationsversuche bemerkt, und meine eigene PSI-Ortung hat ergeben, daß vier Techno-Raumer nicht nach Hause geflogen sind. Im Moment schwenken sie in einen Parkorbit um Molly Vier ein.«
    Erschrocken verharrte der Ex-Manag. »Was?« Verstört musterte er die Maikowin.
    Die Mentalanalysatorin hob die Hände. »Nach dem Abflug der Techno-Welt-Delegierten sind die semipsionischen Sonden, die von den Lenkern zur Überwachung der Raumer eingesetzt worden waren, zurückgezogen worden.« Sie zuckte mit den Achseln. »Darum bin ich nicht eher darauf aufmerksam geworden.«
    »Verdammnis!« krächzte Ranigard. »Auch das noch!« Vom verwüsteten, durch Laserbeschuß verkohlten Blech-, Draht- und Folien-»Dachgarten« des Palais kamen einige bewaffnete Rebellen herübergerannt. »Wo ist Zahnradnik?« rief er ihnen entgegen. »Habt ihr Klamatz noch immer nicht geschnappt?«
    »Er ist tot«, antwortete ein jüngerer, dunkelblonder Mann, dem der rechte Arm unterhalb des Ellbogens durch die Glut eines Laserstrahls verdampft worden war; das automatische Gewehr hielt er in der linken Armbeuge, seine Augen blickten infolge eines starken, schmerzstillenden Medikaments leicht glasig drein. »Wir …«
    »Wer?« schnauzte Ranigard dazwischen. »Klamatz?«
    Trübsinnig schüttelte der verwundete Rebell den Kopf. »Nein. Zahnradnik. Man hat uns im Foyer von zwei Seiten beschossen, während er gerade mit Lux in Communer-Verbindung stand. War nix mehr zu machen.« Betreten betrachtete der Mann die Spitzen seiner Stiefel.
    Ranigard verdrängte den plötzlichen Kummer. Jetzt war dafür keine Zeit. »Und Klamatz? Wo steckt der Halunke? Wir müssen ihn schnappen, er darf auf keinen Fall entwischen!« Eilig strebte der Ex-Manag mit den Bewaffneten, gefolgt von Chantal Maikowin, zu dem Beobachtungsposten zwischen den Trümmern auf dem Dach.
    »Als unser Kommandotrupp auf dem Palais gelandet ist«, erläuterte ein anderer Widerständler, »muß er noch im Gebäude gewesen sein. Ungefähr die Hälfte seiner Verwandten war so unüberlegt, sich in die Gefangenschaft der Eisernen Faust zu begeben. Klamatz hat sie unverzüglich im Innenhof des Palais exekutieren lassen. Ein Beamter hat ausgesagt, das wäre kurz vor unserem Angriff gewesen.«
    Der Anamorphot fluchte bloß und suchte hinter der Brüstung des Dachs Deckung. Aus den unteren Etagen des Palais heulten Salven von mit Lasersuchsensoren ausgestatteten Raketen, dezimierten Einheiten der Eisernen Faust, die den Regierungssitz zurückzugewinnen versuchten. Die wütendsten Gefechte fanden offenbar im Nordwesten statt, wo Zeloten und Clan-Söldner die Rebellengruppen und aufgesplitterten EF-Verbände zu zerschlagen trachteten. Unablässig loderten Flammen empor, Rauchwolken wollten hinauf an den Nachthimmel. Rußflocken und der Gestank nach Qualm von Maschinenwaffen, Fauchen von Lasern und Krachen von Detonationen verstummte keine Sekunde lang.
    »Wir haben fast alle Gleiter verloren.« Die junge, blonde Widerständlerin namens Saskia, die Ranigard am Nachmittag im Bellevue kennengelernt hatte, nahm die Augen von einem Infrarot-Scherenfernrohr und blickte zu Ranigard auf. Ehe der Anamorphot irgend etwas zu entgegnen vermochte, summte Saskias Telekom-Armband, und sie begann auf eine leise, durch Geknister verzerrte Stimme zu lauschen.
    Fast verzweifelt wandte sich der Ex-Manag an Chantal Maikowin. »Wie können Sie helfen?« wollte er beinahe flehentlich wissen. »Was können Sie tun?«
    Du darfst jetzt nicht durchdrehen, mahnte ihn aus seinem Innern Farijas Mentalstimme. Es muß eine Lösung geben. Momentan ist die Lage für sämtliche beteiligten Kontrahenten gleich schlecht. Ein Kampf jedes gegen jeden muß allen Mißerfolg bringen. Die Rebellen müssen sich etwas einfallen lassen, das ihnen gegenüber den anderen einen entscheidenden Vorteil gibt.
    Ranigard sah die Psychomechanikerin auf der Unterlippe kauen. Ihrer Miene zufolge dachte sie angestrengt nach. »Um ehrlich zu sein«, antwortete sie schließlich mißmutig, »ich sehe kaum eine Möglichkeit, wie ich Sie unterstützen könnte. Wären die Truppen entflechtet, hätte es Sinn, mit PSI-Schüben gegen Ihre Gegner vorzugehen, aber so … Und im Einzelkampf kann ich die Situation für Sie nicht bessern.« Streng sah die Mentalanalysatorin von der PSI-Akademie Ultima Thules auf Terra den Ex-Manag an. »Es wäre vernünftiger gewesen, ihr Zustandekommen zu vermeiden.

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