Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
mit Schwärze füllte. Er schrie, und die schrillen Laute schienen im Innern seines Helms widerzuhallen, sich gegenseitig zu verstärken – bis sie ihm fast die Trommelfelle zerrissen.
    Er sank zu Boden und trat und schlug um sich. Irgendein noch ausharrender Teil seines Bewußtseins begriff die Gefahr, daß er sich an irgendeiner scharfen Kante den Raumanzug aufriß, und Tarten nahm alle Kraft zusammen, konzentrierte sich auf seinen psionischen Treibersinn und versuchte, sich gegenüber den mentalen Angriffen des Hirns abzuschirmen. Als der Schmerz, der inzwischen wie ein atomares Feuer in seinem Leib brannte, ein wenig nachließ, brachte er krächzend hervor: »Helfer …«
    Ein Schatten bewegte sich neben ihn, und von den pseudopodienartigen Greifwerkzeugen des kleinen Roboters lösten sich winzige Funken, die sich gleich darauf zu einem schimmernden Netzwerk vereinten.
    Die Pein reduzierte sich auf ein erträgliches Maß.
    Tarten Gashrik blieb einige Sekunden lang schwer atmend liegen und pries seine Umsicht, Helfer auch mit einem miniaturisierten Sarymschirm-Projektor ausgestattet zu haben. Das hatte sich schon auf Sommernachtstraum als recht nützlich erwiesen (Gashrik war während der Durchsuchung eines Depots von Prozessorsegmenten in eine Treiberfalle geraten); jetzt aber rettete es ihm das Leben.
    Leise stöhnend richtete er sich auf. Der Filter vor der Sichtscheibe des Raumhelms machte das grelle Gleißen der Lichtsphäre mit der Hirnmasse zu einem diffusen Glühen, das gerade noch ausreichte, um Einzelheiten erkennen zu können. Er sah, daß sich die Zahl der elektrischen Entladungen in den Zellenfaltungen erhöht hatte. Tarten brachte das in einen direkten Zusammenhang mit dem mentalen Angriff.
    Er drehte sich um. Boris Garlog lag dicht vor dem Geländer der Galerie und zuckte in unregelmäßigen Abständen. Das aufgeschwemmte, fleischige und breite Gesicht hinter der Helmscheibe war eine verzerrte Grimasse, und die Augen quollen ihm so weit aus den Höhlen, daß es den Anschein hatte, als könnten sie sich in jedem Moment von den Sehnerven lösen und wie glasige Murmeln davonrollten. York Tamada lehnte dicht neben dem Schott an der Wand und wirkte ganz ruhig und gelassen. Er hob langsam die rechte Hand mit dem Laser und richtete den Lauf der Waffe zitternd auf den Halsansatz. Wie in Zeitlupe näherte sich der Daumen dem Auslöser.
    Tarten gab Helfer einen Wink, konzentrierte sich und lief los. Als der kleine Roboter dem Gestenbefehl nachkam und Boris Garlog in das Fokusfeld des Sarym-Projektors hüllte, explodierte erneut der Schmerz in Gashrik, und der Treiber duckte sich und hätte fast das Gleichgewicht verloren. Die mentale Präsenz der großen Hirnmasse war übermächtig, füllte sein ganzes Sein mit Hitze aus und schien alle Nervenbahnen in seinem Körper zu versengen. Wie durch einen dichten Nebel sah Tarten York Tamada vor sich, der unter der Wucht des PSI-Angriffes daranging, sich zu erschießen.
    Tarten erreichte ihn gerade noch rechtzeitig.
    Er schlug ihm die Waffe aus der Hand, und Tamada erschlaffte und sank in sich zusammen. Gashrik griff nach seinen Armen, zog ihn aus der Zentrale heraus und deponierte den Bewußtlosen im Elektrowagen. Dann stolperte er auf die Galerie zurück und schnappte erleichtert nach Luft, als er sich wieder im Wirkungsbereich der Sarymabschirmung befand. Boris’ Züge hatten sich geglättet, aber der Blick seiner kleinen blauen Augen ging durch ihn hindurch. Der psychische Schock hielt sein Bewußtsein gefangen.
    Gashrik ächzte, als er sich daranmachte, den fetten Treiber ebenfalls in den Korridor zu schleifen, und Helfer ging ihm dabei zur Hand. Er ringelte einige flexible Metalltentakel um die dicken Arme Garlogs, zog ebenfalls und sagte: »Grigis!«
    Irgend etwas veränderte sich, und Tarten hob den Kopf. Das kobaltblaue Grellen der Lichtsphäre begann zu pulsieren, und die schillernden Flüssigkeiten in den Schläuchen – Gashrik vermutete, es handelte sich dabei um Nährstoffe – flossen rascher in das Grau. Weitere Bildschirme erhellten sich, und einer zeigte den Hibernationssektor des Raumschiffes. Die Schlafröhren waren leer – bis auf eine: In dem milchigen Stasisfeld erkannte Tarten die Konturen eines menschlichen Körpers.
    Ein Finger aus stabilisierter Energie wuchs aus der Lichtsphäre und verbreiterte sich neben dem Kartentank mit der Mistel zu einem Hologramm. Eine gut sechzigjährige Frau sah den Treiber an. Sie hatte halblanges, schütteres

Weitere Kostenlose Bücher