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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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plündern!«, versetzte der Hiid'raner.
    Plötzlich blitzten die Hex-Kraftfelder am Bug der Sabra'sán gelblich auf und absorbierten die weiß-bläulichen Energiegeschosse, die der RAID-Trupp auf das Schiff abfeuerte. Die Kraftfelder hielten dem Beschuss zwar mühelos stand, doch Fargo hatte nicht vor, hier ewig herumzuschweben. Er sah zu dem Panoramafenster im Dach. Wird schon schiefgehen … »Festhalten!«, empfahl er nachdrücklich, zog die Sabra'sán steil nach oben und raste mit dem Bug voran auf das Fenster zu.
    »Was soll das werden!?«, fragte Kou'Ta. Dann riss er schockiert die Augen auf, als ihm bewusst wurde, dass Fargo das Schiff durch das Dach brettern wollte. »Das meinst du doch nicht ernst!«
    »Und ob das mein Ernst ist!« Fargos rechte Hand huschte über einige Schaltflächen auf der Mittelkonsole und leitete so viel vom begrenzten Energievorrat des Schiffs wie möglich zu den vorderen Hex-Kraftfeldern um. Danach bereitete er sich geistig auf den Aufprall vor. Dieser folgte keine fünf Sekunden später. Die Hex-Kraftfelder blitzten wenige Zentimeter vor der Außenhaut des Schiffs in den verschiedensten Gelbtönen auf und absorbierten den größten Teil der kinetischen Energie, die auf den Rumpf einwirkte und ihn erbeben ließ. Das dicke Glas ging klirrend zu Bruch und Teilstücke des Stahlrahmens schrammten lautstark über die schwarze Tritaniumhaut der Sabra'sán , als ihr Bug das Fenster durchbrach und sich dem verkehrsreichen Nachthimmel entgegenreckte.
    Kou'Ta saß reglos in seinem Sitz und funkelte Fargo an. »Kaum tauchst du wieder auf, liegt mein Leben in Scherben. Wortwörtlich!«
    Der Delaarianer ignorierte ihn jedoch und konzentrierte sich auf das nächste Problem: der dichte Verkehr am wolkenverhangenen Himmel. Die unzähligen Personenshuttles und kleinen Kurierschiffe wirkten mit ihren eingeschalteten Positionslichtern wie ein Schwarm bunter Glühwürmchen, diedichtgedrängt und friedlich durch die Häuserschluchten flogen; nicht ahnend, welche Bestie sich gleich durch sie hindurchstürzen würde.
    »Nicht schon wieder!«, hörte Fargo Tshaska von hinten klagen, ihre Stimme krallte sich förmlich am Sicherheitsgurt fest.
    Tut mir leid, Kleine, aber das ist der einzige Weg . »TORR, Flugbahnberechnung!«, befahl Fargo. Das waren eindeutig zu viele Shuttles, als dass er ein so großes Schiff wie die Sabra'sán ohne KI-Unterstützung heil dadurch fliegen konnte. Und kaum hatte er den Befehl ausgesprochen, projizierte TORR die Flugbahn jedes Fahrzeugs in unmittelbarer Reichweite auf das Sichtfenster. Angesichts der beachtlichen Menge an Linien, die auf der Projektion zu sehen waren, schien es unmöglich, einen halbwegs sicheren Weg durch dieses Gewirr zu finden. Doch zu den unzähligen roten Linien gesellte sich plötzlich eine Grüne. Sie schlug abrupte Haken, zog enge Kurven und wand sich wie ein Korkenzieher aufwärts.
    »Optimaler Kurs berechnet«, kommentierte TORR die Anzeige mit stoischer Gelassenheit.
    »Das ist ein Witz, aber kein Kurs!« Kou'Ta schlug die Hände auf die Konsole vor sich. »So verrückt kannst selbst du nicht sein, Gann!«
    »Du kennst mich doch, Kou«, meinte Fargo trocken, während er der Sabra'sán die angezeigte Route mit gezielten Handbewegungen aufzwang.
    »Große Gleichung!«, rief Kou'Ta mit weit aufgerissenen Augen, als das schwarze Dreieck die Unterseite des Fahrzeugstroms durchbrach und sich in schlängelnden Haken an den Personenshuttles und Kurierschiffen vorbei rollte, deren Autopiloten ihrerseits abrupte Ausweichmanöver flogen und die erschrockenen Insassen kräftig durchschüttelten.
    Anspannung und Konzentration standen Fargo deutlich ins Gesicht geschrieben. Seine Hände sausten unentwegt über die holografischen Eingabefelder; sein Blick fixierte die grüne Linie und ignorierte die sporadisch aufblitzenden Lichthupen. Fargos kunststückhaften Kursänderungen innerhalb vonSekundenbruchteilen zum Trotz streifte ein Kurierschiff die Hex-Kraftfelder und wurde von ihnen aus der Bahn geschleudert. Die freigesetzte kinetische Energie brachte die Sabra'sán ins Trudeln und ruinierte den berechneten Kurs. Plötzlich sahen sich die vier Passagiere des Schiffs einem Schwarm zornig blinkender Monsterglühwürmchen ausgesetzt, die in scheinbar endloser Zahl auf sie zurasten und nur Zentimeter entfernt an ihnen vorbeisausten.
    »Große Gleichung!«, rief Kou'Ta erneut und schlug die Hände vor die Augen. Ein großes, klobiges Personentransportshuttle, umringt

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