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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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hat recht.« Der Arzt stieß sich von der Brüstung ab.»Wir sollten diesen Planeten schnellstens verlassen.«
    Fargo strich sich schwer atmend mit beiden Händen über das Gesicht und drückte sich kurz darauf vom Gitter des Laufstegs hoch. Als er dabei mit einem Mal nach vorn taumelte, sprang Tshaska blitzartig auf und umschlang seinen Oberkörper, um ihn abzufangen und zu stützen – ungeachtet der möglichen, für ihn qualvollen Konsequenzen. Seine Brust landete auf ihrer. Und plötzlich lag Fargos Hand auf Tshaskas Po, als er seinerseits nach Halt suchte. Einen Moment lang verharrten beide in dieser Pose und sahen einander in die Augen, und trotz der sich in seinen Zügen abzeichnenden Schmerzen hoben sich seine Mundwinkel zu einem sachten Lächeln. Doch dann räusperte Kou'Ta sich laut. »Wenn ihr jetzt so freundlich wärt und endlich von hier verschwinden würdet …«
    Tshaska senkte ihren Blick und löste sich von dem noch leicht schwankenden Menschen. Als sie von ihm zurücktrat, bemerkte sie, dass auch der Arzt ungeduldig zu ihnen hinübersah.
    Fargo warf Kou'Ta einen genervten Blick zu und sagte: »Jetzt mach dir nicht in — « Ein plötzliches Aufflackern sämtlicher Werbehologramme des Schiffshandels unterbrach ihn jedoch und zog die ungeteilte Aufmerksamkeit aller auf sich. Die RAID hatte sich einmal mehr in die holografischen Projektionsflächen der Stadt eingeklinkt und sendete abermals eine Gesuchtmeldung, die sich auf den Delaarianer bezog. Dieses Mal zeichnete sich jedoch blankes Entsetzen in Kou'Tas Gesicht, als sich die Übertragung nach Fargos Beschreibung fortsetzte. Die Warnung umfasste noch weitere Personen. Und eine davon war er selbst, wie das Foto mit seinem Konterfei und Namen zeigte. Die darauffolgende Beschreibung bezog sich auf den Arzt. Tshaska stutzte, als sie seinen Namen las.
    » Der Tetsuo Ibana?«, fragte sie verblüfft und schaute zu dem Arzt hinüber. Dieser senkte den Kopf und wandte seinen Blick ab.
    »Du kennst den?«, fragte Fargo.
    »Dieser Skandal ging doch durch alle Medien«, meinte Tshaska. Dann musterte sie den Arzt eingehend. »Allerdings war er damals enorm abgemagert und seine Haare um einiges länger.« Sie zuckte mit den Achseln. »Vermutlich habe ich ihn deswegen nicht erkannt.«
    Der Arzt verzog nicht einen Gesichtsmuskel und stierte schweigend vor sich hin, während Tshaska über ihn sprach.
    »Was für 'n Skandal?« Fargo schien verwirrt.
    »Oh, stimmt ja. Du kommst ja nicht von hier«, erinnerte sie sich mit einem Lächeln, das gleich wieder verschwand. »Vor sieben Jahren hat er Senator Pyarr lar Trroareg umgebracht, nachdem man den Fregtellraner mit heftigen Bauchschmerzen in die Notaufnahme des Zentralkrankenhauses von Riland eingeliefert hatte. Es war eigentlich eine Routineoperation an irgendeinem Organ, das nur Fregtellraner besitzen, aber weil der Doktor hier total mit Aufputschmitteln vollgedröhnt war, verpfuschte er die Notoperation und Pyarr starb auf dem OP-Tisch.«
    »Wen interessiert das!?«, fauchte Kou'Ta plötzlich, die Handflächen an beide Seiten seines Kopfes gedrückt. »Die RAID sucht mich wegen der Unterstützung eines Terroristen!« Der kleine Hiid'raner rannte panisch im Kreis herum und murmelte irgendetwas in seiner Muttersprache, das Tshaska jedoch nicht verstand. Dann sah er zornig zu Fargo auf und reckte ihm den Finger entgegen. »Das ist alles deine Schuld!« Er stürmte auf den Delaarianer zu und blieb kurz vor ihm stehen. »Mal wieder! Wärst du nicht aufgetaucht, wäre ich jetzt kein gesuchter Verbrecher!« Dann drehte er sich um und raufte sich den haarlosen Kopf. »Das ist eine Katastrophe.«
    Die vierte Beschreibung in der RAID-Übertragung bezog sich auf eine namenlose Yûrikki mit rotem Haar und dunkler brauner Haut. Wer du bist, wissen sie anscheinend nicht , dachte Tshaska. Vermutlich hätte sie froh darüber sein sollen, doch sie fühlte sich vielmehr gekränkt.
    »Los«, sagte Fargo auf einmal und entfernte sich von der Brüstung des Laufstegs, an der er sich abgestützt hatte. »Siewissen, dass Kou uns geholfen hat, und werden früher oder später hier aufkreuzen.«
    »Mit dir gehe ich nirgendwohin!«, blaffte der Hiid'raner.
    »Schön! Dann warte hier meinetwegen auf die RAIDer und erklär ihnen, dass das alles 'n Missverständnis ist.« Mit diesen Worten wandte Fargo sich von Kou'Ta ab und ging so schnell, wie ihn seine geschwächten Muskeln trugen, auf die Sabra'sán zu. Der Arzt folgte ihm, Tshaska zögerte

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