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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Hiid'raner hielt die Hände ratlos über die holografischen Eingabefelder vor sich.
    »TORR, … stell die Anzeigen seiner Konsole … auf Qai um«, befahl Fargo mit schwindender Stimme.
    »Zu Befehl, Captain.«
    Die Holo-Bildschirme flimmerten kurz und zeigten daraufhin alles in der Handelssprache an.
    »Schon besser«, meinte Kou'Ta und wischte mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand durch zwei gelb leuchtende Schaltflächen. Die andere drehte gleich darauf einen holografischen Regulator nach rechts und leitete den Energiefluss von den Lebenserhaltungssystemen zu den Triebwerken um. Augenblicklich beschleunigte das Raumschiff spürbar, und der Abstand zwischen der Sabra'sán und den RAID-Jägernvergrößerte sich zusehends. Allerdings währte dieser Zustand nicht lange, denn die Jäger passten ihre Geschwindigkeit wenige Sekunden später an und näherten sich abermals dem flüchtigen Schiff.
    »Hat nicht viel gebracht. Die holen wieder auf!«
    Kou'Tas quäkende Stimme wurde von einem dröhnenden Pfeifen in Fargos Ohren überlagert. Er hörte Tshaska noch seinen Namen rufen, bevor unerträgliche Schmerzen ihn übermannten, stärker als alle vorangegangenen. Sein Umfeld wurde von undurchdringlicher Schwärze verschlungen und die Geräuschkulisse des Cockpits wich einer unheimlichen Stille. Keine Stimmen. Kein hysterisches Gepiepse der Statusanzeigen. Kein zyklisches Pulsieren der Triebwerke. Kein Zeitgefühl. Nur das Pochen seines panischen Herzens und keine Möglichkeit, diesem Nichts zu entkommen.
    Ein beißender Geruch stieg Fargo in die Nase und riss ihn harsch ins Bewusstsein zurück. Der Lärm des Cockpits stürzte einem Wasserfall gleich auf ihn herein und begann, den Schleier vor seinen Augen wegzuspülen. Eine schemenhafte Gestalt beugte sich rechter Hand zu ihm herum, umgeben von einer rötlichen Aura. Sie sagte etwas, doch ihre Worte waren dumpf und unverständlich. Hinter ihr zappelten graue Schatten über goldgelb leuchtende Flächen, begleitet von einem hohen, quäkenden Ton.
    »Wachen Sie schon auf, verdammt!« Den nachhallenden Worten folgte ein Schlag auf seine Wange, der den Schleier vollends zerriss. Fargo erkannte das Gesicht des Arztes vor sich. Die rote Aura, die ihn umgab, fand ihren Ursprung im warnenden Status-Hologramm der Hex-Kraftfelder.
    »Große Gleichung! Jetzt komm endlich wieder zu dir, Gann! Ich kann dieses Ding nicht ohne dich fliegen.« Kou'Tas Hände stolperten ungelenk über die Eingabefelder, während das Schiff immer wieder von den Ionengeschossen der RAID-Jäger getroffen wurde.
    »Warnung! Hex-Kraftfelder bei acht Prozent«, tönte TORR.
    Fargo sah zu dem kugelförmigen Hologramm der Annäherungssensoren. In seinem Schädel hämmerten massive Schmerzen. Alles in seinem Blickfeld waberte wie heiße Luft in einer Wüste, dennoch erkannte er, dass die RAID-Jäger beträchtlich aufgeholt hatten und ohne Unterlass auf die Sabra'sán feuerten. Dann zog es seinen Blick zum Nachthimmel hinaus.
    »Flieg in die … Wolken, Kou.« Nur widerwillig bewegten sich seine Lippen, die Zunge lag schwer zwischen den Zähnen. »TORR, Sensor-optische Tarnung vorbereiten.«
    »Die optischen Tarnsysteme sind nicht funktionsfähig«, erinnerte die KI.
    »Das übernehmen die dichten Wolken schon. … Sorg du nur dafür, dass deren Zielverfolgungssysteme gestört werden.«
    »Verstanden, Captain.«
    Als sie in die Wolkenschicht eintauchten, wurde die orangefarbene Beleuchtung des Cockpits durch einen dunkleren, rötlichen Farbton ersetzt und ein doppeltes Piepsen bestätigte die Aktivierung der sensor-optischen Tarnung. So nützlich dieses Tarnsystem auch war, es fraß einen monströsen Teil des knappen Energievorrats und erforderte zu allem Überfluss auch die Deaktivierung der schützenden Hex-Kraftfelder, denn diese interferierten mit dem Tarnfeld und verhinderten eine vollständige Tarnung. Die RAIDer bräuchten nur einen Glückstreffer zu landen und die Sabra'sán könnte der Schwerkraft nicht mehr entkommen und würde in die Tiefe stürzen. Fargo hoffte inständig, dass dies nicht geschah, und gab sein bestes, die RAID-Jäger innerhalb der Wolken weit genug abzuhängen, um die Atmosphäre des Planeten ohne deren Beschuss verlassen und in den Hyperraum verschwinden zu können. Allerdings hätte selbst ein nachtblinder Mehnk das Schiff besser geflogen, als es der Delaarianer im Moment tat. Die Pein der Entzugserscheinungen reduzierte sein fliegerisches Können nahezu auf null. Seine Glieder und

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