Die Tiere in meiner Arche
sind, entweder unfruchtbar oder weich-schalig sind, und die Jungen häufig mißgestaltet zur Welt kommen. Auf diese Weise, so hoffen wir, können vielleicht Tiere wie der Wanderfalke in solchen Gebieten wieder eingebürgert werden, wo sie das Schicksal erlitten haben, das Rachel Carson in ihrem Buch »Der stumme Frühling« prophezeite.
Auf dem Gebiet der Ernährungswissenschaft müssen noch große Fortschritte gemacht werden; denn wenn wir nicht wissen, was ein Tier an Nährstoffen braucht, dann können wir gar nicht hoffen, es bei Gesundheit zu erhalten oder gar zu züchten. Wird die Beigabe von Pilzen zur täglichen Kost den gewünschten Zuchterfolg bringen oder nicht? Sollte man vielleicht Moos beigeben? Oder Seetang? Oder füttert man womöglich einfach zuviel?
Unsere Unwissenheit ist groß. Wir wissen beispielsweise kaum etwas über Streßfaktoren. Streß kann durch alles möglich ausgelöst werden; zum Beispiel dadurch, daß die Besucher dem Tier zu nahe kommen oder dadurch, daß im Nachbarkäfig sich ein Tier einer anderen Art befindet. In unserem neuen Haus für die Krallenäffchen haben wir jetzt ein solches Streßproblem. Die Ursache ist die unzulängliche Ventilation im Korridor zwischen den Innenkäfigen. Das mag auf den ersten Blick lächerlich erscheinen, aber der Zusammenhang ist leicht erklärt. Diese kleinen Primaten markieren ihre Territorien mit dem starken, moschusartigen Geruch ihrer Duftdrüsen, die sie an den Zweigen oder Drähten ihres Käfigs reiben. In einem unzureichend belüfteten Raum können sie natürlich sehr leicht die Duftmarken der anderen Äffchen rundum riechen. Das weckt in ihnen das Gefühl, daß ihr eigenes Territorium bedroht ist, und deshalb markieren sie es voller Erbitterung doppelt so deutlich. Da dies jedoch nicht hilft, befinden sie sich in einer Streßsituation.
Wenn in der Zukunft viele Wildtiere nur noch in Zoos existieren werden, dann ist es von höchster Wichtigkeit, daß wir möglichst viele dieser Probleme lösen oder wenigstens zu lösen versuchen. Wenn es nämlich so weit ist, werden die Tiere, die der Zoo aufnimmt, in ihrer Existenz noch stärker gefährdet sein als heute, und mit diesen spärlichen Überresten können wir es uns nicht leisten, ein Risiko einzugehen. Medizinische Probleme, die wir mit den Wildtieren haben, sollten wir mit der gleichen Ernsthaftigkeit anpacken wie unsere Probleme mit den Haustieren. Diese sind schließlich nicht von der Ausrottung bedroht.
Kapitel Sieben
»Man könnte vielleicht erwarten, daß der Mensch, der im ganzen Tierreich das einzige Lebewesen ist, das sich durch die Fähigkeit zum logischen Denken auszeichnet, angesichts der Bedrohung, die eine fortschreitende Zerstörung der Natur darstellt, sich in fieberhafter Aktivität befindet, um seine Lebensgrundlagen zu erhalten. Tatsächlich aber findet man kaum eine öffentliche Warnung geschweige denn eine Spur davon, daß etwas getan wird... Dies ist kein fantastischer Ausflug in das Reich der Science Fiction. Wenn man von einer Fortsetzung gegenwärtiger Trends ausgeht, dann ist dies wahrscheinlich das optimistischste Bild, das man sich von der Zukunft des Menschen machen kann. Wenn in der Natur das Stadium erreicht ist, wo das Gedränge einsetzt, dann ist ein Massensterben unvermeidlich... Vielleicht irren sich jene, die das Ende des Wegs so sehen, und vielleicht kann ein Ausweg gefunden werden. Wenn, dann aber nur durch eine nicht vorstellbare Verlagerung unserer gesamten wissenschaftlichen Bemühungen von der Ausbeutung auf die Erhaltung der Natur. Es ist gewiß zu hoffen, daß jene, die die Dinge von der schwärzesten Seite sehen, nicht aufhören werden, auf konstruktive Maßnahmen in dieser Richtung zu drängen, damit das abgewendet werden kann, was sie für nahezu unvermeidlich halten.«
DR. S. R. EYRE — Population, Production and Pessimism
»Die vier Reisenden sahen sich daher genötigt, ihre Wanderungen über Land fortzusetzen, und sehr zu ihrem Glück kamen sie in diesem Moment an einem ältlichen Rhinoceros vorüber, dessen sie sich bemächtigten; und nachdem alle vier auf seinen Rücken geklettert waren...
Auf diese Weise gelangten sie in weniger als achtzehn Wochen wohlbehalten nach Hause, wo sie von ihren bewundernden Verwandten mit Freude empfangen wurden, die durch Verachtung gedämpft war; und wo sie schließlich beschlossen, ihre übrigen Reisepläne bei günstigerer Gelegenheit zu verwirklichen.
...Was das Rhinoceros anging, so ließen sie es
Weitere Kostenlose Bücher