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Die Tigerin

Die Tigerin

Titel: Die Tigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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und Blut geworden ist — .« Ich tätschelte respektvoll eine ihrer nächstliegenden Kurven.
    Sie
rückte von mir ab, und plötzlich befanden sich nach einem wirbelnden Schwung
zitronengelber Beine zwei Füße zwischen uns.
    »Sie
haben Nerven !« sagte sie entrüstet. »Warum haben Sie
nicht gleich gesagt, daß Sie Polizeibeamter sind ?«
    »Nun«,
sagte ich mit einem kleinen traurigen Lächeln, »Polizeibeamte sind auch
Menschen, habe ich gehört — und jemand wie Ihnen begegnet man in unserem
langweiligen Routinedasein nicht sehr oft .«
    »Sie
kommen besser zur Sache, Lieutenant«, fuhr sie mich an. »Ich habe heute nachmittag noch eine Menge vor .«
    »Das
habe ich mir sofort gedacht, als ich hereinkam«, bestätigte ich aufrichtig.
»Ich bin mit der Ermittlung im Mordfall Bernice Kains beauftragt .«
    Tania Stroud preßte sachte zwei Tränen aus den
Augenwinkeln, und ich sah fasziniert zu, wie sie an ihren runden Wangen
hinunterrollten. »Das eben wollte ich ja vergessen«, sagte sie mit gebrochener
Stimme. »Meine allerbeste Freundin auf der ganzen Welt — meine liebste Martha — heute morgen beerdigt — und selbst ihr Grab wird noch
von dieser gräßlichen Frau beschmutzt !«
    »Bernice Kains ?« fragte ich, bemüht,
mit den Ereignissen Schritt zu halten.
    »Die
Frau, die Martha das Leben zur Hölle gemacht hat«, fuhr sie mich an. »Aber sie
mache ich weniger dafür verantwortlich als Jason Thorro .
Dieser Teufel! Er trägt für alles die Verantwortung — dafür, daß Martha auf
diese Art gestorben ist, so jung und so — na ja — und daß dieses andere Mädchen
ermordet worden ist. Es ist alles seine Schuld !«
    »Wie
kommen Sie darauf ?«
    »Das
verstehen Sie doch nicht«, schnaubte sie. »Sie sind genauso wie alle anderen
Männer .«
    »War
es nicht das, wonach Sie vor fünf Minuten Ausschau gehalten haben — nach einem
Mann ?« fragte ich unschuldig.
    Sie
zuckte gereizt die Schultern. »Sie kennen den Unterschied verdammt gut,
Lieutenant. Beim einen handelt es sich um ein ausschließlich körperliches
Bedürfnis, und das andere ist eine Frage des Verständnisses .«
    »Versuchen
Sie es mit mir«, schlug ich vor. »Ich bin ein ausgesprochen mitfühlender Typ .«
    »Wissen
Sie, wie Martha ums Leben gekommen ist ?« fragte sie
mit brüchiger Stimme.
    »Nein«,
gestand ich. »Ich habe noch keine Zeit gehabt, das herauszufinden .«
    »Dann
nehmen Sie sich die Zeit«, schnarrte sie. »Es ist die Mühe wert. Sie wurde
absichtlich von diesem — diesem Gehirnschlosser — ihrem Mann — verrückt
gemacht. Er brachte sie so durcheinander, daß sie nicht mehr wußte, was sie tat !«
    »Sie
meinen, sie hat sich selber umgebracht ?«
    »O
nein«, sagte sie und lächelte kalt. »Er ist viel zu klug, um so etwas geschehen
zu lassen. Sie hatte einen Unfall. Armer Liebling, sie war die ganze Zeit über
so verwirrt — und bei den gräßlichen schnellen
Sportwagen, die sie immer fuhr, wäre es früher oder später doch passiert. Und
das wußte er auch genau !«
    »Sie
meinen, sie kam bei einem Autounfall um ?« sagte ich
verwirrt.
    »So
wurde es bezeichnet«, sagte Tania Stroud finster.
»Aber ich weiß es besser. Er hat
das Ganze geplant !«
    »Eine
interessante Geschichte«, murmelte ich. »Ich werde mich darum kümmern .«
    »Sie
glauben mir nicht, oder ?« Das rote Haar wogte, als sie
den Kopf zurückwarf.
    »Ein
bißchen vielleicht, aber nicht allzu viel«, sagte ich ehrlich. »Einen Mord habe
ich nun schon mit Sicherheit am Hals, und ich bin nicht scharf darauf, einen weiteren
einzukaufen, Mrs. Stroud .«
    »Diese
Männer !« stöhnte sie. »Wenn Sie mir nicht glauben,
dann fragen Sie doch Frank Corben — er wird es Ihnen
sagen .«
    »Frank Corben ?«
    »Er
war mit Martha gut befreundet«, sagte sie bitter. »So ziemlich als einziger,
außer mir.«
    »Schön,
ich werde ihn fragen«, sagte ich. »Wo finde ich ihn ?«
    Ihre
kräftigen weißen Zähne gruben sich nachdenklich in ihre volle Unterlippe,
während sie mich eine ganze Weile anblickte.
    »Vielleicht
ist es ihm nicht recht«, sagte sie. »Sie werden ihm doch nicht sagen, daß Sie
seinen Namen von mir gehört haben, oder ?«
    »Hand
aufs Herz, nein — mein polizeiliches Ehrenwort!«
    »Er
wohnt auf der anderen Seite des Sees«, sagte sie. »Das Haus heißt Retiro und
liegt genau in der Mitte eines riesigen wunderschönen Parks. Sie können es
nicht verfehlen .«
    »Ich werde mit ihm sprechen«,
sagte ich.
    »Frank wird Ihnen gefallen. Er
hat viel

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