Die Tochter des Goldsuchers

um. Sarah wartete mit verschränkten Armen, ein Lächeln auf dem Gesicht. Also fluchte er und sprach: »Da gibt’s einen Prediger, der kommt alle paar Wochen in die Stadt. Der kann uns verheiraten, mit allem Drum und Dran, von dem du meinst, dass es dich zufriedenstellt. Ich werde dir ein Haus bauen, zwischen der Mine und der Stadt, mit einem Salon, wenn’s denn sein muss, und Holzfußboden und einem richtigen Schlafzimmer.«
    Das war nun endlich ein Heiratsantrag, wie sie ihn sich besser nicht wünschen konnte. Sie streckte die Hände aus und meinte: »Wir brauchen aber zwei.«
    »Zwei was?«
    »Zwei Schlafzimmer«, sagte sie, als er ihre Hände ergriff.
    »Hör mal, Herzogin, ich hab ja so manches gehört, was eure Lebensgewohnheiten im Osten betrifft, aber ich will verdammt sein, wenn meine Frau nicht mit mir im selben Zimmer schläft.«
    »Oh nein.« Sie strahlte. »Ich werde für den Rest meines Lebens jede Nacht im selben Zimmer, im selben Bett mit dir schlafen. Aber trotzdem brauchen wir ein zweites Schlafzimmer. Jedenfalls im Frühling.«
    »Ich verstehe nicht, wieso …« Endlich begriff er doch. Überwältigt von der Erkenntnis, sah er Sarah einen Moment sprachlos an. Hätte sie das Gewehr wieder herausgezogen und ihm den Kolben in den Leib gerammt, es hätte ihn kaum schwerer erschüttern können. Seine Hände, die ihre hielten, wurden schlaff und fielen kraftlos herab. »Bist du sicher?«
    »Ja.« Sie hielt den Atem an. »Ein Baby ist unterwegs. Unser Baby.«
    Jake zweifelte, ob er sich noch bewegen, geschweige denn sprechen konnte. Langsam, vorsichtig nahm er Sarahs Gesicht in beide Hände und küsste sie. Dann, als Gefühle unendlicher Freude und des Glücks auf ihn einstürmten, stützte er seine Stirn gegen ihre. »Zwei Schlafzimmer also«, sagte er rau. »Für den Anfang.«
    Zufrieden schlang sie ihm die Arme um die Mitte. »Ja. Für den Anfang.«
    – ENDE –