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Die Tochter des Magiers 03 - Die Erwählte

Titel: Die Tochter des Magiers 03 - Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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dem Wohlstand, der in Ulbai wuchs. Im zehnten Jahr der Herrschaft Etellus erschien eine große Flotte ihrer Schiffe im Dhanis, und sie begannen eine große Belagerung. Doch sie konnten die Stadt nicht nehmen, und Fahs sandte einen Sturm, der ihre Schiffe versenkte, und eine Krankheit, die viele von ihnen dahinraffte. Selbst Dhanis erhob sich gegen sie. Er trat über die Ufer und überschwemmte ihr Lager mit reißenden Fluten. Viele ertranken, andere irrten durch das Fenn, bis sie starben. Nur wenige retteten sich vor dem Verhängnis, und nie wieder wagten die Iaunier, die Akkesch anzugreifen.
    Im vierundzwanzigsten Jahr seiner Herrschaft erinnerte sich Etellu-Kaidhan an seinen alten Auftrag, denn er war nicht nach Norden gekommen, um ein Neues Reich zu gründen, sondern um nach dem verschollenen Horn des Großen Jägers Boga zu suchen. Denn im Norden sollte es liegen, und die Akkesch wollten mit seiner Hilfe die Hüter wecken und die Herrschaft Strydhs über die Welt beenden. Also sandte Etellu seinen ältesten Sohn Lamaq mit einer Streitmacht nach Norden. Groß war das Heer, viele Streitwagen und Männer befehligte er, und nicht eher sollte er ruhen, keine Stadt erobern und kein Land nehmen, bis er das Horn gefunden hatte. Also zog Lamaq am Ostufer den Dhanis hinauf nach
Norden. So mied er das Kupferland, in dem die Budinier leben, denn er wollte sie nicht bekämpfen. Da geschah es, dass sie auf einen großen Raubzug der Hakul stießen. Und die Hakul umkreisten das Heer, und ihre Reiter sandten unentwegt Pfeile in die Reihen der Akkesch. Lamaq wollte dies nicht hinnehmen, und er befahl den Seinen den Angriff. Aber die Hakul zogen sich zurück in die Slahan, die große Wüste, und Lamaqs Männer waren weder zu Fuß noch in den Streitwagen schnell genug, sie einzuholen. Seine Schabai warnten Lamaq davor, den Feind zu verfolgen, doch er hörte nicht auf sie, denn er gedachte, Ruhm zu gewinnen, indem er die Hakul unterwarf. So zog sein Heer tief in die Slahan hinein, einem Feind hinterher, der verschwand wie ein Geist, den ein Mensch nicht greifen kann. Es wird berichtet, dass sich am dritten Tag der Jagd ein großer Sandsturm über der Wüste erhob, größer und stärker, als je ein Sturm zuvor. Und die Weisen sagen, dass dieser Sturm von einem Diener Strydhs oder vielleicht sogar vom Kriegsgott selbst gesandt worden war, denn Strydh wollte nicht, dass das Horn gefunden wurde. Das Heer Lamaqs verschwand spurlos im Sand, und lange hörte man nichts von dem, was geschehen war. Doch gerieten einige Krieger in die Hände der Hakul, die sie als Sklaven mit in ihre Zelte nahmen. Auch die Hakul hatten viele Reiter in diesem Sturm verloren. Nach einigen Jahren der Gefangenschaft gelang es einem der Sklaven, zu entfliehen. Und so kam die Nachricht von Lamaqs Verhängnis viele Jahre später auch nach Ulbai. Und Etellu-Kaidhan weinte, als er davon hörte. Nie wieder ließ er Männer nach dem Horn des Jägers suchen, und die, die nach ihm kamen, taten es ebenfalls nicht. Etellu zog sich zurück ins Bet Schefir der Stadt, wo er viele Schriften verfasste. Seine Herrschaft aber übte sein zweiter Sohn Namad für ihn aus. Als Etellu einige Jahre später starb, wurde Namad Kai – dhan.

    Kaidhan Namad-Etellu , geboren fünfzehn Jahre vor Reichsgründung, gestorben vierundvierzig Jahre nach Gründung des Reiches. Er herrschte acht Jahre.
     
    Als Namad die Herrschaft des Reiches antrat, übernahm er den Titel Kaidhan, doch wollte er ihn nicht im Namen führen, sondern nannte sich fortan Namad-Etellu, nach seinem Vater. Dies jedoch wurde nicht von allen gerne gesehen, denn die Priester fürchteten, die Ahnen könnten zürnen, wenn der ruhmreiche Name Sin in Vergessenheit geriete. Doch Namad lachte über sie und vertraute auf den Schutz des Großen Etellu-Kaidhan, dem zu Ehren er die Errichtung eines eigenen Tempels anordnete. Auch befahl er, im fruchtbaren Tal des Hyrd Siedlungen und Felder anzulegen, Dämme zu errichten und die sumpfigen Ebenen trockenzulegen. Inmitten des grünen Landes gründete er eine große Stadt, die er nach seinem Bruder Lamaqu nannte, und er gedachte, sie zur Hauptstadt des Reiches zu machen. Er hörte aber nicht auf die Warnungen der Hyrdier, die ihren Fluss den Treulosen nennen, denn oft wechselte er sein Bett. Und so geschah es auch dieses Mal. Der Strom widersetzte sich den Akkesch. Er erhob sich zu einer Flut, wie sie selbst die Hyrdier nie gesehen hatten, spülte die Dämme fort und grub sich einen neuen

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