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Die Todesliste

Die Todesliste

Titel: Die Todesliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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SEAL s sollten es durchführen. Drei mächtige Chinook-Transporthubschrauber starteten vollbeladen mit SEAL s und flogen zu dem Tal, das man für leer hielt.
    Der vordere Hubschrauber befand sich im Landeanflug ein paar Fuß hoch über dem Boden, die Nase erhoben, das Heck gesenkt, die Rampenluken geöffnet, als die versteckten al-Qaida-Kämpfer das Feuer eröffneten. Eine raketengetriebene Granate kam aus solcher Nähe, dass sie geradewegs durch den Rumpf flog, ohne zu explodieren. Sie war nicht lange genug in der Luft, um ihren Zünder zu aktivieren, durchschlug die eine Wand, traf niemanden und fuhr zur anderen Seite wieder hinaus. Zurück blieben nur zwei zugige Löcher.
    Schaden hingegen richtete die prasselnde Salve aus dem Maschinengewehrnest zwischen den verschneiten Felsen an. Auch sie traf niemanden in der Maschine, aber sie zertrümmerte das Cockpit und zerstörte die Steuerung. Mit genialer Flugkunst zog der Pilot den sterbenden Chinook noch einmal hoch und hielt ihn drei Meilen weit in der Luft, um in sicherem Gelände eine Bruchlandung zu bewerkstelligen. Die beiden anderen folgten ihm.
    Aber ein SEAL , Chief Petty Officer Neil Roberts, der sich schon losgeschnallt hatte, glitt in einer Pfütze Hydraulikflüssigkeit aus und rutschte durch die Heckluke aus der Maschine. Er landete unverletzt mitten in einem Trupp von al-Qaida-Kämpfern. SEAL s lassen niemals einen Kameraden im Feld zurück, ob tot oder lebendig. Nach der Landung stürmten sie sofort zurück, um CPO Roberts zu holen. Unterwegs forderten sie Hilfe an. Die Schlacht von Schah-i-Kot hatte begonnen. Sie dauerte vier Tage, und sie kostete Neil Roberts und sechs weitere Amerikaner das Leben.
    Drei Einheiten waren nah genug, um auf den Hilferuf zu reagieren. Ein Trupp des britischen Special Boat Service kam aus einer Richtung, die Einheit der SAD aus der anderen. Die größte Truppe, die auf den Hilferuf hörte, war ein Bataillon vom 75. Ranger Regiment.
    Es war eiskalt, weit unter null Grad. Schneegestöber brannte in den Augen. Wie die Araber den Winter dort oben überstanden hatten, wusste niemand. Doch sie hatten es getan und waren bereit, bis zum letzten Mann zu kämpfen. Sie machten keine Gefangenen und erwarteten auch nicht, gefangen genommen zu werden. Nach späteren Augenzeugenberichten kamen sie aus Felsspalten, unsichtbaren Höhlen und verborgenen Maschinengewehrnestern.
    Jeder Veteran wird bestätigen, dass eine Schlacht schnell ins Chaos abgleitet, und in Schah-i-Kot ging es schneller als in den meisten Fällen. Einzelne Einheiten wurden von der Truppe getrennt, und Individuen verloren ihre Einheit. Kit Carson fand sich unversehens allein in Eis und Schneegestöber wieder.
    Er sah einen anderen Amerikaner – der Helm unter dem Turban verriet seine Identität – etwa vierzig Meter weit entfernt und ebenfalls allein. Eine Gestalt im langen Gewand kam aus dem Boden herauf und feuerte eine raketengetriebene Granate auf den getarnten Soldaten ab. Diesmal ging sie auch los. Sie traf den Amerikaner jedoch nicht, sondern explodierte vor seinen Füßen, und Carson sah ihn fallen.
    Er eliminierte den Granatwerferschützen mit seinem Gewehr. Zwei weitere tauchten auf und stürmten unter » Allahu akbar «-Geschrei auf ihn los. Er schoss beide nieder, den zweiten keine zwei Meter von seiner Mündung entfernt. Der Amerikaner lebte noch, als Carson ihn erreichte, aber es ging ihm schlecht. Ein weiß glühender Splitter des Raketengehäuses hatte seinen linken Fußknöchel durchbohrt und buchstäblich abgetrennt. Der Fuß im Kampfstiefel hing nur noch mit Haut, Sehnen und ein paar Muskelfasern am Bein. Der Knochen war zertrümmert. Der Mann befand sich im ersten, schmerzfreien Schockzustand, der den Höllenqualen vorausgeht.
    Die Kleidung der beiden Männer war voller Schnee, doch Carson sah ein Rangerzeichen durchschimmern. Über Funk versuchte er, Hilfe zu rufen, empfing aber nur Rauschen. Er zog dem Verwundeten den Rucksack herunter, nahm die Erste-Hilfe-Tasche heraus und jagte die komplette Dosis Morphium in die freiliegende Wade.
    Der Ranger begann den Schmerz zu spüren und knirschte mit den Zähnen. Dann tat das Morphium seine Wirkung, und er sackte halb bewusstlos zusammen. Carson war klar, dass sie beide sterben würden, wenn sie hierblieben. Zwischen den Schneeböen hatte man eine Sichtweite von vielleicht zwanzig Metern. Niemand war zu sehen. Er wuchtete sich den verwundeten Ranger auf die Schultern und marschierte los.
    Es war das

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