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Die Todesliste

Die Todesliste

Titel: Die Todesliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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erwähnen. Das würde nichts schaden. Überhaupt nichts.
    »Ich gebe grünes Licht, vorausgesetzt, das Militär hält die Sache für durchführbar«, teilte er dem Verteidigungsstabschef zehn Minuten später mit. Dann rief er noch einmal im Oval Office an.
    »Ich bin einverstanden«, sagte er zum Präsidenten. »Wenn die Militärs sagen, es ist machbar, können Sie die Pathfinder haben.«
    »Danke«, sagte der Mann im Weißen Haus. »Ich werde es nicht vergessen.«
    In London und Washington wurden Telefonhörer aufgelegt, und unterdessen erreichte der zweistrahlige Grumman-Jet den ägyptischen Luftraum. Wenn Ägypten und der Sudan überflogen wären, würde der Anflug auf Dschibuti beginnen.
    Draußen, in 33 000 Fuß Höhe, war der Himmel noch blau, aber die Sonne stand wie ein roter Feuerball über dem westlichen Horizont. In Somalia und in Bodenhöhe würde sie jetzt untergehen. Aus dem Kopfhörer des Spürhunds kam die Stimme aus Tampa.
    »Sie haben haltgemacht, Colonel. Der Technical steht in einem winzigen Dorf, meilenweit von allem anderen entfernt auf einer Linie zwischen der Küste und der äthiopischen Grenze. Es ist nur eine Ansammlung von einem Dutzend, vielleicht zwanzig Lehmziegelhäusern mit ein paar struppigen Bäumen und einem Ziegenpferch. Wir haben nicht mal einen Namen dafür.«
    »Sind Sie sicher, dass sie nicht weiterfahren?«
    »Sieht nicht danach aus, nein. Sie sind ausgestiegen und strecken sich. Ich zoome hinunter. Jetzt sehe ich eine der Zielpersonen im Gespräch mit zwei Dorfbewohnern. Und den Mann mit der roten Baseballkappe. Er nimmt sie ab. Halt, da kommen zwei Technicals von Norden herunter. Und die Sonne wird gleich untergehen.«
    »Ermitteln Sie die GPS -Koordinaten des Dorfes. Und bevor Sie auf Infrarot schalten, machen Sie mir mit dem letzten Tageslicht eine Serie von Fotos in unterschiedlichem Maßstab und aus möglichst vielen Blickwinkeln. Schicken Sie sie an die Kommunikationsstelle der Basis in Dschibuti.«
    »Wird gemacht, Sir.«
    Der Kopilot kam aus dem Cockpit nach hinten.
    »Colonel, wir haben einen Funkspruch von Dschibuti Control erhalten. Eine britische C-130 Hercules der RAF ist soeben aus Oman gelandet.«
    »Dschibuti soll gut für sie sorgen und die Hercules auftanken Sagen Sie den Briten, ich bin gleich da. Wann werden wir landen?«
    »Wir haben gerade Kairo hinter uns gelassen, Sir. Noch ungefähr neunzig Minuten bis zu Landung.«
    Draußen ging die Sonne unter. Wenige Minuten später verschwanden der Südsudan, das östliche Äthiopien und ganz Somalia in einer mondlosen Nacht.

FÜNFZEHN
    In der Wüste kann es tagsüber glühend heiß und nachts eisig kalt sein, aber Dschibuti liegt am warmen Wasser des Golfs von Aden, und hier bleibt es mild. Ein Colonel der U. S. Air Force erwartete den Spürhund am Fuß der Treppe vor der geparkten Grumman und begrüßte ihn im Auftrag des Stützpunktkommandanten. Er trug den leichten tropischen Wüstentarnanzug, und der Spürhund war überrascht, wie mild die Nachtluft war, als er dem Colonel über das Rollfeld zur Operationszentrale folgte, wo man zwei Räume für ihn vorbereitet hatte.
    Das Oberkommando der Air Force in den USA hatte dem Stützpunktkommandanten nur wenig gesagt – außer dass es sich um eine Geheimoperation des J-SOC handelte und dass er mit dem TOSA -Offizier, der sich als Colonel Jamie Jackson vorstellen würde, in jeder Hinsicht kooperieren solle. Der Spürhund hatte sich für diesen Namen entschieden, weil er alle nötigen Papiere dazu bei sich hatte.
    Sie kamen an der C-130 Hercules der Royal Air Force vorbei. Außer der Standardkokarden auf dem Leitwerk trug sie keine weiteren Insignien. Der Spürhund wusste, dass sie zum 47. Geschwader der Special Forces gehörte. Im Cockpit schimmerte Licht. Die Crew hatte es vorgezogen, an Bord zu bleiben und sich einen richtigen Tee aufzubrühen, statt das zu trinken, was die Amerikaner so bezeichneten.
    Sie gingen unter der Tragfläche hindurch, vorbei an einem Hangar, in dem es von Bodenpersonal wimmelte, und weiter zum Gebäude der Operationszentrale. Zu der »Kooperation in jeder Hinsicht« gehörte die Begrüßung der sechs schmuddelig aussehenden britischen Fallschirmjäger, die drinnen versammelt waren und sich eine Reihe von Fotos an der Wand anschauten.
    Ein ziemlich erleichterter amerikanischer Master Sergeant, dessen Schulterabzeichen ihn als Kommunikationsspezialisten auswiesen, drehte sich um und salutierte. Der Spürhund grüßte zurück.
    Als Erstes

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