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Die Todesliste

Die Todesliste

Titel: Die Todesliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Dschibuti sein. Können Sie dafür sorgen, dass man sie dort begrüßt und auftankt?«
    »Auf jeden Fall.«
    »Auf Kosten des Hauses?«
    »Rechnung geht an uns.«
    »Und können Sie da sein und sie briefen? Bilder, Ziele?«
    »Sogar persönlich. Ich habe eine Grumman der Firma draußen in Northolt.«
    General Chamney grinste.
    »Anders kann man auch nicht fliegen.« Beide Männer hatten viele Stunden auf stahlharten Sitzbänken in bockenden Transportmaschinen verbracht. Der Spürhund stand auf.
    »Ich muss gehen. Ich habe eine Menge Anrufe zu machen.«
    »Ich leite die Hercules um«, sagte der General. »Und ich werde mein Büro nicht verlassen. Viel Glück.«
    Eine halbe Stunde später war der Spürhund wieder in der Botschaft. Er stürmte in sein Büro und studierte den Monitor mit den Bildern aus Tampa. Der Technical des Predigers rollte noch immer holpernd durch die ockerbraune Wüste. Auf der Ladefläche saßen nach wie vor die fünf Männer, und einer trug immer noch eine rote Baseballkappe. Der Spürhund sah auf die Uhr. Elf Uhr in London, vierzehn Uhr in Somalia, aber erst sechs in Washington. Zum Teufel mit Gray Fox und seinem Schönheitsschlaf. Er wählte die Nummer. Nach dem siebten Klingeln meldete sich eine schlaftrunkene Stimme.
    »Sie wollen was ?«, schrie er, als er gehört hatte, was an diesem Morgen in London geschehen war.
    »Bitte. Ich möchte, dass Sie den Präsidenten bitten, den britischen Premierminister um diese kleine Gefälligkeit zu ersuchen. Und unseren Stützpunkt in Dschibuti zu umfassender Kooperation zu autorisieren.«
    »Dazu muss ich den Admiral aus der Koje holen«, sagte Gray Fox. Er meinte den J-SOC -Kommandanten.
    »Der ist Seemann. Er ist schon öfter aus der Koje geholt worden. Bei Ihnen ist es gleich sieben. Der Oberkommandierende steht früh auf, wegen seines Fitnessprogramms. Er wird Ihren Anruf annehmen. Bitten Sie ihn einfach, mit seinem Freund in London zu sprechen und um den Gefallen zu ersuchen. Dazu sind Freunde da.«
    Der Spürhund hatte noch weitere Anrufe zu tätigen. Er wies den Piloten der Grumman in Northolt an, einen Flugplan nach Dschibuti einzureichen. Dann veranlasste er, dass ihm aus dem Wagenpark in der Tiefgarage unter dem Grosvenor Square in dreißig Minuten ein Auto bereitgestellt wurde, das ihn nach Northolt fahren würde.
    Sein letzter Anruf ging nach Tampa in Florida. Er verstand zwar nicht viel von Elektronik, aber er wusste, was er haben wollte, und er wusste, dass es machbar war: Die Kabine des Grumman sollte mit dem Bunker verbunden werden, der die Global Hawk über der somalischen Wüste steuerte. Ein Bild würde er nicht bekommen, doch er musste ständig darüber auf dem Laufenden sein, welchen Weg der Pick-up durch die Wüste nahm und wo er endgültig haltmachte.
    In der Kommunikationszentrale auf dem Stützpunkt in Dschibuti wollte er in Bild und Ton mit dem Bunker in Tampa verbunden werden. Und Dschibuti musste hundertprozentig mit ihm und den anfliegenden britischen Fallschirmjägern zusammenarbeiten. Weil J-SOC überall in den amerikanischen Streitkräften großen Einfluss besitzt, bekam er alles.
    Der Präsident der USA nahm den Anruf des J-SOC -Kommandanten entgegen, als er nach seinem morgendlichen Fitnessprogramm geduscht hatte.
    »Warum brauchen wir sie?«, fragte er, nachdem er das Ersuchen gehört hatte.
    »Die Zielperson haben Sie im Frühjahr benannt, Sir. Damals hieß er einfach nur der ›Prediger‹. Er hat zu acht Morden auf amerikanischem Boden angestiftet, zusätzlich zu dem Massaker an den CIA -Mitarbeitern in dem Bus. Wir wissen inzwischen, wer er ist und wo er ist. Aber bei Tagesanbruch wird er wahrscheinlich verschwinden.«
    »Ich erinnere mich, Admiral. Doch bis zum Tagesanbruch sind es noch fast vierundzwanzig Stunden. Können wir nicht rechtzeitig eigene Leute einfliegen?«
    »In Somalia ist jetzt nicht Morgen, Mr. President. Es ist kurz vor Sonnenuntergang. Das britische Team ist zufällig in der Region. Sie waren auf einem Lehrgang in der Nähe.«
    »Eine Rakete können wir nicht einsetzen?«
    »In seiner Begleitung ist ein Agent eines befreundeten Dienstes.«
    »Also ist ein Personeneinsatz aus nächster Nähe nötig?«
    »Anders geht es nicht, Sir. Das sagt unser Mann vor Ort.«
    Der Präsident zögerte. Als Politiker wusste er, dass eine Gefälligkeit einen Schuldschein produzierte, und ein Schuldschein wurde irgendwann fällig.
    »Okay«, sagte er. »Ich rufe ihn an.«
    Der britische Premierminister war in

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