Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Toechter der Familie Faraday

Die Toechter der Familie Faraday

Titel: Die Toechter der Familie Faraday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
Vom Netzwerk:
bin so stolz auf dich.«
    »Dann sind wir uns einig. Ich bin nämlich auch stolz auf dich und liebe dich auch.«
    Sie umarmten sich lange. Clementine löste sich schließlich von Maggie und strich ihrer Tochter übers Haar. »Das mit Gabriel ist eine Schande.«
    »Weil ich dich angelogen habe? Das tut mir wirklich leid. Ich hätte das Leo nicht versprechen sollen.«
    »Nicht das. Aber ihr habt so gut zusammengepasst. Bist du sicher, dass sich das nicht irgendwie bereinigen lässt?«
    Maggie lachte bitter. »Wie denn? Soll ich seiner Freundin erklären, dass er zu mir viel besser passt? Außerdem bringt Miranda mich um, wenn ich ihn jemals wiedersehe.«
    »Ach, hör gar nicht hin. Miranda ist nun einmal eine Drama-Queen.« Clementine lachte über Maggies verblüfftes Gesicht. »Glaubst du, ich kenne meine eigene Schwester nicht? Natürlich ist sie eine Drama-Queen. So war sie immer. Sie ist großartig, aber sie braucht ständig Wirbel und Theater, damit sie beschäftigt ist. Und wo wir schon beim Thema Schwestern sind, die ich wirklich und aufrichtig liebe – mir ist auch bewusst, dass Juliet uns alle zu sehr bemuttert. Und, ja, Eliza kann wirklich eine Spaßbremse sein, und manchmal macht sie mir eine Heidenangst.«
    Maggie lachte. »Warum hast du nie zuvor ein Wort darüber verloren?«
    »Das musste ich nicht. Das hast du doch selbst gemerkt, oder?«
    Maggie nickte.
    »Na also, ich muss dir ja nicht alles sagen.«
    »Nur, was wichtig ist. Wie die Wahrheit über Sadie.«
    »Sadie.« Clementine wurde ernst. »Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass sie nicht bei uns ist, und es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe.«
    »Ich weiß.«
    Clementine strich Maggie das Haar über die Ohren. »Am meisten aber tut mir leid, dass ich dir keine perfekte Mutter war. Ich will das auch gar nicht damit entschuldigen, dass ich mich kaum an meine eigene Mutter erinnern kann, wenn ich auch wünschte, ich könnte. Aber wenn du jemals das Gefühl hattest, dass du nach meiner Arbeit an zweiter Stelle stehst, dann sollst du wissen, dass das niemals der Fall war und sein wird.«
    »Für mich warst du die perfekte Mutter. Die beste Mutter von allen. Und ich weiß, wovon ich spreche, ich hatte schließlich fünf zur Auswahl.«
    Diesmal wischte Maggie ihrer Mutter die Tränen aus dem Gesicht.

47
    Auf ihrem sechsstündigen Flug zurück nach New York schaute Maggie keinen Film an, las keine Zeitung und blätterte durch kein Magazin. Sie war viel zu beschäftigt.
    Ihr gingen die letzten beiden Tage in Donegal durch den Kopf. Das Wetter hatte sich über Nacht geändert, der Himmel verdüstert, und es hatte in Strömen gegossen. Sie hatten den Kamin angemacht, die Vorhänge zugezogen und den ganzen Tag lang Brettspiele gespielt. Um das Abendessen hatten sie kein großes Aufhebens gemacht. Miranda hatte verkündet, sie hätte bei diesem »Verköstigungsspaß« den Bogen raus, und hatte vier Tiefkühlpizzen aufgewärmt und zwei Flaschen noch edleren italienischen Wein aufgemacht. Zum Nachtisch hatten sie die Pralinen gegessen, die Maggie Leo zu Weihnachten geschickt hatte. Sie hatten versucht, sich beim Spielen zu beschummeln, viel gelacht und noch mehr getrunken, während draußen der Regen an die Scheiben trommelte und der Wind heulte.
    Am nächsten Tag, als sie geputzt, gewaschen, die Bettwäsche getrocknet und das Haus für die nächsten Gäste vorbereitet hatten, hatte es immer noch gestürmt. Zum Schluss hatten sie alle neben den gepackten Wagen gestanden und zum Haus gesehen.
    »Ich frage mich, wann wir uns hier das nächste Mal wiedersehen«, sagte Clementine.
    »Nächsten Juli natürlich«, sagte Leo verdutzt.
    »Aber ich kann dann nicht kommen, Leo«, sagte Clementine. »Ich bin dann in der Antarktis.«
    »Also, wenn sie nicht kommt, komme ich auch nicht«, sagte Miranda. »Wenn sie nicht wäre, würde ich hier den Verstand verlieren.«
    »Und wenn ihr beide nicht kommt, komme ich auch nicht«, ergänzte Maggie.
    Leo schaute in die Runde. »Also, wenn ihr alle nicht kommt, komme ich auch nicht.«
    »Das glaub ich erst, wenn ich’s sehe.« Miranda lachte und ging zu ihrem Wagen. »Du wirst dir doch bestimmt irgendeinen Trick ausdenken, um uns herzulocken. Du würdest doch sogar die Eiskappen schmelzen lassen, damit Clementine die Antarktis verlassen und nach Donegal kommen muss.«
    »Und wenn sie kommt, komme ich auch«, sagte Maggie.
    Miranda grinste. »Und wenn ihr beide kommt, komme ich auch.«
    »Wir müssen es ja nicht

Weitere Kostenlose Bücher