Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die tödliche Heirat

Die tödliche Heirat

Titel: Die tödliche Heirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
Vom Netzwerk:
nervös zu werden. Die Geschäfte, die Carlton und Mrs. Wals zusammenführten, blieben unbekannt. Man bemerkte in Paterson nur, daß eine neue Scheune gebaut wurde und folgerte daraus, daß das Geld für diese Erweiterung aus den schmierigen Fingern Ernest Carltons stammen mußte.
    »Dann ist sie weit genug!« munkelte man in Paterson. »Wenn Carlton die Wals unterstützt, steht es schlecht um sie. Dann gehört ihm bald das ganze Gut.«
    Dabei wußte niemand in Paterson, daß Carlton nicht nur wegen seiner Zinswucherei übel beleumundet war, sondern daß es noch einen weiteren dunklen Punkt in seinem Leben gab. Er hatte acht Monate lang wegen einer Erpressung im Gefängnis gesessen. Das lag jetzt schon neun Jahre zurück – aber in den Karteien der Polizei befand sich sein Bild, und dort waren auch seine Fingerabdrücke registriert.
    Und ausgerechnet auf Carlton stieß die Polizei, als man den zweiten Toten als John Paddleton identifizierte und in dessen Wohnung eine Schreibmappe entdeckte, die neben sonstiger Korrespondenz auch einen Brief von Ernest Carlton enthielt.
    Der erste Hinweis und eine winzige Spur.

7
    Henry Corner und Stewart Bennols hatten in Trenton wenig Glück. Die Schuhfirma erwies sich als ein Fabrikationsbetrieb, der unmöglich angeben konnte, wer alles die Schuhe trug. Auch ein Bild des Toten stieß auf Achselzucken; er war in Trenton unbekannt. Enttäuscht saßen Corner und Bennols auf der Veranda eines Cafés und sahen auf die belebte Landstraße unter sich.
    »Es hilft alles nichts. Wir müssen das Bild an die Zeitungen geben und um die Mitwirkung der Bevölkerung bitten. Das wird zwar die Presse veranlassen, wieder einmal hämische Artikel über unsere unvermeintliche Unfähigkeit vom Stapel zu lassen, aber auf die bisherige Weise kommen wir nicht weiter!« Bennols trank seine Coca-Cola und sah dabei seinen Vorgesetzten an. »Oder haben Sie eine andere Meinung?«
    Henry Corner lehnte sich in den Korbsessel zurück.
    »Der Tote war irgendwo eingeladen«, sinnierte er. »Das beweisen seine Schuhe, sein Anzug, sein Hemd, seine Krawatte. Oder tragen Sie einen silbergrauen Schlips und Lackschuhe, wenn Sie auf dem Broadway spazieren gehen wollen?«
    »No, Sir«, lachte Bennols.
    »Er muß also Bekannte in New York haben! Und an die müssen wir uns halten!«
    »Also doch die Presse, Inspector?«
    »Aber anders, Bennols. Nicht als Aufruf: Wer kennt diesen Toten? Sondern als Anzeige unter der Heiratsrubrik: Endvierziger sucht nette, gebildete Frau aus besten Kreisen zwecks späterer Heirat kennenzulernen! Und dazu ein Foto des Ermordeten.«
    »Tolle Idee! Aber – wenn er längst verheiratet ist?«
    »Wird sich seine Frau melden! Andernfalls rechne ich damit, daß sich einige gute Freunde sehr über diese Annonce wundern werden und ihm einen Scherzbrief oder ähnliches schreiben! Auf jeden Fall: Irgend jemand wird sich melden! Dann haken wir ein, Bennols!«
    »Und rollen den Faden einfach auf, der uns so in die Finger kommt. Am Ende steht dann der liebe Mörder …«
    »Daß Sie nie ernst sein können, Stewart«, sagte Corner lächelnd, und Bennols freute sich, denn er merkte, daß der Chef gut gelaunt war.
    Corner blieb auch den Mittwoch über in verträglicher Stimmung, obwohl die Ermittlungen nicht einen Schritt vorankamen. Gegen 21 Uhr beschlossen er und Bennols, das Büro zu verlassen und sich einmal einen gemütlichen Abend zu gönnen.
    Da klingelte das Telefon.
    Corner hob ab und hielt den Hörer sofort ausgestreckt von sich. Denn Murreys Stimme, die sich vor Aufregung fast überschlug, war auch so noch deutlich zu verstehen.
    »Ein neuer Toter. Diesmal auf primitive und rohe Weise umgebracht. Mit einem Hammer über den Schädel geschlagen! Schädelbasisbruch! Sofort tot! Man könnte auf einen anderen Mörder schließen, wenn nicht die Umstände die gleichen wären: Alle Spuren an und in den Kleidungsstücken sind verschwunden – wie bei der Hoboken-Leiche! Die gleiche Arbeit! Nur nicht sehr modern-medizinisch, sondern nach Gangsterart: Schlag auf den Kopf! Aus! Basta! Es ist zum Kotzen, Corner!«
    Als er den Hörer auflegte, sah Corner den Lieutenant prüfend an. »Sind Sie müde, Stewart?« fragte er.
    »Etwas, Chef.«
    »Dann denken Sie einmal ans Bett. Sehen werden Sie's bestimmt nicht! Der neue Mord wird uns die Nacht über beschäftigen.«
    Bennols sagte etwas, was er bestimmt nicht auf der Schule gelernt hatte und was sehr unfein klang.

8
    Die Identifizierung John Paddletons bereitete

Weitere Kostenlose Bücher