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Die Töpfchenhexe in Mexiko

Die Töpfchenhexe in Mexiko

Titel: Die Töpfchenhexe in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Ruoff
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etwas ganz Ungewöhnliches:
    Sie putzte Töpfchen! Das tat sie sonst immer montags, aber an diesem Montag würde sie ja dazu keine Zeit haben.
    Als alle Töpfchen geputzt waren, holte sie eine große Decke und hängte sie über die Töpfchen. Dabei sang sie:

    » Tri-tri-tri-tra — was bin ich froh,
    denn morgen geht’s nach Mexiko ...

    So, damit die Töpfchen nicht verstauben, während wir fort sind«, sagte sie und zupfte noch einmal die Decke zurecht . In dieser Nacht konnten sie vor Aufregung kaum schlafen.

    Am nächsten Morgen wachte die Töpfchenhexe früh auf.
    Um neun Uhr ging es los.
    Für Schluribumbi nahm sie geräucherte Würstchen mit. Suseldrus schleppte sein Angelzeug an.
    »Was ist, wenn man in Mexiko gar nicht angeln kann ?« fragte die Töpfchenhexe den Zauberer.
    »Ach, ich nehme es auf alle Fälle mit, schaden kann es nicht .«
    »Nur tragen mußt du es«, gab die Töpfchenhexe zu bedenken.
    Suseldrus hängte sich sein Angelzeug um, und so zogen sie los. Am Flughafen angekommen, holten sie zuerst die Reisepässe ab. Herr Kowalskie wünschte ihnen eine gute Reise, und dann konnten sie schon in das Flugzeug einsteigen.

    Die Töpfchenhexe setzte sich auf einen Fensterplatz, nahm Schluribumbi auf den Schoß, und der Zauberer setzte sich neben sie.
    Mit lautem Getöse wurden die Triebwerke in Gang gebracht, das Flugzeug ruckte kurz an und rollte dann immer schneller über die Piste. Schließlich hob es vom Boden ab, und die Töpfchenhexe griff nach dem Arm des Zauberers. Ein bißchen unheimlich war ihr die Fliegerei schon.
    »Ja, so ist das Fliegen«, sagte Suseldrus und lehnte sich zurück, was ihm die Töpfchenhexe sogleich nachmachte. Nur Schluribumbi richtete sich auf.
    Er sah die Töpfchenhexe mit dem gleichen Blick an, mit dem er immer zu gucken pflegte, wenn er hungrig war. »Bist du schon hungrig ?« fragte die Töpfchenhexe.
    Schluribumbi schüttelte den Kopf. Ihm war schlecht. »Eben nicht, mehr so das Gegenteil«, murmelte er, während das Flugzeug immer höher flog und bisweilen kräftig wackelte.
    »Ich habe mich übrigens erkundigt«, sagte Suseldrus, »sechzehn Stunden fliegen wir nach Mexiko .«
    »Das ist lange«, mauzte der Kater und versuchte einzuschlafen. Das gelang ihm auch, und als er aufwachte, wackelte das Flugzeug nicht mehr, und Schluribumbi fand das Fliegen recht interessant, besonders als er hinter sich sagen hörte:
    »Ah, Würstchen >Cordon bleu< mag ich nicht, du kannst meine Portion essen, ich trinke nur den Tomatensaft .«
    Die Stewardeß servierte den Fluggästen das Essen auf kleinen Brettern, und auch Suseldrus und die Töpfchenhexe bekamen ihre Portion.
    Schluribumbi sah gar kein Würstchen, nur eine dicke Scheibe Schinken, die zusammengerollt war und aus der ein bißchen Käse guckte.
    Suseldrus trank, ohne abzusetzen, das Glas mit dem Tomatensaft leer. So durstig war er.
    Die Töpfchenhexe rollte die Schinkenscheibe auf, und zum Vorschein kam ein Würstchen, das mit einer Scheibe Käse gefüllt war.
    Käse mochte Schluribumbi überhaupt nicht.
    Die Töpfchenhexe, die das wußte, nahm die Käsescheibe heraus und schob die beiden Wursthälften Schluribumbi hin.
    Der fraß sie, aber satt wurde er davon nicht. So bekam er auch noch eines der mitgebrachten geräucherten Würstchen.
    Dies war ihr Abendessen gewesen. Draußen begann es dunkel zu werden. Die Töpfchenhexe versuchte aus ihrem kleinen Fenster etwas zu erkennen, aber es war einfach schon zu finster. Sie lehnten sich in ihren Sitzen zurück, bekamen von der freundlichen Stewardeß ein Polster und eine Decke und schliefen ein. Schluribumbi rollte sich auf dem Schoß der Töpfchenhexe zusammen und schlief dort fast so gut wie zu Hause in der Hütte im Tannenwald.
    Plötzlich wurde Schluribumbi unsanft geweckt, denn er wäre beinahe vom Schoß der Töpfchenhexe gefallen. Sie hatte sich weit vorgebeugt, um aus dem Fenster sehen zu können. Das Flugzeug flog tiefer, draußen war herrlichster Sonnenschein, und unter sich sahen sie das Meer, den Strand und gleich hinter dem Strand eine Kette von riesigen, hohen Häusern. Und dann war ganz plötzlich das Meer verschwunden, gelbe, grünbraune, lila und blaue Felsen tauchten vor ihnen auf.
    »Wieso sind die Felsen wohl blau ?« wunderte sich die Töpfchenhexe.
    »In einer Stunde und zehn Minuten landen wir in Mexiko«, sagte die Stewardeß , als sie vorbeiging. Suseldrus machte in sein Notizbüchlein ein paar Eintragungen. Und dann war es soweit:
    Das Flugzeug

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