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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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sage, auch nicht ständig ernst nehmen. Nicht alles, was ich sage, ist genial.«
    »Wahrscheinlich das meiste davon, aber nicht das, was Sie gerade gesagt haben. Wissen Sie was? Vielleicht käme für uns ein Ski-doo in Frage.«
    »Ein was?«
    »Sie wissen schon, ein Schneemobil.«
    Mr Lyss lenkte den Wagen vorsichtig an den Straßenrand und hielt an. »Wir könnten querfeldein fahren. Aber genügt der Schnee dafür? Zwei bis drei Zentimeter, mehr liegt nicht auf dem Boden.«
    »Er ist tiefer«, sagte Nummy, »und da kommt noch viel mehr nach. Das geht jetzt ganz schnell.«
    »Woher bekämen wir ein Schneemobil?«
    »Viele Leute in der Stadt haben welche. Und dann gibt es da auch noch den Laden drüben am Beartrack, der Schneemobile verkauft.«
    »Schon wieder einer von diesen verdammten Straßennamen, in denen das Wort Bär vorkommt. Wer auch immer den Straßen in diesem gottverlassenen Kaff ihren Namen gegeben hat, muss ungefähr so viel Fantasie gehabt haben wie ein Baumstumpf.«
    »Wie ich schon sagte, gibt es in der weiteren Umgebung jede Menge Bären. Wir haben hier keine Tiger oder Zebras, nach denen wir unsere Straßen benennen können.«
    Der alte Mann saß vielleicht zwei Minuten lang stumm da und sah einfach nur dem Schnee beim Fallen zu, als hätte er beschlossen, der Schnee sei doch hübsch. Für Mr Lyss, der immer und zu allem etwas zu sagen hatte, war das ein langes Schweigen. Nummy machte es normalerweise nichts aus, wenn Menschen miteinander schwiegen, aber bei Mr Lyss war so viel Stille besorgniserregend, weil Nummy sich fragte, ob er etwas Übles ausheckte.
    Schließlich sagte Mr Lyss: »Peaches, du kennst tatsächlich jemanden, der ein Schneemobil hat?«
    »Ich kenne ein paar Leute, die eins haben.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel der Boze.«
    »Boze?«
    »Officer Barry Bozeman. Die Leute nennen ihn den Boze. Der rast zu jeder Jahreszeit mit diesem oder jenem querfeldein.«
    »Officer?«
    »Er ist Polizist. Er lacht viel. Er gibt einem das Gefühl, man sei ein prima Kerl.«
    »Er ist tot«, sagte Mr Lyss schonungslos. »Wenn er ein Bulle ist, dann haben sie ihn getötet und ihn durch einen von ihren Doppelgängern ersetzt.«
    Nummy hätte wissen müssen, dass der Boze tot war, denn wenn sogar Rafael Jarmillo, der Polizeichef, einer von den Aliens war, dann waren mit Sicherheit auch alle Bullen welche. Sämtliche echten Polizisten waren tot und aufgefressen worden, so, wie es heute Morgen auch all den Leuten in den Gefängniszellen ergangen war, die an die Zelle grenzten, aus der Nummy und Mr Lyss geflohen waren.
    Großmama hatte immer gesagt, ganz gleich, wie traurig etwas war, man müsste stets daran denken, dass man eines Tages wieder froh sein würde, und man müsste weitermachen. Es sei wichtig weiterzumachen, hatte sie gesagt, weiterzumachen und froh zu sein und das Richtige zu tun, denn wenn man lange genug durchhielt und froh genug war und oft genug das Richtige tat, dann durfte man später bei Gott wohnen. Aber Gott mochte wirklich keine Leute, die einfach so aufgaben.
    »Ist er verheiratet?«, fragte Mr Lyss.
    »Ist wer verheiratet?«
    »Verflixt noch mal, Junge, in deinem Kopf ist so viel Platz frei, dass du ihn vermieten solltest; du hast ein ganzes verdammtes Lagerhaus voller leerer Regale zwischen deinen Ohren. Der Boze! Nach wem sollte ich dich denn sonst fragen? Ist der Boze verheiratet?«
    »Kiku, der hat es den Kopf aufgeblasen, die ist nach Stille Wiesen gekommen, und sie ist einfach davongeschwirrt, also weiß man es nie so genau.«
    Mr Lyss ballte eine Hand zu einer großen, knochigen Faust, und Nummy zuckte zusammen, weil er glaubte, Mr Lyss würde ihn schlagen. Aber dann holte der alte Mann tief Atem, öffnete die Faust, tätschelte Nummys Schulter und sagte: »Vielleicht könntest du das noch mal sagen, aber diesmal verständlich.«
    Nummy sagte verwundert: »Das war doch verständlich.«
    »Für mich nicht. Erzähl es mir noch einmal in anderen Worten.«
    »Ich weiß nicht, wie das gehen sollte. Ich habe Ihnen doch schon alles gesagt.«
    Mr Lyss ballte seine knochige Hand wieder zur Faust, aber er schlug Nummy immer noch nicht. Er hob die Faust an seinen Mund, kaute eine Weile auf einem Knöchel herum und sagte dann: »Was ist Kiku?«
    »Das ist Mrs Bozeman, wie ich schon sagte. Sie war eine nette japanische Dame.«
    »Was meintest du damit, dass es ihr den Kopf aufgeblasen hat?«
    »Das kam von dem Bienenstich in ihrem Hals. Sie hatte eine Allergie, aber vor dem

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