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Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Titel: Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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Chilene. Er hat Kontakte zu Exilanten, die ihm mit dieser Art Information helfen können«, sagte Falcón. »Und was die erwähnten Gesichter aus Vegas Träumen betrifft, weiß ich, dass Pablo Ortega ihn im Corte Inglés einmal sehr erschreckt hat, vermutlich weil Vega eine seiner Visionen hatte.«
    »Mit Virgilio Guzmán müssen Sie vorsichtig sein«, sagte Elvira. »Manche Leute behaupten, dass er mittlerweile überall eine Verschwörung wittert.«
    »Er hat den Verweis auf den 11. September in Vegas ›Abschiedsbrief‹ geklärt, was uns bei der Identifikation maßgeblich geholfen hat.«
    »Ich dachte, er wäre wegen Montes’ Selbstmord zu Ihnen gekommen.«
    »Ist er auch. Aber ich hatte Montes überhaupt nur aufgesucht, weil ich Eduardo Carvajals Name in Vegas Adressbuch entdeckt hatte«, sagte Falcón. »Montes erwähnte die Verwicklung der Russen in das Sexgewerbe, und als Nächstes entdecke ich eine russische Verbindung zu Vega. Ich frage Montes nach diesen Russen, und kurz darauf bringt er sich um.«
    »Und darüber haben Sie mit Guzmán geredet?«
    »Wir haben eine Vereinbarung, dass er keine auf Indizien gestützten Theorien, sondern nur bewiesene Tatsachen veröffentlicht. Und bis jetzt haben wir noch keinen Beweis für Montes’ Kontakt zu den Russen.«
    »Sie machen mich ganz schön nervös, Inspector Jefe. Im Moment ist Montes’ Selbstmord eine interne Angelegenheit. Wenn es innerhalb der Polizei Korruption gegeben hat, müssen wir damit äußerst behutsam umgehen.«
    »Ein Journalist wurde zu mir geschickt, um mich als Leiter der Ermittlung zu befragen. Ich hatte keinerlei Anweisungen erhalten, was ich ihm sagen durfte und was nicht. Bei jemandem mit dem Ruf eines Virgilio Guzmán erschien mir Transparenz und Offenheit die beste Strategie. Haben Sie heute den Diario de Sevilla gelesen?«
    »Ja, er hat einen längeren Artikel über die Karriere von Inspector Jefe Montes gebracht.«
    Falcón nickte und wartete, aber der Comisario hatte dem nichts hinzuzufügen.
    »Ich denke, Sie sollten das Haus der Krugmans durchsuchen, bevor die Amerikaner sich zurückmelden«, sagte Elvira. »Ich habe bereits einen Durchsuchungsbefehl besorgt.«
    Falcón ging zur Tür.
    »Wenn Virgilio Guzmán Sie auf die Ereignisse der vergangenen Nacht anspricht«, sagte Elvira hinter ihm, »möchte ich, dass Sie so vage wie möglich bleiben, was den Grund für Juez Calderóns Anwesenheit in der Wohnung betrifft. Ich will keinen Skandal, weil der Juez de Instrucción eine Affäre mit der Verstorbenen hatte.«
    »Das hat er zugegeben?«
    »Ich habe um eine separate Erklärung zu diesem Thema gebeten. Offenbar war er vollkommen besessen von ihr«, sagte Elvira und fügte, ohne von seinen Papieren aufzublicken, hinzu: »Ich bin überrascht, dass Sie in Ihrer Aussage seine mutige Tat am Ende unerwähnt lassen.«
    »Seine mutige Tat?«, fragte Falcón.
    »›Als Krugman seine Waffe hob, um zu schießen‹«, zitierte Elvira aus Calderóns Aussage, »›stürzte ich mich in der Hoffnung, seinen Schuss ablenken zu können, auf ihn. Die Kugel traf Señora Krugman in die Brust. Der Inspector Jefe war nicht in der Lage, zu verhindern, dass Señor Krugman sich die Waffe in den Mund schob und abdrückte.‹«
    »Ich durchsuche das Haus der Krugmans«, sagte Falcón auf dem Weg aus dem Büro.
    »García hat es auch nicht gesehen«, sagte Elvira, bevor die Tür ins Schloss fiel.
    Als er wieder in seinem Büro war, schickte Falcón Cristina Ferrera ins Labor, um bei Jorge und Felipe den Hausschlüssel der Krugmans abzuholen, den sie am Tatort in der Calle Tabladilla mitgenommen hatten. Ramírez saß immer noch zusammengesunken an seinem Schreibtisch.
    »CIA?«, meinte er ungläubig.
    Falcón nickte. »Oder auch nicht die CIA, sondern irgendeine halbseidene Beraterfirma mit Verbindungen zur CIA«, sagte er.
    »Fantasie«, sagte Ramírez.
    »Mal angenommen, Guzmáns Verschwörungstheorie stimmt. Wenn du zu dem Teil der amerikanischen Regierung gehören würdest, der für einige sehr, sehr hässliche Dinge verantwortlich ist, die in den 70ern in Südamerika passiert sind, und dir Sorgen machen würdest, dass Rafael Vega etwas besitzt, das die persönliche Beteiligung hochrangiger Mitglieder der US-Regierung beweist… Was würdest du tun?«
    »Ihn auf jeden Fall umbringen.«
    »Das liegt daran, dass du ein skrupelloser Mistkerl bist«, sagte Falcón. »Tatsache ist jedenfalls, dass du nicht unbedingt die CIA einschalten würdest, oder? Das

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