Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
Vom Netzwerk:
dabei irgendwo verletzt, oder sie hatte recht mit dem, was sie sagte.
    Aber war das denn möglich ? Bestimmt hatte sie die Nerven verloren, der Streit mit ihrer Freundin war zu viel für sie gewesen.
    Er brauchte sich nur zu vergewissern, ob in den Räumen nebenan alles seine Ordnung hatte, und dann könnten sie endlich wieder schlafen.
    »Ich bin gleich wieder da«, murmelte er.
    Sie versuchte, ihn zurückzuhalten, doch er schüttelte sie ab. Er hörte sie in seinem Rücken leise wimmern, während er entschlossen auf den Türspalt zuging.
    Da war ein matter Schimmer. Vermutlich hatte Mara das Licht im Badezimmer angelassen.
    Ulrich berührte die Klinke und stieß die Tür auf.
    Er setzte einen Schritt vor, als er einen Luftzug spürte.
    Er fuhr herum, doch es war zu spät.
    Er sah eine Hand, er erkannte den Hammer darin, schon sauste er herab.
    Das Letzte, was er hörte, waren Maras Schreie.
    Dann sackte er in sich zusammen.

Zweiter Teil

Zehn
    Trojan konnte nicht schlafen, er war einfach viel zu aufgeregt. Ununterbrochen zogen die Bilder der vergangenen Nacht an ihm vorbei, die er bei Jana in Schöneberg verbracht hatte. Wieder und wieder dachte er an ihr vom Schlaf gerötetes Gesicht am Morgen – war das erst heute gewesen ? Wie sie ihn angelächelt hatte, ihr Haar ausgebreitet auf dem Kissen, wie sie sich gähnend gestreckt und dabei mit ihrem nackten Fuß an der Innenseite seines Oberschenkels entlanggefahren war. Der Leberfleck auf ihrem linken Knie, den er verzückt küsste. Ihre morgendliche Umarmung, aus der ein weiteres Liebesspiel wurde, langsam und träge, als wollten sie jede atemlose Sekunde des verstrichenen Abends noch einmal anhalten und sich genussvoll auf der Zunge zergehen lassen.
    Auf seiner Fahrradfahrt zur Arbeit hätte er am liebsten jedem Passanten auf die Schulter geklopft, und als er an einer roten Ampel anhalten musste, schauten ihn die Autofahrer hinter ihren Windschutzscheiben verdutzt an, dabei hatte er ihnen doch bloß zugerufen, wie schön das Leben sei.
    Erst im Kommissariat hatte ihn jäh die Erkenntnis eingeholt, dass es noch etwas anderes gab als sein Liebesglück. Seine Kollegen und er waren auf der Jagd nach dem Mörder von Carlotta Torwald und Paul Ziemann nicht wesentlich vorangekommen. Nach einem Gespräch mit Albert Krach fuhr er mit ihm noch einmal zum Tatort und durchsuchte die Wohnung nach Carlottas Brille, doch sie war nirgends zu finden, so dass sich bei ihm der Verdacht erhärtete, der Täter oder die Täterin habe sie als eine makabre Trophäe mitgehen lassen. Außerdem verstärkte sich bei ihm das mulmige Gefühl, es könnte weiteres Unheil geschehen, sein Instinkt sagte ihm, sie hätten es nicht mit einer Beziehungstat, sondern dem Beginn einer Mordserie zu tun.
    Doch zu seiner Schande musste er sich eingestehen, dass schon auf dem Heimweg die Gedanken an die Ermittlungen verblassten, das war ungewöhnlich für ihn, normalerweise verfolgten ihn die Mordfälle bis in den Schlaf.
    Er ging in den Spätverkauf an der Ecke Reichenberger Straße, nahm sich drei Flaschen Bier, eine Packung Aufwärmbrötchen und ein Fertiggericht aus den Regalen. Wie immer stand Cem, der freundliche Türke, in seinem grauen Kittel an der Kasse.
    Er grinste ihn an. »Chef, was ist passiert ?«
    »Was meinst du ?«
    »Siehst verändert aus, erkenne dich nicht wieder.«
    »Ach ja ?«
    Cem lehnte sich über den Verkaufstresen und blinzelte ihm zu. »Du bist verliebt, Chef, gib’s zu.«
    Trojan lachte. »Wie kommst du denn darauf ?«
    »Nicht zu übersehen, Chef. Deine Augen. Sie funkeln ja. Früher immer nur traurig. Ernste Miene. Schwerer Gang. Und jetzt ?« Er breitete die Arme aus. »Ein fröhlicher Mensch.«
    »Mag was dran sein.«
    »Wer ist sie ?«
    »Oh, sie ist …«
    »Schöne Frau ?«
    »Wunderschön.«
    »Blond ?«
    »Erraten.«
    »Bravo, Chef. In meine Land viel zu wenig blonde Frauen. Ist schade.« Er tippte den Betrag in die Registrierkasse. »Aber warum kaufst du dann Ravioli aus der Dose ? Musst du deiner Freundin was Gutes kochen.«
    »Schon, aber …«
    »Ich kann dir Rezept geben für Hammelbraten mit weiße Bohnen. Sehr lecker.«
    »Alles klar.«
    »Viel Eiweiß, wichtig für den Mann, gut für sie. Machst du deiner Freundin dicke Hammelbraten mit Bohnen und ordentlich Knoblauch, und sie liebt dich noch mehr.«
    Und wieder lachte Trojan. Er bezahlte seine Einkäufe, packte sie ein und winkte Cem zum Abschied zu.
    Eigentlich hatte er vorgehabt, sich am Abend intensiv mit

Weitere Kostenlose Bücher