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Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Die träumende Welt 01 - Der Traumstein

Titel: Die träumende Welt 01 - Der Traumstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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bin.«
    Gemmas Gesicht wurde daraufhin so ernst, dass Arden Gewissensbisse bekam. Wenn er nur mit ihren Stimmungswechseln Schritt halten könnte! Bestimmt war die Salbe zu einem Teil dafür verantwortlich, aber ...
    »Wie fühlst du dich?«, fragte er so besorgt es ging.
    »Viel besser, und das habe ich dir zu verdanken«, erwiderte sie leise. »Aber ich habe Hunger.« Es klang wie eine Entschuldigung.
    Arden holte noch etwas Obst hervor und schnitt mit seinem Messer dünne Scheiben ab, die er ihr dann reichte. Gemma aß schweigend und beobachtete dabei seine Hände, wie sie die wächserne Schale der grünen, sternenförmigen Früchte entfernten und das saftige Fleisch darunter freilegten. Danach gab es kleine Hartbrotwürfel. Auf Ardens Anweisung hin tauchte sie das Brot in Wasser, bevor sie versuchte, es zu schlucken.
    Gähnend reichte er ihr das letzte Stück.
    »Halte ich dich vom Schlafen ab?« fragte sie vollkommen unschuldig.
    »Aber nein. Ich verbringe die Stunden nach Mitternacht immer damit, irgendwelche Kranken zu füttern.«
    »Tut mir leid«, antwortete sie. Ihr Ton verriet etwas anderes. »Bitte schlaf weiter, wenn du willst. Soll ich dich in den Schlaf singen?«
    »Noch vor ein paar Stunden konntest du nicht einmal sprechen. Schone deine Stimme - und meine Ohren.«
    Sie grinsten sich an.
    »Dieser Sonnenbalsam ist gut«, meinte Gemma. »Es tut fast nicht mehr weh.«
    »Das kommt noch. Im Augenblick bist du so berauscht wie eine Drachenblume, aber irgendwann wirst du wieder davon runterkommen. Möchtest du noch etwas? Hinten am Hals war es besonders schlimm.«
    Vorsichtig betastete Gemma ihre Haut mit den Fingern, dann nickte sie. »Nur ein bisschen«, sagte sie. »Ich will nicht süchtig werden.«
    »Darauf achte ich schon.«
    »Es wundert mich allerdings nicht, warum Leute süchtig davon werden. Ein paar von meinen Träumen ...« Sie sprach nicht weiter. Lächelnd rieb Arden ihr die Salbe in den Nacken.
    »Wo wir ohnehin wohl die ganze Nacht wach bleiben werden«, meinte er, »könntest du mir eigentlich auch erzählen, wie du hierhergekommen bist.«
    Gemma dachte eine Weile nach.
    »Alles hat mit Der Zerstörung angefangen«, sagte sie schließlich.
    »Die Zerstörung. Du meinst Die Planierung?«
    »So nennst du das?« »Aber das ist doch schon Jahre her.« Auf diese letzte Wendung des Gespräches konnte Arden sich überhaupt keinen Reim machen.
    »Stimmt, aber damit hat alles angefangen«, beharrte Gemma. »Damals hat sich alles verändert.«
    »Das ist allerdings richtig«, meinte Arden.
    »Dass die Welt, wie wir sie wahmehmen, ein Traum des Weltgeistes ist, weißt du doch, oder?« fuhr sie langsam fort, so als würde sie einen auswendig gelernten Text aufsagen.
    »Ich habe von der Theorie gehört«, antwortete er, »allerdings in etwas anderen Worten. Ich weiß nicht, ob ich sie glauben soll.«
    »Aber es ist die Wahrheit!« stieß Gemma hervor. »Die Träume des Weltgeistes sind so lebhaft, dass sie für uns zur Wirklichkeit werden. Wir leben in ihnen. Wir sind ein Teil von ihnen.«
    »Der Weltgeist schläft also?« fragte Arden mit einem nachsichtigen Lächeln.
    »Genau!« Gemma hatte allmählich ihr Thema gefunden. »Nur eben nicht bei Der Zerstörung.«
    »Wie ist das passiert?«
    »Wir haben ihn geweckt.«
    »Wir? Halte mich da raus.« Arden fühlte sich zunehmend verwirrt.
    »Dich habe ich doch gar nicht gemeint«, erwiderte Gemma überrascht. »Ich meinte Ferragamo und die anderen aus der Höhle. Ich war damals natürlich noch ein kleines Mädchen.«
    Arden sah sie ungläubig an.
    »Soll das vielleicht heißen«, sagte er langsam, »du warst für Die Planierung persönlich verantwortlich?«
    »Ja. Zusammen mit den anderen.«
    Arden hatte gerade etwas hinzufügen wollen, doch die Sicherheit in ihrer Stimme ließ ihn innehalten.
    »Glaubst du mir nicht?« fragte sie, drehte sich um und sah ihn an. »Hör auf, mich so anzustarren.«
    Nach einer Weile sagte er: »Entweder bist du vollkommen verrückt, oder du hast mehr zu erzählen, als ich angenommen hatte. Und da ich lieber nicht mit einer Irren mitten in der Wüste übernachten möchte, solltest du mir davon erzählen.

3 . KAPITEL
    Drei Stunden später, als über der trostlosen Landschaft die Dämmerung hereinbrach, ging Gemma und Arden schließlich der Gesprächsstoff aus. Sie hatten sich gegenseitig durch ihre Halsstarrigkeit zum Schweigen gebracht. Lediglich über den Zeitpunkt und das Ausmaß Der Zerstörung, Der Planierung, wie Arden

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