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Die Trantüten von Panem

Die Trantüten von Panem

Titel: Die Trantüten von Panem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Harvard Lampoon
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in mir die Hoffnung, dass meine Chancen bei den Hungerspielen vielleicht doch nicht so schlecht stehen. Verglichen mit Radi bin selbst ich eine würdige Kämpferin. Immerhin kann ich gehen, mich selbst ernähren und das Gewicht meines eigenen Kopfes durch die Gegend tragen. Ich werfe Pita einen Blick zu. Auch er hat diese Fähigkeiten, wenn er sich auch immer wieder darüber beschwert, wie schwer sein Schädel ist. Nein, Radi dürfte für mich kein allzu großes Hindernis in der Arena darstellen. Ich sollte mich vielmehr auf die Kompetenztribute konzentrieren.
    Die Cheftrainerin pfeift erneut. Es ist Mittagszeit. Das Timing ist perfekt: Pita hat gerade seinen Leinensack leer gefuttert. Die Tribute stürmen in die Cafeteria nebenan. Sie sieht der Cafeteria in meiner Schule recht ähnlich, aber es gibt einen großen Unterschied: In dieser hier gibt es was zu essen.
    Ich hole mir meinen Teller und schaue mich nach einem Sitzplatz um, als ich Pita an einem Tisch entdecke. Er winkt wie ein Verrückter und schreit dann: » KANTKISS! KANTKISS NEVERCLEAN! « Ich tue so, als ob ich ihn nicht höre, und suche nach einem freien Platz. Zu meiner Linken sitzen ein paar cool aussehende Mädchen, aber kaum drehe ich mich zu ihnen um, schauen sie schon woandershin. Die Tribute am nächsten Tisch folgen ihrem Beispiel, während Pita immer noch am Brüllen ist. » WIR MACHEN DAS HIER ZUM DISTRIKT-12-TISCH! LOS, NUN KOMM SCHON! « Endlich gebe ich nach, gehe zu ihm hinüber und stelle mein Tablett neben das seine.
    Wir sitzen da und verschlingen eine weitere nicht zu übertreffende Mahlzeit, als ich einen Riesen von einem Tribut bemerke, der nach einem freien Tisch sucht. Er ist weit über einen Meter achtzig groß, vielleicht sogar über zwei Meter. Seine Oberschenkel gleichen Baumstämmen. Er war mir schon bei der Steinwurf-Station aufgefallen, wo er die riesigsten Findlinge mit Leichtigkeit durch die Gegend schleuderte. Das war wirklich beeindruckend. Sogar ein paar aus der Jury haben geklatscht. Aber was mich jetzt verblüfft, ist nicht seine Größe, sondern was er unter dem Arm trägt. Unter die rechte Achsel hat er Radi geklemmt. Weil er keinen Platz findet, richtet er sich auf ein Essen im Stehen ein. Er lässt eine Windeltasche von der linken Schulter gleiten, holt eine Babyflasche heraus und füttert Radi.
    »Das ist der andere Tribut von Distrikt 11«, erklärt Pita mit vollem Mund. »Er heißt Haudrauf.«
    »Ich werde ihn zu uns winken«, sage ich, denn ich habe keine Lust auf eine weitere Mahlzeit, bei der ich nur von Pitas stetem Kauen unterhalten werde. Ich setze also mein liebenswürdigstes Lächeln auf und winke Haudrauf zu. Er sieht mich, kommt zu uns herüber, nimmt sich einen Stuhl und wirft die Windeltasche zu Boden.
    »Ich Haudrauf«, begrüßt er uns mit einem schiefen Grinsen. »Ihr fernbleiben von Baby.«
    »Nett, dich kennenzulernen«, erwidert Pita.
    »Ich hart trainieren. Töte alle«, versichert uns Haudrauf todernst.
    Ehe wir weitere von Haudraufs tiefen Gedankengängen erfahren, wird verkündet, dass jetzt das Einzeltraining beginnt. Das ist unsere Chance, der Jury zu zeigen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind. Danach werden wir benotet. Die Anzahl der Punkte, die wir bekommen, sollen auf unsere Chancen in der Arena hinweisen. Wenn man eine Eins bekommt, ist man ein hoffnungsloser Fall, und nur ein kaltblütiger Killer darf auf eine Zwölf hoffen. 7
    7 Es heißt, dass dieses Punktevergabesystem auf einen Gesangswettbewerb zurückgeht, der vor langer Zeit zwischen verschiedenen Ländern des Alten Kontinents ausgetragen wurde. Man munkelt, dass die dort vorgetragenen Darbietungen so grauenhaft waren, dass die Hungerspiele dagegen der reinste Kindergeburtstag sind.
    Die Jury ruft den ersten Tribut zu sich. Es ist Gerd aus Distrikt 1. Ehe er in die Turnhalle tritt, zerdrückt er eine Bierdose auf seiner Stirn. Mir rutscht das Herz in die Hose, als ich merke, dass ich noch eine ganze Weile warten muss, ehe ich an der Reihe bin. Pita spürt offensichtlich meine Frustration und legt seine Hand auf die meine, ehe er mich voll Mitgefühl anlächelt.
    Sind das etwa die ersten Anzeichen von Freundschaft, die ich für Pita empfinde? Er wird weder der ersten noch der zweiten Anforderung gerecht, die ich an männliche Freunde habe: 1) Sie müssen superattraktiv sein und 2) Sie müssen einen Mädchennamen tragen. Aber vielleicht bin ich einfach zu hart mit Pita. Vielleicht ist er ja tatsächlich ein guter Freund. Und

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