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Die Traumjoblüge - warum Leidenschaft die Karriere killt

Die Traumjoblüge - warum Leidenschaft die Karriere killt

Titel: Die Traumjoblüge - warum Leidenschaft die Karriere killt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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Leben eine Rolle spielt: dem Bloggen. Folgende E-Mail ist typisch für all diejenigen, die von mir wissen wollen, wie man einen interessanten Blog ins Leben ruft:
    »Mein Blog ist jetzt einen Monat online, und bis jetzt wurde er rund 3 000 Mal aufgerufen. Blöd nur, dass die Absprungrate so hoch ist. Sie liegt fast schon bei 90 Prozent. Wie kann ich Ihrer Meinung nach die Absprungrate senken?«
    | 101 | Klar, für diesen Blogger waren Seitenaufrufe Teil eines Auktionsmarktes. Er ging davon aus, dass bei einem Blog unterschiedliche Währungen zählen – Aufmachung des Blogs, Häufigkeit der geposteten Beiträge, Suchmaschinenoptimierung und einfaches Auffinden über soziale Netzwerke (er verbrachte jede Menge Zeit damit, jeden Beitrag auf so vielen Webseiten zu posten wie möglich). Für ihn zählte nur die Statistik, die Anzahl der Seitenaufrufe, und er hoffte, dass es ihm mit der richtigen Kombination gelingen würde, seinen Blog so beliebt zu machen, dass er damit Geld machen und letztlich davon leben könnte. Das Problem ist aber, dass es sich beim Bloggen mit Ratgeberfunktion – also genau das, was er anbot – nicht um einen Auktionsmarkt handelt. Das einzige Kapital, was dort zählt, ist, ob der Blog die Aufmerksamkeit seiner Leser erregt oder nicht.
    Bei einigen der besten Blogs aus diesem Feld lässt das schwerfällige Design zu wünschen übrig, aber nichtsdestotrotz erfüllen sie ihre grundlegende Aufgabe: Sie sind eine Quelle der Inspiration für ihre Leser. Wer den Blog-Markt wie aus dem Effeff kennt, dem dürfte klar sein, dass er sich keine grauen Haare wegen der Bounce Rate wachsen lassen muss, sondern dass es vielmehr darum geht, die Leser mit seinen Beiträgen zu begeistern. Und darauf sollte man sich dann auch konzentrieren.
    Mike Jackson war dagegen von Anfang an klar, dass er sich in einem Auktionsmarkt bewegt. Er wusste zwar nicht ganz genau, was er beruflich tun wollte, nur, dass es mit Umweltschutz zu tun haben sollte, weshalb er sich daranmachte, Karrierekapital aus diesem riesigen Fachgebiet anzuhäufen.
Schritt 2: Finden Sie die Währung Ihres Kapitalmarkts heraus
    Nachdem für Sie zweifelsfrei geklärt ist, in welchem Kapitalmarkt Sie agieren, müssen Sie prüfen, welche Währungen dort zählen. In einem Markt, in dem der Sieger alles bekommt, ist das ein Kinderspiel: Schließlich gibt es per definitionem nur eine ein | 102 | zige Währung. Bei einem Auktionsmarkt ist das anders. Hilfreich ist es da, Ausschau nach offenen Türen zu halten – Gelegenheiten, Kapital anzuhäufen, die Ihnen bereits offenstehen. Im Fall von Mike Jackson war dies die Zusammenarbeit mit seinem Professor bei dem Forschungsprojekt, in dem es um Umweltfragen ging. Diese Entscheidung verhalf Mike zu einem dicken Batzen Karrierekapital – detailliertes Wissen über die internationalen Energiemärkte. Diese Tür stand für Mike offen, weil er in diesem Bereich an der angesehenen Stanford University seinen Abschluss gemacht hatte und es ihm relativ leichtfiel, sich in seine neue Aufgabe einzufinden.
    Der Vorteil offener Türen liegt auf der Hand: Sie kommen schneller voran, als wenn Sie bei der Kapitalanhäufung ganz von vorne anfangen müssten. Lernen und Vertiefen von Wissen kann man sich wie einen Güterzug vorstellen: Wie ein Zug kommt der Lernprozess nur schwer in Gang, aber sobald er sich einmal in Bewegung gesetzt hat, erfolgt ein Gleiswechsel wie von selbst. Hätte Mike zum Beispiel bei einem gemeinnützigen Wohlfahrtsunternehmen arbeiten wollen, hätte er sich in ein vollkommen neues Fachgebiet einarbeiten müssen. Stattdessen hat er sein Studium in Stanford dafür genutzt, für einen Professor zu arbeiten, was zur Folge hatte, dass er viel schneller Karrierekapital anhäufen konnte.
Schritt 3: Definieren Sie »gut«
    Jetzt wissen Sie, welche Art von Wissen Sie sich aneignen müssen. Nun sollten Sie ein klares Ziel definieren. Wer nicht weiß, wohin die Reise gehen soll, wird nie dort ankommen.
    Fragen Sie einen Vollblutmusiker wie Jordan Tice, was er sich unter »gut werden« vorstellt, werden Sie wohl eine eindeutige Antwort erhalten. Schließlich gibt es immer neue, noch kompliziertere Stücke, die es zu beherrschen gilt. Auch für Alex Berger war diese Frage leicht zu beantworten: Seine Drehbücher sollten ernsthaft in Betracht gezogen werden. Konkret hat das während seiner Zeit als Assistent für ihn bedeutet, ein Drehbuch zu schrei | 103 | ben, das so gut war, dass er sich damit bei Künstleragenturen

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