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Die Treue des Highlanders (German Edition)

Die Treue des Highlanders (German Edition)

Titel: Die Treue des Highlanders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Gruppe von Männern, die sie unverhohlen anstarrten. Heiße Wellen der Scham durchzogen ihren zitternden Körper, und sie versuchte, mit den Händen ihre Brüste und Scham notdürftig zu bedecken.
Langsam ging Knox um sie herum und musterte jeden Zentimeter ihres nackten Körpers. Dann tippte er auf ihr rechtes Schulterblatt und rief triumphierend: »Sie hat ein Hexenmal! Der Teufel selbst hat sein Abbild auf ihrer Haut hinterlassen. Es bedarf keines weiteren Beweises.«
»Quatsch, das ist die Tätowierung einer Sagengestalt aus dem Süden Englands«, sagte Anna und fügte auf gut Glück hinzu: »Haben nicht die meisten Seeleute ein solches Bild irgendwo am Körper?« Anna hatte keine Ahnung, seit wann die Technik der Tätowierungen bekannt war, aber sie hatte vergessen, dass die Schotten kein seefahrendes Volk waren, deswegen hatte John Knox auch nie zuvor ein Tattoo gesehen.
»Aua!«, schrie Anna, als sich plötzlich ein spitzer Gegenstand in ihre Schulter bohrte.
John Knox hatte mit einer Nadel in die Tätowierung gestochen und rief: »Seht her! Es blutet nicht! Ein eindeutiges Zeichen, dass sie mit den Kräften der Finsternis in Verbindung steht, denn es ist allgemein bekannt, dass Hexen nicht bluten.«
Auch darüber hatte Anna schon gelesen. Bei der so genannten Nadelprobe wurde dem Opfer eine Nadel ins Fleisch gestochen. Der Schmerz war zu spüren, aber da kein Blutgefäß verletzt wurde, blutete es nicht.
Offenbar war John Knox mit dem Ergebnis zufrieden, denn er befahl einem Wächter, Anna das Nachthemd wieder überzustreifen. Als das geschehen war, schaute er Anna aus seinen kalten, doch faszinierenden Augen an und sagte: »Dir wird der Prozess gemacht, Anna Wheeler. Sobald die entsprechende Gerichtsbarkeit zusammengetreten ist, erhältst du Gelegenheit, dich zu verteidigen. Du wirst sehen, dass wir in Schottland gerecht sind und nach Gottes Gesetzen urteilen.«
»Daran habe ich keinen Zweifel«, gab Anna bitter zurück. Für sie stand es außer Frage, wie das Urteil lauten würde. »Gestattet mir noch eine Frage, Master Knox: Was habt Ihr mit Duncan Cruachan gemacht? Ist er ebenfalls angeklagt?«
Knox runzelte überlegend die Stirn. »Cruachan? Ich kenne diesen Namen nicht. Ist das ein Verbündeter von dir?«
Anna merkte, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Offenbar war Duncan nicht in das Verfahren involviert, und jetzt hatte sie ihn eventuell in Gefahr gebracht. »Nein, nein, er ist nur ein entfernter Verwandter«, versicherte sie schnell. »Er hat mit der ganzen Sache nichts zu tun!«
Knox wandte sich an einen der Männer, der sich die ganze Zeit über Notizen gemacht hatte. »Notiert den Namen, Schreiber, und sorgt dafür, dass der Mann gefunden und zum Verhör gebracht wird. Jeder, der mit der Hexe in Verbindung steht, ist verdächtig und genau zu überprüfen.« Er wedelte mit der Hand, und Anna wurde von den beiden Wachmännern grob zum Ausgang gezerrt. »Wir sehen uns vor Gericht.«
Die nächsten Tage verbrachte Anna in abgrundtiefer Verzweiflung in der Zelle. Sie wusste, sie würde Duncan niemals wieder sehen, und diese Erkenntnis schmerzte mehr als der Gedanke, bald zu sterben und niemals wieder in ihre Zeit zurückkehren zu können.
    Anna hatte mit ihrer Vermutung Recht gehabt, auch Duncan war ein Gefangener. Allerdings handelte es sich bei seinem Gefängnis um ein großes, helles Zimmer mit frischen Binsen auf dem Boden, einem breiten, bequemen Bett und allen notwendigen Möbeln, die einen Aufenthalt so angenehm wie möglich machten. Die Fenster waren nicht vergittert, was auch nicht nötig war, denn direkt unter den Fenstern fiel die Burgmauer vierhundert Fuß senkrecht in die Tiefe, und darunter tobte das schäumende Meer. Die luxuriöse Umgebung und das gute Essen, mit dem ein schweigsamer Diener Duncan versorgte, änderten nichts an der Tatsache, dass Duncan ein Gefangener war, denn der Diener achtete streng darauf, die Tür stets sorgfältig zu verschließen. Da vor der Tür zwei bullige und bewaffnete Wachen standen, wäre auch jeder Versuch, den Diener zu überwältigen, sinnlos gewesen.
Mehrmals am Tag verfluchte sich Duncan dafür, wie blind und dumm er in diese Falle gelaufen war. Am Abend nach Annas Gespräch mit der Königin hatte er gehört, wie kleine Steine an sein Fenster geworfen worden waren. Als Duncan geöffnet und gefragt hatte, wer da sei, hatte ihn eine Stimme aufgefordert herunterzukommen. Er habe dringende, nur für Duncans Ohren bestimmte Nachrichten des Earl von

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