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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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wie sie einen Menschen, der sicher doppelt so schwer als sie selbst war, ans Ufer bringen sollte.
»So hilf mir doch!«, schrie sie Bruce zu, als Duncan unter der Oberfläche versank. Das Wasser, das über ihrem Kopf zusammenschlug, war wie ein Schock, aber nur eine Sekunde später ertasteten ihre Finger Duncans Umhang, dann krallten sie sich an seinem Arm fest. Er versuchte sie abzuschütteln, aber die Sorge verlieh Anna übermenschliche Kräfte. Sie schlang beide Arme um seinen Körper und merkte, wie sein Gewicht sie unweigerlich nach unten zog.
Plötzlich war Duncans Körper fort, Annas Arme griffen ins Leere, trotzdem wurde sie immer weiter in die Tiefe gezogen. Das ist das Ende, dachte Anna. Verzweifelt strampelte sie mit den Beinen und ruderte mit den Armen, aber es war, als hätte jemand einen Strick um ihre Füße gebunden, der sie langsam immer weiter nach unten zog. Anna liebte das Wasser und hatte erst im letzten Jahr während eines Urlaubs auf Zypern den Tauchschein gemacht, doch jetzt waren ihre Bemühungen vergebens. Ihr Brustkorb schmerzte, ihre Lungen drohten zu platzen, während ihre Bewegungen langsamer wurden. Der Satz »Ertrinken ist ein schöner Tod« schoss Anna durch den Kopf, aber die Aussage stimmte ganz und gar nicht. Sie wollte nicht sterben! Sie hatte noch so viel vor in ihrem Leben. Dann plötzlich, als Anna meinte, keine Sekunde länger die Luft anhalten zu können, ließ der Sog plötzlich nach, und sie schoss wie ein Pfeil nach oben. Kaum hatte ihr Mund die Wasseroberfläche durchbrochen, schnappte sie nach Luft, die kalt und klar in ihre Lungen drang. Jetzt konnte Anna auch wieder schwimmen, nichts und niemand hielt sie mehr fest. Das Wasser war eiskalt, und mit letzter Kraft bewegte sie ihre Arme und Beine und schwamm auf das Ufer zu, das nur wenige Meter von ihr entfernt war. Da sah sie Duncan, der mit schnellen Schritten zwischen den Bäumen verschwand.
»Duncan!«, schrie Anna aus Leibeskräften, aber er schien sie nicht zu hören, denn einen Moment später konnte Anna ihn nicht mehr sehen. Sie watete die flache Uferböschung hinauf und schlang fröstelnd die Arme um den Körper. Verflixt war das kalt! Dabei hatte doch vorhin noch die Sonne geschienen, aber jetzt verdunkelten dunkle, bedrohliche Wolken den Himmel. Anna wusste nicht, wie lange sie im Wasser gewesen war, aber länger als zwei, drei Minuten hatte es unmöglich sein können. Umso perplexer war sie, als sie sah, dass weder von Bruce noch von seinem Auto eine Spur zu erkennen war.
»Du hast dich ja schnell aus den Staub gemacht, du Mistkerl«, murmelte sie. Obwohl sie mit dem Kapitel Bruce in ihrem Leben abgeschlossen hatte, war die Erkenntnis, dass er sie offenbar ohne weiteres hätte ertrinken lassen, bitter wie Galle. Er war einfach davongefahren und hatte sie ihrem Schicksal überlassen.
Als die ersten Regentropfen auf Annas Gesicht fielen, erwachte sie aus ihrer Erstarrung. Unwillkürlich lenkte sie ihre Schritte in die Richtung, in der Duncan verschwunden war, denn auch die Straße, auf der sie gekommen war, schien unerklärlicherweise verschwunden zu sein. Soweit sie sehen konnte, gab es hier nirgends einen richtigen Weg, von dem schmalen Trampelpfad, den sie jetzt entlang stapfte, abgesehen. Annas Orientierungssinn war nicht stark ausgeprägt, aber sie vermutete, dass Duncan in Richtung Glenmalloch gelaufen war. Ihre nassen Sachen ließen Anna so sehr frieren, dass ihre Zähne laut aufeinander schlugen. Das würde sie Bruce nie verzeihen! Niemals! Und wenn sie diesen verrückten Schotten in die Hände kriegen würde – dann Gnade ihm Gott! Wahrscheinlich würde sie sich eine Lungenentzündung holen und für Wochen nicht vor der Kamera stehen können. Anna bezweifelte, dass Duncan eine entsprechende Versicherung besaß, die ihr den finanziellen Ausfall erstatten würde.
»Ich packe noch heute meine Sachen und fahre nach London zurück!« Entschlossen stapfte Anna durch den Regen. Immer wieder musste sie Zweige und Äste zur Seite schieben, die ihr den Weg versperrten. »Und nächste Woche fliege ich in die Karibik, oder sonst wohin, wo es warm ist.«
Endlich tauchten die ersten Häuser vor ihren Augen auf. Anna blieb stehen und blinzelte. Das war doch unmöglich Glenmalloch? Jetzt hatte sie sich auch noch verlaufen, denn um einen kleinen ovalen Platz scharten sich ein paar baufällige Hütten, die allesamt aussahen, als wären sie seit Jahrzehnten nicht mehr bewohnt. Annas Hoffnung, hier ein funktionierendes

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