Die Tricks der Trickser
bei der sich jemand für (gefühltes) Unrecht rächt. Eine emotional motivierte Selbstjustiz, die selten für Ausgewogenheit steht. Dieser aggressive Trickser ist eigentlich die Alarmglocke für massive Versäumnisse in der Vergangenheit. Versäumte, verdrängte, vernachlässigte Probleme kommen nun als Bumerang zurück. Der Trickser ist überzeugt oder schafft es, sich selbst zu überzeugen, dass ihm Unrecht widerfahren ist, man ihm übel mitgespielt hat (ob dies nun Fakt oder Fiktion ist), und nimmt seine Version der Gerechtigkeit nun selbst in die Hand.
Vorsicht Gern verleitet der Trickser Sie dazu, ihm Beihilfe zu leisten, damit er eine offene Rechnung begleichen oder sich an jemandem rächen kann. Besonders verlockend scheint das für die Beihelfer zu sein, wenn er Sie davon überzeugen kann, dass man Sie (beide) ganz bestimmt nicht erwischen wird. Und dass der Böse nur das bekäme, was er verdient hat. Die allseits beliebte Floskel lautet: „Da kann überhaupt nichts passieren.“
Der Trickser versucht hier ganz dreist, sich Ihre Rachegelüste dienstbar zu machen, die Sie bislang unter der Zensur der Zivilisation zurückhalten konnten.
Selbst wenn Ihnen dabei tatsächlich nichts passieren würde. Selbst wenn Sie dabei einen wirklich Bösen strafen würden. Sie stehen nun in der Schuld des Tricksers. Wie? Müsste er nicht in Ihrer Schuld stehen? Nicht nach seinen moralischen Regeln. Im Gegenteil wird er Sie nun damit erpressen können. Seien Sie sicher: Sie werden irgendwann dafür bezahlen.
Tipp Stellen Sie sich Ihren internen Problemen, sonst stellen Ihre Probleme Sie!
„Wenn die sagen: ,Kein Grund zur Panik!‘, genau dann muss man abhauen!“
John Cusack als Jackson Curtis 2012 (Emmerich, 2009)
3. Minima Moralis
„Gelegenheit macht Diebe“, sagt der Volksmund. Es ist das Tricksen, der Betrug aus Gelegenheit. Der Trickser behauptet, durch die Gelegenheit verführt worden zu sein. Hier haben wir eine von zwei Seiten angelegte Problematik: Aufseiten des Tricksers mangelt es an ausreichend intervenierendem schlechtem Gewissen, es fehlt an Unrechtsbewusstsein, und aufseiten des Opfers mangelt es an Kontrolle der Situation und Selbstschutz gegenüber dieser besonders verantwortungslosen Spezies von Tricksern.
Es gilt, sich selbst und sein Umfeld vor Tricksern mit minima moralis zu schützen.
Achtung Sie müssen den Trickser nicht vor sich selbst schützen. Sie müssen endlich anfangen, ihn nicht mehr vor den Konsequenzen seines Handelns bewahren zu wollen. Wie in keinem anderen Fall ist hier Konsequenz gefordert!
4. Dolus Directus
Das Tricksen, Manipulieren und Ausnutzen aus Vorsatz. Hier wird ohne Not und mit Bedacht wie bei einem Schachspiel strategisch geplant und pragmatisch ausgeführt – in Gedanken immer ein paar Züge voraus. Dieser kaltblütigen Schachspieler stellen die unberechenbarste und zugleich größte Gefahr für die Opfer dar. Dies sind in erster Linie die hochmobilen Trickser und Psychopathen, Narzissten und Machiavellisten kämpfen um die ersten Plätze in dieser Liga.
Es ist (überlebens-)wichtig, sich selbst und sein Umfeld vor diesen Tricksern zu schützen.
Und trotzdem: Warum? Warum? Warum? Warum?
Das fragen sich alle Opfer, doch es bringt die Opfer nicht weiter – nur die Täter.
Warum machen die das? Ganz einfach, weil sie es können, weil es ihnen etwas bringt (viele Vorteile) und weil sie fast ausschließlich mit sich selbst beschäftigt sind und nicht mit Ihnen und dem Schaden, den allein Sie davontragen.
Warum? Dies ist die Frage, die Sie und alle anderen Opfer von Tricksern umtreibt. Und zugleich bringt dieses nagende „Warum nur?“ typischerweise nicht die Opfer weiter, sondern die Täter! Wie bitte? Ja, Sie haben das richtig gelesen. Solange die Opfer versuchen, einen Sinn im Handeln der Täter zu finden, dort zu finden, wo keiner ist, halten sie noch daran fest: am Täter, an der Qual, am scheinbaren Zusammenhalt, an ihren Versprechen, an seinen Versprechen (die er ja vielleicht doch noch mal hält ...). Ja, wenn nur ... Sie endlich den Sinn entschlüsseln könnten, um das Dilemma zu lösen.
Nicht wenige Opfer sind so verantwortungsvoll, dass sie sich über lange Strecken fragen, was sie selbst lernen sollen, wenn sie in eine solche Beziehung oder Situation geraten. Das kann ich Ihnen sagen. Sie sollen Folgendes lernen: Passen Sie gut auf. Am besten schreiben Sie es sich auf einen bunten Zettel, den Sie sich im Bad an den Spiegel hängen, an die
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