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Die Tricks der Trickser

Die Tricks der Trickser

Titel: Die Tricks der Trickser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Grieger-Langer
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Sie sich nicht dadurch irritieren, dass Ihr langsam entstandener emotionaler Dekubitus mit scheinbaren Harmlosigkeiten aus der Kategorie des ersten Härtegrades verursacht wurde. Sie sind nicht einfach nur abgespannt. Ihre Wahrnehmung von Burn-out ist das Alarmlämpchen seelischer Mutilation.
    Achtung Man darf sich nicht einbilden, außerhalb zu stehen. Es reicht nicht zu glauben, die eigene Lebensführung halte einen aus jeder oder doch zumindest solch gewaltiger Gefahr heraus. Es hilft nicht, sich zu sagen: „Die bringen sich gegenseitig um.“ Bei einer Auseinandersetzung mit einem Trickser dieser Härtekategorie gerät alles, was fest gebaut schien, in Gefahr, weggerissen zu werden wie ein Sandwall von der Flutwelle.
    Es besteht dringender Handlungsbedarf. Das bedeutet, dass Sie auf der Stelle alles stehen und fallen lassen und zum Profi gehen: Jurist, Psychotherapeut, Profiler, Coach ...
    Wichtig Suchen Sie sich jemanden,

der diese Härtekategorie begreift,
der weiß, wie er sich in dieser Härtekategorie Ihnen gegenüber und vor allem dem Trickser gegenüber zu verhalten hat, um Sie zu schützen und Ihre Interessen bestmöglich zu verfolgen,
mit dem Sie sich wohlfühlen, dem Sie vertrauen, dem Sie sich anvertrauen können,
der von seiner Persönlichkeit in der Lage ist, dem Trickser Widerstand zu bieten.
    Noch einmal: Sie befinden sich in der unangenehmen Lage, dass Sie als One-(wo-)man-Show nicht mehr weiterkommen können. Sie brauchen jetzt ein Team, das sich ganz Ihrem Schutz und Ihrer Wiederherstellung verschreibt.
    Das ist in diesem Härtegrad kein Job für Anfänger, Ich-kann-alles-Typen oder wohlmeinende Nachbarn. Sie brauchen Profis!
    Wenn Sie jetzt ,halbe Sachen‘ machen, kommen Sie nicht aus der Problematik raus, sondern erst richtig rein, denn der Trickser wird dann nur gewarnt, aber nicht nennenswert begrenzt.

Manipulation

    Der Beginn und das Grundprinzip allen Übels ist die Manipulation – das Machtspiel an sich ist ,nur‘ eine chronische Verhärtung. Es geht darum, wie man schnell und gezielt das Denken, Fühlen und Verhalten anderer beeinflusst.
    Sie wissen, wie Manipulation funktioniert, nur haben Sie vielleicht noch nie genau auf das System geschaut. Das System ist überall. Auf der Straße, in den Häusern und vor allem in den Fernsehern der Menschen (Stichwort ,Vorabendserie‘).
    Welches ist Ihre Lieblingsserie? Oder gern auch Ihr Lieblingsfilm, ob ein Klassiker von einst oder hipper Blockbuster – alle erzählen die gleiche Geschichte: Guter rettet Opfer vor Bösem. Und das ist auch schon alles. Okay, dieses einfache Prinzip lässt sich beliebig und unendlich ausschmücken, doch es bleibt immer das gleiche Spiel.
Drama, Baby, Drama!
    Für ein richtiges Drama brauchen wir drei Positionen, in denen sich alle und alles Mögliche tummeln kann: Partner, Parteien, Medien, Bürger, Länder, Menschen ... egal.
    Das Wichtigste zuerst: Wir brauchen unbedingt ein Opfer, das natürlich ganz und gar unschuldig ist und ganz furchtbar (oder wenigstens ein bisschen) arm dran. Dann brauchen wir einen Täter. Der Täter ist natürlich böse, das gehört sich so. Rund wird das Drama dann mit dem dritten Element, dem Guten, dem Helden, dem Retter.
    Opfer Der einsame Opi im Pflegeheim.
Opi sitzt gern ganz allein am Fenster, ist auch wenig mit den anderen Bewohnern im Kontakt. Als Hauptbeschäftigung tut er sich selbst leid.
    Täter Die undankbaren Kinder, die ihren Vater maximal zu den großen Feiertagen kurz besuchen kommen.
Sohn und Tochter verabreden sich grundsätzlich zu Weihnachten, um in geballter Familienformation, hinter der Deckung der zum Zwangssingen verpflichteten Enkel, den eigenen Vater maximale 30 Minuten zu besuchen. Der Besuchsrekord lag bei 53 Minuten in Opis erstem Jahr im Pflegeheim – dieser zeitliche Spitzenwert wurde nie wieder erreicht.
    Retter Die Pflegekräfte im Pflegeheim. Sie sehen den armen Opi immer nur alleine und können gut verstehen, dass die Einsamkeit selbst den besten Menschen grantig werden lässt. Ganz instinktiv, wenn nicht sogar vorsätzlich, patroullieren sie die Flure zur Feiertagszeit, um die Fernbleibe-Delinquenten abzupassen und ihnen ein angemessen schlechtes Gewissen einzureden: „Gell, der Vater ist aber auch immer so allein. Da wird es sich freuen. Er spricht ja immer so gut über Sie (dies ist eine faustdicke – aber vom Zweck geheiligte – Lüge). Und als Sie klein waren, da hat er ja auch alles für Sie getan.“
    Fehler im System Wie logisch

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