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Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (German Edition)

Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (German Edition)

Titel: Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Wyndham
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ihnen begegnete: im Haus von Josellas Vater, beim Angriff auf meinen Trupp in Hampstead Heath. Andere Sorgen bedrängten mich. Wenn ich mir nun unsere Fahrt ins Gedächtnis rief, die Lage in Tynsham vor Miss Durrants Ankunft und den Zustand der Dörfer, durch die wir gekommen waren, musste ich mich ernstlich fragen, welchen Anteil die Triffids am Verschwinden der Einwohner haben mochten.
    Im nächsten Dorf verlangsamte ich das Tempo, um mich aufmerksam umzusehen. In mehreren Vorgärten lagen Leichen, wohl schon seit Tagen – und fast immer erspähte ich eine Triffid in der Nähe. Triffids lauerten allem Anschein nach nur dort, wo sie während der Wartezeit ihre Wurzeln in weichen Boden eingraben konnten. Selten sah man einen Toten und nie eine Triffid an Stellen, wo sich die Haustore unmittelbar auf die Straße öffneten.
    Die Nahrungssuchenden waren also halbwegs in Sicherheit, solange sie auf dem Straßenpflaster blieben, verließen sie es, oder kamen sie an einem Zaun oder einer Gartenmauer vorüber, gerieten sie in den Bereich des Giftstachels. Manche mochten aufgeschrien haben, als sie getroffen wurden, und die Zurückgebliebenen warteten mit wachsender Furcht vergeblich auf ihre Heimkehr. Dann trieb der Hunger einen anderen hinaus. Einige hatten Glück und kamen wieder, aber die meisten verirrten sich und wanderten umher, bis sie vor Schwäche oder unter dem Schlag einer Triffid zusammenbrachen. Vielleicht ahnten die Zurückgebliebenen etwas; hörten, wenn ein Garten in der Nähe war, das Schwirren des Stachels und standen vor der Alternative, im Haus zu verhungern oder das Schicksal der Ausgegangenen zu teilen. Viele blieben wohl dort, wo sie waren, verzehrten die vorhandenen Vorräte und warteten auf Hilfe, die niemals kam. Das musste die Lage des Mannes im Gasthaus in Steeple Honey gewesen sein. Auch in den übrigen Dörfern, die wir durchfahren hatten, mochten in einzelnen Häusern Gruppen bis jetzt durchgehalten haben; eine Vorstellung, die etwas Peinigendes hatte. Es war dieselbe Frage, der wir in London gegenübergestanden hatten – da war wiederum das Gefühl, dass man zur Hilfeleistung verpflichtet war, und die Erkenntnis, dass alles umsonst sein würde.
    Die alte Frage: Was konnte man tun, auch mit dem besten Willen von der Welt, als das Elend verlängern? Das Gewissen für eine Weile beschwichtigen, indem man dem Scheitern einer neuen Bemühung zusah.
    Ich musste es mir immer wieder sagen: Es war sinnlos, ein Erdbebengebiet zu betreten, solange die Erschütterungen andauerten und die Gebäude zusammenkrachten; die Rettungs- und Aufräumarbeiten konnten erst nach der Katastrophe einsetzen. Aber Vernunftgründe halfen hier nicht viel. Der alte Professor hatte nur allzu recht gehabt: Die geistige Umstellung war schwierig …
    Die Triffids waren eine Komplikation von ungeahntem Ausmaß. Es gab natürlich sehr viele Kulturen außer den Plantagen meiner Firma. Man züchtete sie für uns, für private Käufer und für eine Reihe kleinerer Betriebe, die Nebenprodukte verarbeiteten; aus klimatischen Gründen meist im Süden. Doch nach dem, was wir bisher gesehen hatten, mussten sie weit zahlreicher sein, als ich angenommen hatte. Die Vorstellung, dass täglich mehr und mehr das Reifestadium erreichten und den gestutzten Exemplaren der Giftstachel nachwuchs, war alles andere als beruhigend …
    Da wir nur zwei weitere Rastpausen einschalteten, eine, um zu essen, die andere, um Treibstoff zu tanken, ging es rasch vorwärts; wir erreichten Beaminster um fünf Uhr nachmittags. Wir waren bis zur Stadtmitte gekommen, ohne ein Zeichen gesehen zu haben, das auf die Anwesenheit der Gruppe Beadleys hätte schließen lassen.
    Dem ersten Eindruck nach schien der Ort ebenso ausgestorben zu sein wie die übrigen, die wir unterwegs gesehen hatten. Auch die Hauptgeschäftsstraße war leer und verlassen, bis auf zwei Lastautos, die an einer Seite der Fahrbahn parkten. Ich war keine zwanzig Meter weit gefahren, als ein Mann hinter einem der Lastautos hervortrat, das Gewehr auf mich gerichtet. Er feuerte einen Warnschuss knapp über meinen Kopf hinweg und zielte dann tiefer.

12 Am toten Punkt
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    Am toten Punkt
    Eine Warnung dieser Art lässt keine Debatte zu. Ich hielt an. Der Mann war groß und blond. Er handhabte sein Gewehr mit Sicherheit. Während er auf uns zielte, deutete er mit zwei Kopfbewegungen seitwärts, was ich als Aufforderung zum Aussteigen verstand. Meine leeren Hände vorweisend, kletterte ich vom

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