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Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (German Edition)

Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (German Edition)

Titel: Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Wyndham
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hatte solche Angst …«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Ich weiß. Ich habe mich auch gefürchtet.«
    Sie sah zu mir auf.
    »Und jetzt fürchten Sie sich nicht mehr?«
    »Nein. Und du brauchst dich auch nicht mehr zu fürchten. Verstehst du, jetzt bleiben wir beisammen, damit keiner Angst hat.«
    »Ja«, erklärte sie ernsthaft. »Das ist gut …«
    Wir plauderten noch von diesem und jenem, bis sie einschlief.
    »Wohin fahren wir?«, erkundigte sich Susan bei der Ausfahrt am nächsten Morgen.
    Ich erklärte ihr, dass wir eine Dame suchten.
    »Wo ist sie?«, lautete die nächste Frage.
    Meine Antwort fiel sehr vage aus.
    »Wann werden wir sie finden?«, fragte Susan weiter.
    Auch das musste ich unbestimmt lassen.
    »Ist es eine hübsche Dame?«
    »Ja«, sagte ich und war froh, diesmal präziser sein zu können. Aus irgendeinem Grund gab sie sich nun zufrieden.
    »Gut«, urteilte sie, und wir wandten uns anderen Themen zu. Ihretwegen suchte ich größere Orte zu umfahren, doch auch auf freier Strecke bekamen wir schlimme Bilder zu sehen, denen ich nicht ausweichen konnte. Nach einer Weile gab ich es auf, so zu tun, als ob sie nicht existierten. Susan betrachtete alles mit dem gleichen objektiven Interesse. Nicht mit Schrecken, sondern mit Verwunderung. Sie stellte Fragen. Ich sagte mir, sie würde in einer Welt aufwachsen, in der die Umschreibungen und Redensarten, die ich als Kind gelernt hatte, außer Kraft waren, und tat mein Bestes, die uns begegnenden Schrecknisse und Merkwürdigkeiten ebenfalls möglichst objektiv zu beurteilen. Was sehr heilsam auch für mich war.
    Gegen Mittag hatte sich der Himmel bezogen, und der Regen setzte wieder ein. Als wir um fünf Uhr knapp vor Pulborough hielten, goss es noch immer.
    »Wohin fahren wir jetzt?«, forschte Susan.
    »Das«, gestand ich, »ist eben die Frage. Da drüben muss es irgendwo sein.« Ich wies auf die regenverschleierten Höhenzüge der Downs im Süden.
    Sosehr ich mich bemüht hatte, mir ins Gedächtnis zu rufen, was Josella noch über den Ort gesagt hatte, ich konnte mich nur erinnern, dass das Haus am Nordhang der Berge lag und oberhalb der sumpfigen Senke zwischen diesen und Pulborough. An Ort und Stelle erwies sich diese Angabe als äußerst vage; die Downs erstreckten sich meilenweit nach Ost und West.
    »Vielleicht kann man da drüben irgendwo Rauch sehen«, meinte ich.
    »In dem Regen ist es schwer, etwas zu sehen«, wandte Susan mit Recht ein.
    Eine halbe Stunde später tat uns der Regen den Gefallen und hörte für eine Weile auf. Wir stiegen aus dem Wagen, setzten uns auf eine Mauer und musterten aufmerksam die gegenüberliegenden Berghänge; aber weder Susan mit ihren scharfen Augen noch ich mit meinem Feldstecher vermochten Rauch oder ein anderes Lebenszeichen zu entdecken. Dann fing es wieder an zu regnen.
    »Ich habe Hunger«, sagte Susan.
    Essen war jetzt meine geringste Sorge. Nun, da ich mich dem Ziel so nahe glaubte, ließ mir die Ungeduld keine Ruhe. Während Susan aß, fuhr ich ein Stück den hinter uns liegenden Hang hinauf, um weiteren Ausblick zu gewinnen. In den Regenpausen und bei immer schlechterem Licht suchten wir die gegenüberliegende Talseite ab, wiederum ohne Erfolg. Nirgends Leben oder Bewegung im ganzen Tal; nur ein paar Kühe und Schafe waren zu sehen und gelegentlich eine durch das Feld unter uns schwankende Triffid.
    Ich hatte einen Einfall; dazu musste ich ins Dorf hinunter, wollte aber Susan ungern mitnehmen, denn ich wusste, wie es dort aussehen würde; doch zurücklassen konnte ich sie auch nicht. Unten stellte sich heraus, dass ihr der Anblick weniger zu schaffen machte als mir; Kinder haben andere Vorstellungen vom Furchtbaren, sie müssen erst lernen, vor welchen Dingen sie erschrecken sollen. Ich war es, den der Anblick erschütterte. Susan fand es eher interessant als abstoßend. Alle Düsterkeit wurde verscheucht durch ihre Freude über einen glänzend scharlachroten Regenmantel, den sie für sich aufgetrieben hatte, obgleich er ihr mehrere Nummern zu groß war. Ich machte auch einen Fund: Ich kehrte mit einem außerordentlich lichtstarken Autoscheinwerfer zu unserem Wagen zurück, den ich von einem pompös aussehenden Rolls-Royce abmontiert hatte.
    Ich brachte das Ding, auf einem Zapfen schwenkbar, neben dem Wagenfenster an und machte es zum Einschalten fertig. Und dann war nichts weiter zu tun, als auf den Einbruch der Dunkelheit zu warten und zu hoffen, dass der Regen aufhörte.
    Als es völlig dunkel war, war aus

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