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Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Titel: Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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1. KAPITEL
    Harley June Beaumont war schon seit mindestens fünf Minuten wach, hatte aber noch immer nicht die Kraft, sich zu bewegen. Sie konnte nicht einmal die Augen öffnen. Ihr Kopf dröhnte, ihr war übel, und sie hatte einen fürchterlichen Geschmack im Mund.
    Sie erinnerte sich nur noch an Las Vegas und dass sie einen Toast auf ihre beste Freundin Susan und deren frischgebackenen Ehemann Mike ausgebracht hatte, als die beiden ihre Hochzeitstorte anschnitten. Es gab einige verschwommene Bilder von einem Sektglas, das sich niemals zu leeren schien, davon, dass sie Konfetti und Reis geworfen hatte, dann davon, dass sie auf einem Tisch getanzt und von oben auf die Glatze eines Kellners geschaut hatte. Danach war alles nur noch undeutlich.
    Harley verspürte ein dringendes Bedürfnis, die Toilette aufzusuchen. Allerdings bedeutete das Aufstehen, was wiederum bedeutete, dass sie sich doch bewegen musste.
    Zögernd und mit größter Mühe öffnete sie die Augen und atmete vorsichtig durch. So weit, so gut. Das Zimmer wirkte irgendwie vertraut. Ach ja, das Motel in Las Vegas!
    Aus ihrer liegenden Position heraus konnte sie ein glattes fliederfarbenes Kleid sehen, das achtlos über eine Stuhllehne geworfen worden war. Ein passender Schuh lag auf dem Tisch daneben, der andere war nirgendwo zu sehen.
    Das Brautjungfernkleid …
    Stöhnend begann sie, sich langsam Richtung Bettkante zu bewegen. Sie zuckte zusammen, als die Bewegung das Hämmern in ihren Schläfen noch verstärkte. Sobald sie den leeren Raum bemerkte, hielt sie inne, überzeugt, dass sie den Bettrand erreicht hatte. Jetzt hieß es, sich aufsetzen oder sterben. Doch ihre gefüllte Blase behielt die Oberhand. Harley stand auf, wobei sie sich damit tröstete, dass sie später immer noch sterben könnte.
    Am Fußende des Bettes lag ein großer Haufen Bettwäsche. Stirnrunzelnd betrachtete sie diesen, während sie daran vorbeiging. Deshalb also war ihr beim Aufwachen so kalt gewesen. Sie war bereits auf halbem Weg zum Bad, als ihr aufging, dass sie nackt war. Sie schaute sich im Zimmer um und fragte sich, wo denn ihr Nachthemd geblieben sei. Dann sah sie ihren BH, der über einem Lampenschirm hing, und ihren Slip am Türknopf. Wieder zuckte sie zusammen. Wenigstens konnte sie dafür dankbar sein, dass ihre Mutter nicht da war, um ihr die Hölle heiß zu machen.
    Harley Junes Mutter Marcie Lee Beaumont stammte in direkter Linie von General Robert E. Lee ab, und Marcie zufolge schliefen Damen, die etwas auf sich hielten, nicht im Evaskostüm. Aber im Augenblick war Harley June schrecklich übel, und das fehlende Nachthemd war ihre geringste Sorge.
    Die Badezimmerfliesen fühlten sich kalt unter ihren Füßen an, und sie fröstelte, als sie zur Toilette eilte. Als sie den Deckel anhob, schnappte sie nach Luft. Im Toilettenbecken wuchsen Blumen!
    Sie beugte sich noch ein wenig tiefer, schnaubte dann und fischte Susans Brautstrauß aus der Toilette, bevor sie ihn im Mülleimer entsorgte. Harley wollte sich nur frisch machen, ihre Sachen packen und nach Hause nach Savannah fliegen. Später würde sie vielleicht versuchen, ihrem Erinnerungsvermögen auf die Spur zu kommen, doch im Moment hing ihr Überleben davon ab, ihr Gehirn möglichst wenig anzustrengen und sich so wenig wie möglich zu bewegen.
    Ein paar Minuten später stellte sie sich unter die Dusche und genoss die warmen Wasserstrahlen, die über ihr Gesicht und ihren Körper strömten. Als sie sich abtrocknete, schaute sie zu dem bodenlangen Spiegel an der Tür und zog die Brauen zusammen. Das bisschen, was sie von sich darin erkennen konnte, war genauso, wie sie sich fühlte – nass und vernebelt. Aus einem Impuls heraus wischte sie mit dem Handtuch den Spiegel etwas frei, und als sie sich umdrehte, erhaschte sie einen Blick auf etwas Rotes an ihrer linken Seite. Mit noch tieferem Stirnrunzeln wischte sie eine größere Stelle trocken, ehe sie sich zur Seite drehte, um einen besseren Blick auf ihren Po zu bekommen.
    Ihr entfuhr ein spitzer Schrei, als sie zu ihrem Entsetzen etwas Rotes, Herzförmiges auf ihrer linken Pohälfte entdeckte.
    Harley trat näher an den Spiegel heran und schaute angestrengt hinein, nur um festzustellen, dass in dem Herzen auch noch Worte standen. Sie traute ihren Augen nicht und fing an, heftig an der Stelle zu reiben. Unwillkürlich zuckte sie jedoch zusammen und hörte schnell damit auf. Das tat weh! Sie ließ das Handtuch fallen und betastete das Herz mit ihren

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