Die Türen seines Gesichts
mit?“
„Nein, aber Verstehen ist kein notwendiges Erfordernis zur Würdigung.“
„Sag ich auch immer. Ich werde Onkel Sidney nie verstehen, aber deshalb kann ich doch seinen unmöglichen Geschmack schätzen und seine Elsterninstinkte, und daß er sich immer in die Angelegenheiten anderer Leute mischt. Ich schätze dies alles, bis mir der Bauch davon weh tut. Es bleibt mir ja nichts anderes übrig. Er ist ein altes Familiendenkmal und liebt es eben, wenn man ihn tun läßt, was er will. Unglücklicherweise gehört ihm auch das ganze Geld in der Familie – und daraus ergibt sich, so wie das xxt immer nach dem zzn folgt, daß die Dinge immer so geschehen, wie er das will.“
„Dieses Geld muß eine sehr wichtige Sache sein.“
„Wichtig genug, um mich zehntausend Lichtjahre weit zu einer namenlosen Welt zu schicken, die ich übrigens gerade auf den Namen Dunghaufen getauft habe.“
„Der tieffliegende Zatt ist ein kräftiger Esser, und das ist der Grund, weshalb er so tief fliegt …“
„Ist mir auch schon aufgefallen. Das ist doch Moos, oder?“
„Ja.“
„Gut, dann ist das Einpacken nicht so problematisch.“
„Was heißt ‚einpacken’?“
„Das bedeutet, etwas in eine Kiste tun, um es an einen anderen Ort zu bringen.“
„So … wie herumbewegen?“
„Ja.“
„Was willst du denn einpacken?“
„Dich, Stein.“
„Ich bin nie sehr viel herumgerollt …“
„Hör mal, Stein, mein Onkel ist Felssammler, verstehst du? Und du bist die einzige Gattung von intelligenten Mineralien, die es in der Galaxis gibt. Außerdem bist du das größte Exemplar, das ich bis jetzt entdeckt hatte. Kannst du mir folgen?“
„Ja, aber ich möchte nicht.“
„Warum nicht? Du würdest das Prunkstück seiner Felssammlung sein. So etwas wie ein Einäugiger im Reich der Blinden, wenn ich eine nicht ganz passende Metapher benützen darf.“
„Bitte tu das nicht, was auch immer es bedeuten mag. Es klingt schrecklich. Sag mir, wie hat dein Onkel von unserer Welt erfahren?“
„Einer meiner Lehrer las in einem alten Raum-Tagebuch von diesem Ort. Er war ein Sammler alter Raum-Tagebücher. Das Tagebuch hatte einem Captain Fairhill gehört, der vor einigen hundert Jahren hier landete und lange Gespräche mit deinen Leuten führte.“
„Der gute alte Fairhill! Wie geht es ihm denn? Sag ihm schöne Grüße …“
„Er ist tot.“
„Was?“
„Tot. Kaputt. Erledigt. Verschwunden. Diebel.“
„Ach du liebe Güte! Wann ist es passiert? Hoffentlich war es ein ästhetisches Ereignis großer Bedeut …“
„Das kann ich wirklich nicht sagen. Aber ich habe die Information jedenfalls an meinen Onkel weitergegeben, der beschloß, dich zu sammeln. Deshalb bin ich hier – er hat mich geschickt.“
„Wirklich, ich weiß das Kompliment sehr zu schätzen, aber ich kann dich nicht begleiten. Es ist fast Diebelzeit …“
„Ich weiß, ich habe in dem Fairhill-Tagebuch alles über das Diebeln gelesen, ehe ich es Onkel Sidney gezeigt habe. Die Seiten habe ich herausgerissen. Ich möchte, daß er dabei ist, wenn du das tust. Dann kann ich sein Geld erben und mich auf alle möglichen kostspieligen Arten dafür trösten, daß ich nie auf die Weltraumakademie gehen durfte. Zuerst werde ich Alkoholiker werden, und dann fange ich mit der Hurerei an – oder vielleicht mache ich es besser in umgekehrter Reihenfolge …“
„Aber ich möchte hier diebeln, unter den Dingen, an denen ich hänge!“
„Das hier ist eine Brechstange. Ich werde dich abhängen.“
„Wenn du das versuchst, dieble ich jetzt gleich.“
„Das kannst du nicht. Ich habe deine Masse gemessen, ehe wir dieses Gespräch begannen. Du brauchst unter Erdbedingungen wenigstens acht Monate, um die Diebeldimensionen zu erreichen.“
„Also gut, das war ein Bluff. Aber hast du denn gar kein Mitgefühl? Ich habe seit Jahrhunderten hier gelegen, schon immer, seit ich ein kleines Steinchen war, wie meine Väter vor mir. Ich habe sorgfältig meine Atomsammlung aufgebaut und mir die schönste Molekularstruktur der ganzen Umgebung geschaffen. Und jetzt hier weggerissen zu werden, genau vor der Diebelzeit … Das ist – richtig unsteinig von dir.“
„Es ist nicht so schlimm. Ich verspreche dir, daß du die schönsten Erdatome sammeln wirst, die es gibt. Du wirst Orte besuchen, an denen vor dir noch kein anderer Stein war.“
„Ein schwacher Trost. Ich möchte, daß meine Freunde zusehen.“
„Ich fürchte, das kommt nicht in Frage.“
„Du bist
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