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Die Türen seines Gesichts

Die Türen seines Gesichts

Titel: Die Türen seines Gesichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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führen, und die natürlich gescheitert waren.
    „Oh, interessiert bin ich schon“, sagte ich, „aber eher im akademischen Sinne. Fahren wir doch in die Stadt zurück, wo ich essen und trinken und mir vielleicht ein Bein brechen kann, wenn ich Glück habe.“
    Er steuerte den Flieger südwärts, und ich verzichtete darauf, mich umzusehen. Aber ihre Gegenwart spürte ich trotzdem die ganze Zeit im Rücken: die der Grauen Schwester, dem höchsten Berg im bekannten Universum. Unbestiegen, natürlich.
     
    Sie blieb in den Tagen, die nun folgten, stets hinter mir und warf ihren Schatten über alles, das ich mir ansah. Die nächsten zwei Tage studierte ich die Bilder, die ich gemacht hatte, grub ein paar Karten aus und studierte auch sie, und redete mit Leuten, die mir Geschichten von der Grauen Schwester erzählten, seltsame Geschichten … In dieser Zeit fand ich eigentlich nichts, was mich ermutigte. Ich erfuhr, daß vor einigen Jahrhunderten ein Versuch gemacht worden war, Diesel zu kolonisieren, damals, bevor man die überlichtschnellen Schiffe entwickelt hatte. Eine nagelneue Krankheit hatte die ersten Kolonisten kolonisiert und sie bis auf den letzten Mann ausgelöscht. Die neue Kolonie war vier Jahre alt, hatte bessere Ärzte, hatte die Seuche besiegt und war auf Diesel, um dort zu bleiben, und schien stolz auf ihren schlechten Geschmack in punkto Planeten zu sein. Aber mit der Grauen Schwester beschäftigte sich niemand, erfuhr ich. Es hatte ein paar gescheiterte Versuche gegeben, sie zu ersteigen, und einige junge Legenden, die sich anschlossen.
    Während des Tages machte der Himmel nie dicht. Er schrie mir die ganze Zeit in die Augen, bis ich mir angewöhnte, meine Kletterbrille immer zu tragen, wenn ich ins Freie ging. Aber hauptsächlich saß ich in der Hotelhalle und aß und trank und studierte die Bilder und nahm jeden ins Kreuzverhör, der zufällig vorbei kam und sie ansah, wie sie ausgebreitet auf dem Tisch lagen.
    Ich fuhr fort, sämtliche Fragen, die Henry mir stellte, zu ignorieren. Ich wußte, was er wollte, und meinetwegen konnte er warten. Unglücklicherweise tat er das und machte es sogar recht gut, was mich irritierte. Er hatte das Gefühl, daß ich den Köder der Grauen Schwester geschluckt hatte, fast wenigstens, und wollte Dabeisein, Wenn Es Soweit War. Er hatte mit dem Kasla-Bericht ein Vermögen verdient, und ich konnte die ersten Sätze von diesem Bericht bereits in den selbstzufriedenen Fältchen lesen, die er um die Augen hatte. Jedesmal wenn er versuchte, sich wie ein Pokerspieler zu geben, sich auf die aufgestützte Faust lehnte und langsam ein Foto herumdrehte, konnte ich ganze Absätze sehen. Wenn ich der Richtung folgte, in die er blickte, hätte ich wahrscheinlich sogar den Schutzumschlag sehen können.
    Am Ende der Woche kam ein Schiff aus dem Himmel herunter, und ein paar unangenehme Leute entstiegen ihm und rissen mich aus meinen Gedanken. Als sie die Hotelhalle betraten, erkannte ich, worum es sich bei ihnen handelte, und nahm meine schwarze Brille ab, damit ich Henry mit meinem Basiliskenblick festnageln und ihn in Stein verwandeln konnte. Aber er hatte bereits zuviel Alkohol intus, und so klappte es nicht.
    „Du hast die Presse informiert“, sagte ich.
    „Nun, nun“, sagte er und wurde kleiner und erstarrte, als mein Blick sich langsam durch die Düsternis seines Zentralnervensystems tastete und schließlich die äußeren Konturen jenes winzigen Tumors erreichte, den er als sein Vorhirn bezeichnete. „Du bist bekannt und …“
    Ich setzte die Brille wieder auf und beugte mich über mein Glas und gab mir Mühe, bedrückt zu wirken, als einer der drei näherkam und sagte: „Entschuldigen Sie, aber sind Sie Jack Summers?“
     
    Um das Schweigen zu erklären, das nun folgte, sagte Henry: „Ja, das ist Mad Jack, der Mann, der mit dreiundzwanzig den Everest erstieg und inzwischen so ziemlich jeden anderen Steinhaufen, den zu erwähnen sich lohnt. Mit einunddreißig war er der einzige Mensch, der den höchsten Berg im bekannten Universum erstieg – Mount Kasla auf Litan – Höhe 89.941 Fuß. Mein Buch …“
    „Ja“, sagte der Reporter. „Mein Name ist Cary, und ich bin bei GP. Meine Freunde vertreten zwei der anderen Syndikate. Wir haben gehört, daß Sie die Graue Schwester besteigen wollen.“
    „Da haben Sie etwas Falsches gehört“, sagte ich.
    „Oh?“
    Die beiden anderen kamen heran und stellten sich neben ihn.
    „Wir dachten …“ begann einer von

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