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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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waren sie allein. »Es ist ein starkes Talent, das der junge Mann da gerade gezeigt hat. Das wird nützlich sein. Perrins Heer wird mit der Macht gefertigte Klingen haben, die es stärker macht.«
    »Der Prozess erschien sehr kräfteraubend«, bemerkte Faile. »Selbst wenn Neald wiederholen kann, was auch immer er da tat, bezweifle ich, dass wir die Zeit haben, um viele Waffen herstellen zu können.«
    »Jeder kleine Vorteil hilft«, meinte Berelain. »Dieses Heer, das Euer Gemahl geschmiedet hat, wird etwas Unglaubliches sein. Hier ist ta’veren am Werk. Er schart Männer um sich, und sie lernen mit erstaunlicher Schnelligkeit und Geschick.«
    »Vielleicht«, sagte Faile und ging langsam um den Amboss herum, nahm den Blick dabei nicht von Berelain, die genau ihr gegenüber darum herum ging. Was für ein Spiel spielte sie denn jetzt schon wieder?
    »Dann müssen wir mit ihm sprechen«, sagte Berelain. »Ihn davon abbringen.«
    »Wovon abbringen?«, fragte Faile ehrlich verwirrt.
    Berelain blieb stehen; in ihren Augen lag ein undefinierbares Funkeln. Sie erschien angespannt. Sie macht sich Sorgen, dachte Faile. Große Sorgen.
    »Lord Perrin darf die Weißmäntel nicht angreifen«, sagte Berelain. »Bitte, Ihr müsst mir helfen, ihn zu überreden.«
    »Er wird sie nicht angreifen«, erwiderte Faile. Da war sie sich ziemlich sicher.
    »Er baut einen perfekten Hinterhalt auf«, sagte Berelain. »Asha’man, die die Eine Macht einsetzen, Bogenschützen von den Zwei Flüssen, die aus der Höhe auf das Lager der Kinder schießen. Kavallerie, die danach hinunterreitet und den Rest erledigt.« Sie zögerte und erschien gequält. »Er hat sie perfekt ausgespielt. Er hat ihnen gesagt, dass er ihre Strafe akzeptiert, wenn er und Damodred die Letzte Schlacht überleben. Aber Perrin wird dafür sorgen, dass die Weißmäntel die Letzte Schlacht nicht mehr erleben. Auf diese Weise muss er seinen Schwur nicht brechen, muss sich ihnen aber auch nicht ergeben. «
    Faile schüttelte den Kopf. »Das würde er niemals tun.«
    »Könnt Ihr da sicher sein? Völlig sicher?«
    Faile zögerte. Perrin hatte sich in letzter Zeit verändert. Die meisten Veränderungen waren gut, so wie seine Entscheidung, endlich die Rolle des Anführers zu akzeptieren. Und der Hinterhalt, von dem Berelain sprach, würde eine Art perfekten, skrupellosen Sinn ergeben.
    Aber es war auch falsch. So schrecklich falsch. Das würde Perrin nicht tun, ganz egal, wie sehr er sich verändert hatte. Da konnte sie sich sicher sein.
    »Ja«, erwiderte sie. »Galad ein Versprechen geben, die Weißmäntel dann auf diese Weise ermorden, das würde Perrin innerlich zerreißen. So denkt er nicht. Das wird nicht passieren.«
    »Ich hoffe, Ihr habt recht«, sagte Berelain. »Ich hatte darauf gehofft, dass man vor unserer Abreise mit ihrem Kommandanten zu einer Übereinkunft kommen könnte …«
    Ein Weißmantel. Beim Licht! Hätte sie sich nicht einen der Adligen im Lager aussuchen können, dem sie ihre Aufmerksamkeit schenkte? Einen, der nicht verheiratet war? »Ihr seid wirklich nicht besonders gut darin, Euch einen Mann auszusuchen, oder, Berelain?« Die Worte rutschten ihr einfach heraus.
    Berelains Augen weiteten sich, entweder vor Entsetzen oder vor Wut. »Und was ist mit Perrin?«
    Faile schnaubte. »Der hätte überhaupt nicht zu Euch gepasst. Das habt Ihr heute Nacht bewiesen. Wozu Ihr ihn für fähig haltet.«
    »Es ist irrelevant, wie gut er zu mir gepasst hätte. Ich war ihm versprochen.« »Von wem?«
    »Dem Lord Drachen«, sagte Berelain. »Wie bitte?«
    »Ich ging im Stein von Tear zum Wiedergeborenen Drachen«, sagte sie. »Aber er wollte mich nicht - meine Avancen erregten sogar seine Wut. Ich erkannte, dass der Wiedergeborene Drache eine sehr viel höherstehende Lady heiraten wollte, möglicherweise Elayne Trakand. Das macht Sinn - er kann nicht jedes Reich mit dem Schwert erobern, einige wird er mit Allianzen erringen müssen. Andor ist sehr mächtig, wird von einer Frau beherrscht, und es wäre von Vorteil, es durch eine Ehe zu beherrschen.«
    »Perrin sagt, dass Rand nicht auf diese Weise denkt, Berelain«, sagte Faile. »So berechnend ist er nicht. Und nach dem zu urteilen, was ich von ihm weiß, teile ich diesen Eindruck.«
    »Und das Gleiche sagt Ihr über Perrin. Ihr wollt mir weismachen, dass sie alle so schlicht gestrickt sind. Ohne einen Funken Verstand im Kopf.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Und doch bedient Ihr Euch der gleichen alten

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