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Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity

Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity

Titel: Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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war, dass er Probleme mit der Lunge, den Arterien, dem Kreislauf oder den Herzkranzgefäßen hatte, der bekam auch keine.
    Deshalb galten Zigaretten mittlerweile als außergewöhnliches und wertvolles Präsent unter Geschäftsleuten. Leons Mutter hatte mal fünf Schachteln zu Weihnachten geschenkt bekommen, obwohl sie gar nicht rauchte.
    »Ich fress einen Besen, wenn Tjark nicht darauf anspringt!«, grinste Leon und zeigte den beiden die Stelle des Etuis, in die er den GPS-Chip hineinoperiert hatte.
    »Was ist ein Besen?«, wollte Pep wissen.
    Auch Linda kannte diesen Ausdruck nicht.
    »Ein Vorgänger vom Rollfeger«, erklärte Leon. »Mit Borsten dran. Mein Opa hat noch so einen, weil er findet, die Rollfeger taugen nichts.«
    Dann überreichte er Pep ein kleines, schweres Teil aus Metall. Auch etwas, was Pep so noch nie gesehen hatte. »Ein Feuerzeug aus Metall?«
    »Man muss es nicht wegwerfen, wenn es leer ist«, erklärte Leon.
    Pep schüttelte ungläubig den Kopf. »Was du alles hast! Aber was soll ich damit?«
    »Tjark wird es brauchen«, prophezeite Leon und wandte sich an Linda. »Geh du voraus. Die Sharks müssen nicht wissen, dass du zu uns gehörst.«
    Linda nickte ihnen zu und drängelte sich an der Schlange vorbei, ohne dass jemand protestierte. Niemand war scharf darauf, möglichst schnell ausgeraubt zu werden.
    Träne baute sich breitbeinig vor ihr auf. »Wegezoll!«
    Linda zeigte auf Matschauge, der einige Meter hinter ihm gerade die letzte Beute in den Sack schob. »Hab ich ihm schon gegeben. Eine antike Perlenkette für seine Mutter.«
    Träne sah Linda ungläubig an. »Was ist an tik e?«
    »Total wertvoll«, antwortete Linda. Mehr würde Träne an Erklärung sowieso nicht begreifen.
    Träne reagierte prompt. »Echt?« Er wandte sich von Linda ab, ging zu Matschauge und fragte: »Du hast eine an ticke Kedde? Zeig ma’!«
    Matschauge schaute Träne verwundert an. »Hä? Was hab ich?«
    »’ne an ticke Kedde! Sagt die da!«
    Träne drehte sich zu Linda um. Doch Linda war verschwunden. Stattdessen standen dort Pep und Leon.
    »Hä?«, wunderte sich Träne.
    »Blödmann!«, meckerte Matschauge und ging auf Leon und Pep zu.
    Tjark sah nur schweigend zu, als Träne und Matschauge begannen, die beiden zu durchsuchen. Mit finsterem Blick beobachtete er, was seine Untertanen aus Leons Taschen zutage förderten.
    »Guck mal, Boss!« Ehrfürchtig zog Träne das goldene Etui aus Leons Tasche und überreichte es Tjark.
    Auch Tjark musste zweimal hinschauen, ehe er glaubte, was er sah. Dann überzog für einen Moment ein Lächeln sein Gesicht.
    »Sieh mal an, da hat der Zwerg sich ja richtig Mühe gegeben! Entschuldigung angenommen«, kommentierte er.
    Wie es Leon geahnt hatte: Das war die ideale Beute für einen wie Tjark. Sofort zog der eine Zigarette aus dem Etui und steckte sie sich zwischen die Lippen. Leon tippte Pep an. Der verstand den Hinweis und reichte Tjark das Feuerzeug, der es mit gönnerhafter Geste annahm und sich genüsslich hundert Meter vor der Schule, also in einer verbotenen Zone, öffentlich eine Zigarette anzündete. Seine Bande schaute ihm bewundernd zu. Tjark ließ sich zu einer lässigen Handbewegung herab. Leon und Pep durften passieren.
    Die beiden gingen wortlos durchs Schultor, schlugenkurz dahinter einen Haken und versteckten sich hinter einer Mauer, wo sie von Tjarks Truppe nicht mehr gesehen werden konnten. Linda wartete dort bereits auf sie.
    »Irre!« Pep fand als Erster die Sprache wieder: »Der hat die Zigarette tatsächlich geraucht. Ebenso gut könnte er sich genüsslich Gift spritzen. Der pure Wahnsinn!«
    Leon stimmte ihm zu. Aber Tjark hatte sich genauso verhalten, wie er es vorausgesehen hatte.
    »Jetzt müssen wir nur noch warten, bis sie mit ihrer Beute losziehen!«, sagte Leon. Er drückte eine Taste auf seinem Ärmel und das Display darüber zeigte eine Umgebungskarte der Schule, auf der ein kleiner roter Punkt zu blinken begann: Das GPS-Signal des versteckten Chips im Zigarettenetui.
    »Ich hab ihn!«, verkündete Leon. »Jetzt kann ich ihn nicht mehr verlieren.«

Tjarks Versteck
    Leon behielt recht. Tjark und seine Bande blieben nicht länger als nötig vor der Schule. Als der letzte Schüler die Sperre passiert hatte, packten die Sharks ihre Sachen zusammen.
    »Unterricht gestrichen!«, gab Leon bekannt. »Die Sharks hauen ab. Wir müssen jetzt unbedingt dranbleiben!«
    Er musste Linda und Pep nicht lange dazu überreden.
    Leon leitete das GPS-Signal vom

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