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Die UnderDocks

Die UnderDocks

Titel: Die UnderDocks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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er.
    Flachnase neben ihm schüttelte den Kopf. »Ich hab nichts gehört.«
    Matschauge wollte auf seinem Ärmel die GPS-Ortung einschalten, doch Flachnase hielt ihn davon ab.
    »Nicht! Bist du verrückt? Dann kannst du hier unten auch geortet werden! Lass das nicht Tjark sehen.«
    Matschauge ließ die Finger von seinem Ärmel.
    Pep machte sich hinter der Tür so klein wie möglich. Leon musste hier fort. Hinter der Tür war zu wenig Platz, um sich zu zweit zu verstecken. Zurückdurch die Wand konnte er aber auch nicht, denn es hatten noch nicht alle den Raum verlassen.
    Vorsichtig spähte Leon um die Tür herum. Im Augenblick drehten ihm alle den Rücken zu. Das war seine Chance! Er spurtete los und sprang mit einem beherzten Kopfsprung durch die seitliche Wand aus der Halle heraus. Mit einer Flugrolle federte er die Landung hinter der Wand ab. Mit den Tapferen ist das Glück, dachte er, noch während er auf dem harten Boden abrollte. Denn er hätte ebenso gut in einem stinkenden Abwasserkanal landen können.
    Er richtete sich auf und schaute sich in einem kleinen, schwach beleuchteten Raum um. Ein einfacher Tisch stand an der Wand, darauf merkwürdigerweise ein einzelner benutzter Suppenteller samt Löffel, ein Kanten Brot, ein Becher und eine halb leer getrunkene Flasche Wasser. Vor dem Tisch ein abgerückter Stuhl, so als ob gerade eben erst jemand aufgestanden wäre. Rechts davon eine Pritsche. Leon schreckte mit einem leisen Aufschrei zurück. Auf der Pritsche lag jemand!
    Jetzt sah Leon auch, dass zwischen Pritsche und Tisch, an der schmalen Wand, eine chemische Campingtoilette stand. Daneben auf einem Hocker eine Schüssel mit Wasser und ein Handtuch. Kein Zweifel: Er stand in einer äußerst kargen und ungemütlichenGefängniszelle! Eine Zelle mit einem Gefangenen, der sich nicht rührte.
    Leon wagte sich einen kleinen Schritt vor, reckte den Hals, um zu erkennen, wer dort lag. Es reichte nicht, er musste noch dichter heran. Noch einen Schritt. Vorsichtig. Langsam.
    Auf der Pritsche lag ein Junge! Ungefähr in Leons Alter. Er schlief. Leon betrachtete ihn genauer und erkannte ihn. Er gehörte zu den Sharks. Zwei-, dreimal war er dabeigewesen, als Leon ausgeraubt worden war. Aber was tat er hier? Wieso schlief er, während die anderen feierten? Leon erschrak. Vielleicht hatten die Sharks so etwas wie eine Nachtwache für ihr Lager eingerichtet? Leise wich Leon zurück zur Tür. Der Junge durfte ihn nicht entdecken, denn dann würde er sicherlich Alarm schlagen.
    Als Leon durch die Tür veschwinden wollte, war diese verschlossen. Obwohl das für ihn kein Hindernis mehr darstellte, untersuchte er aus einem Impuls heraus sowohl die Tür als auch den Rahmen. Es gab keinen Öffnungsmechanismus von innen. Auch keinen altertümlichen Schlüssel. Leons erste Vermutung bestätigte sich: Der Junge war hier gefangen!
    Weshalb hatten sie ihn nur eingesperrt?, wunderte sich Leon. Doch sogleich schüttelte er die Frage ab.Was ging es ihn an, was die Sharks untereinander trieben? Er sollte zusehen, hier fortzukommen, und zwar so schnell wie möglich. Er hielt die Luft an, ging rückwärts durch die geschlossene Tür und stand – in einer Duschkabine des alten Waschraums! Verblüfft starrte Leon auf eine geflieste Wand mit Armaturen. Er drehte die Hähne auf, aber es kam kein Wasser. Die Dusche diente offensichtlich nur der Tarnung. Denn auf der anderen Seite befand sich an dieser Stelle die Zellentür.
    Hier hatte sich jemand richtig Mühe gegeben, ein verstecktes Gefängnis zu schaffen. Und Leon war davon überzeugt, dass die Sharks zu so einem Bau niemals in der Lage waren. Aber wer sonst? Waren die Sharks gar nicht alleine? Steckte eine noch dunklere Macht hinter ihnen?
    Blödsinn!, schimpfte Leon mit sich selbst und wischte seine Zweifel weg. Er hatte doch gesehen, wie die Sharks ihr Lager eingerichtet hatten. So als säßen sie in einem Piratenschiff. Einfältig und beinahe kindlich hatte das gewirkt. Dahinter stand bestimmt keine andere Macht. Vermutlich hatten sie die Räume hier unten nur gefunden, so wie Leon seine Schwarze Kammer entdeckt hatte. Wozu auch immer das alles hier einmal gedient haben mochte ...
    Leon kam nicht dazu, sich weitere Gedanken zumachen. Denn aus der Halle drangen jetzt aufgeregte Rufe!
    Tjark hatte als Letzter die Piratenhöhle verlassen. Als er die Tür schloss, kam dahinter Pep zum Vorschein. Tjark war derart verblüfft, dass er für einen kurzen Moment bewegungslos dastand, Mund und

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