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Die UnderDocks

Die UnderDocks

Titel: Die UnderDocks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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kletterteauf dessen Schultern. Zuerst tupfte Leon nur vorsichtig mit zwei Fingerkuppen gegen die Rohre. Aber das Feuer hatte sie noch nicht zu sehr erhitzt. Er hielt inne, sah hinunter zu den anderen, die ihm alle gespannt zuschauten.
    »Vorsicht, Tjark!«, rief Leon und deutete hinter die Sharks. »Das Feuer!«
    Tjark drehte sich erschrocken um. Auch Matschauge und Flachnase sahen schnell in die andere Richtung.
    Genau das hatte Leon gewollt. Schnell hielt er die Luft an, steckte zwei Finger in das Rohr hinein. Er fühlte kühles Wasser.
    »Okay, es ist Wasser. Lass mich los!«, rief er Pep zu. Er hielt sich an dem Rohr fest wie an einer Reckstange und da ihn Pep nicht mehr stützte, baumelte er daran herunter. »Zieht an meinen Beinen!«
    Während Pep und Linda an seinen Füßen zerrten, hielt Leon krampfhaft das Rohr fest, das sich zwar durch die Last und die Zugkraft nun leicht verbog, mehr aber nicht. Leon hatte gehofft, das Rohr aus der Wand reißen und mit dem Wasser das Feuer löschen zu können.
    »Lass mich mal!«, rief Linda. Ohne dass jemand gesehen hätte, wie sie es machte, klebte sie plötzlich kopfüber an der Decke, wickelte ihr Kletterseil um das Rohr, sprang hinunter auf den Boden und legtedas Seil um einen Betonpfeiler, sodass eine Art Seilwinde entstand. »Und jetzt alle zusammen!«
    Wie beim Tauziehen zogen nun Leon, Pep, Linda, Tjark, Matschauge, Träne und Flachnase an dem Seil. Linda gab den Rhythmus vor.
    Beim fünften ruckartigen Ziehen hatten sie es vollbracht: Das Rohr riss aus seinen Halterungen, brach an einer Schweißnaht und bog sich hinab. Wie aus einer altertümlichen Dusche sprudelte ein dicker Strahl Wasser in die Höhle.
    »Geschafft!«, jubelte Leon. Er klatschte sich mit Pep und Linda ab. Und sogar mit den Sharks. Dann zeigte er Linda, wohin der Wasserstrahl gelenkt werden sollte. »Zuerst dorthin!«
    »Moment!«, rief Tjark und stellte sich unter den Wasserstrahl wie unter eine Dusche, um sich das Abwasser vom Körper zu waschen. Träne und Flachnase stellten sich sofort daneben.
    »Sagt mal, bei euch piept’s wohl!«, schimpfte Linda. »Wir müssen den Ausgang freilöschen und ihr macht hier erst mal beauty day, oder wie?«
    »Mann, das Abwasser stinkt!«, beschwerte sich Tjark. Zum Glück hatte er das meiste schon abduschen können. Denn Linda kümmerte sich nicht um seine Meckerei, sondern machte sich daran, das Feuer zu löschen.
    Sie konnte das Rohr mit einem Fuß in die richtigeRichtung verbiegen, sodass der Wasserstrahl das Feuer vor der Klappe, hinter der noch immer Kevin und Tanja hockten, löschte. Leon öffnete die Klappe.
    »Na endlich!«, stöhnte Kevin, als Leon in den geheimen Tunnel hineinschaute. »Wir dachten schon, du kommst überhaupt nicht mehr. In zwei Minuten wären wir abgehauen, zurück zum Boot!«
    »Wer ist das?«, fragte Pep verdutzt.
    »Verräter!«, stieß Tjark verächtlich aus.
    »Freunde!«, widersprach Leon. Schnell stellte er Kevin, Tanja, Pep und Linda einander vor, während Tanja gleich auf Tjark losging.
    »Wer ist hier der Verräter?«, schimpfte sie. »Du hast uns als Versuchskaninchen missbraucht.«
    »Später!«, unterbrach Linda sie. »Wir müssen hier fort! Helft mir mal!«
    Sie zog das Wasserrohr in die andere Richtung, um auch den Ausgang über dem Haifischkopf frei zu löschen. Doch Leon hielt es für besser, den Ausgang durch die Klappe zu nehmen, weil der Weg zu dem Boot führte.
    Plötzlich ertönte ein schriller Alarm.
    »O nein!«, stöhnte Timor. »Jetzt kommen die Wachen!«
    Tjarks Gesicht hellte sich auf. »Das wurde auch Zeit!«
    »Was für Wachen?«, fragte Leon.
    »Die Wachen von Tjarks Auftraggeber!«, antwortete Timor.
    »Sei still!«, fuhr Tjark ihn drohend an und verkündete dann siegessicher: »Ihr sitzt in der Falle. Die Wachen werden euch schnappen.«
    Leon dachte daran, wie eng der Weg hinter der Lüftungsklappe war. Es war mühsam hindurchzukriechen und sie würden nur langsam vorankommen. Zu langsam. Wenn sie Pech hatten und von der Gegenseite – also vom Kanal her – auch noch Wachen kämen, säßen sie tatsächlich wie die Mäuse in der Falle. Zwar passten durch den Tunnel keine Erwachsenen, aber wer wusste schon, wie groß die Wachen waren?
    Wohin wohl der Gang hinter dem Haifischkopf führte? Auch dort konnten sie dem Feind direkt in die Arme laufen. Blieb also nur der Weg durch das Labor, in dem soeben die Explosion einer Gasflasche alles in Trümmer gelegt hatte. Tjark hatte recht. Es gab keinen

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