2446 - Die Negane Stadt
Die Negane Stadt
In der Proto-Negasphäre – der Chaotarch wird erwartet
von Uwe Anton
Im Frühjahr 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung steht die Menschheit vor der größten Bedrohung ihrer Geschichte. Die Terminale Kolonne TRAITOR hat die Milchstraße besetzt und alle bewohnten Planeten unter ihre Kontrolle gebracht.
Die gigantische Raumflotte steht im Dienst der sogenannten Chaotarchen.
Deren Ziel ist, die Ressourcen der Milchstraße auszubeuten, um die Existenz der Negasphäre in Hangay abzusichern: einem Ort, an dem gewöhnliche Lebewesen nicht existieren können und herkömmliche Naturgesetze enden.
Perry Rhodan ist mit der JULES VERNE in eine Zeit vor 20 Millionen Jahren gereist, weil zum damaligen Zeitpunkt die einzige ihm bekannte erfolgreiche „Retroversion" einer Negasphäre stattfand.
Diese wird vor allem durch die Superintelligenz ARCHETIM durchgeführt, aber deren oberste Befehlshaberin ist verschwunden.
Perry Rhodan erhält die Aufgabe, sie zurückzubringen – doch dazu muss er in DIE NEGANE STADT ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Perry Rhodan - Der Unsterbliche wird von einem Raumschiff zurückgewiesen.
Mondra Diamond - Die Terranerin fühlt sich von ihrem Geliebten zurückgesetzt.
Ekatus Atimoss - Der Dual empfindet nach seinem Wandel die Zurückweisung durch viele Galaktiker als Herausforderung.
Glorithlin Pal - Ein Beamter der Neganen Stadt würde lieber zurückgesetzt als befördert werden.
1.
11. Mai 1347 NGZ
(relative Bordzeit = 20.059.812 v. Chr.)
„Ortung!", befahl Perry Rhodan. „Wir müssen sicherstellen, dass wir uns nicht in der Orterreichweite von Einheiten der Terminalen Kolonne befinden!"
Dass wir nicht entdeckt worden sind, fügte er in Gedanken hinzu. Sonst ist alles vorbei, bevor es überhaupt angefangen hat.
„Verstanden!", bestätigte Oberstleutnant Lars Brock, Leiter der Abteilung Funk und Ortung der JULES VERNE.
Während Rhodan auf das Ergebnis wartete, betrachtete er die Holos, ohne aber etwas Auffälliges ausmachen zu können. Kurz stellte er sich vor, der Weltraum sei ein empfindungsfähiges, intelligentes Wesen.
Wie mochte er die Ereignisse in diesem Fall verarbeiten? Würde er sich fragen, was geschehen war?
Der Raum riss auf ...
Was würde er wohl denken?
Würde er Schmerz empfinden?
Schließlich wurde er mit brachialer Gewalt manipuliert, nach Urzeiten, in denen sich nichts verändert hatte. In diesem abgelegenen Winkel des Tir-Tair-Sektors von Tare-Scharm, nahe der planetenlosen Doppelsonne Lotrafur, herrschte kaum Raumverkehr. Nur Sternenstaub trieb durch das Vakuum, wisperte Geschichten vom Werden und Vergehen und von Beharrlichkeit, die nur die winzigen Körnchen hören konnten.
Doch dann, nach Äonen der Unveränderlichkeit, war vor einiger Zeit etwas geschehen, was der Raum nicht verstand. Etwas griff nach ihm, um ihn in seinen Grundfesten zu verändern.
Vielleicht spürte er sogar, wie etwas an ihm zerrte und dabei in seinen Bestrebungen immer stärker, energischer wurde. Wo einst Ordnung geherrscht hatte, der Lobgesang der Kosmonukleotide, der Wohlklang des GESETZES, griffen nun grausame, unbekannte, schreckliche Kräfte nach dem Gefüge von Raum und Zeit, wollten es verbiegen, verdrehen, in eine Travestie seiner selbst verwandeln.
Der Raum wehrte sich mit jener Beharrlichkeit, die Jahrmilliarden der gleichförmigen Existenz mit sich bringen, in dem Wissen, dass all diese Gegenwehr sinnlos war.
Und als das unnatürliche Zerren dann übermächtig zu werden drohte, wurde die allgegenwärtige, tote Stille des Weltalls erneut gestört. Alles änderte sich von einem Augenblick zum anderen.
Zwei mächtige künstliche Objekte stürzten in den Raum, erschütterten das Gefüge, wenn auch nur überraschend schwach und kurz. Jedes der beiden war kugelförmig und hatte eine glatte, golden glänzende Außenhülle.
Antennenartige Aufbauten ragten aus den Oberflächen, an der Basis recht breit, an der Spitze jedoch nur Zentimeter dick. An mehreren Stellen der Oberfläche entstand immer wieder ein nebelartiges Flimmern, das in willkürlich erscheinenden Bewegungen über die Kugelfläche raste und sich dann wieder auflöste.
Zwei GESETZ-Geber. Sie kamen leise, geradezu verstohlen, hatten nicht die Absicht, ein Chaotisches Geflecht anzugreifen und zu destabilisieren.
Vielmehr agierten sie mit äußerster Diskretion, kamen in einer ortungstechnisch praktisch neutralen Aktion,
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