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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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darüber zu berichten. Deshalb soll hier nur erwähnt werden, dass es ihm extrem schwerfiel zu duschen, und zu baden war völlig unmöglich. Bei der Benutzung der Toilette entstanden so viele Komplikationen, dass selbst ein hochbegabter Verrenkungskünstler überfordert gewesen wäre.
    Wenn abends manchmal der Grill angeworfen wurde, versammelte sich die Familie um den Gartentisch: Alistair, Eleanor, Henry und Melanie saßen auf den vier Stühlen unter dem großen Sonnenschirm, während Barnaby oben in der Leinenbespannung schwebte. Der kräftige grüne Stoff verhinderte, dass er in die Atmosphäre davonflog. Leider durfte er auf seine Hotdogs oder Hamburger kein Ketchup geben, da dieses die unangenehme Eigenschaft hatte, den anderen Familienmitgliedern auf den Kopf zu platschen.
    »Aber ich mag Tomatenketchup«, beschwerte sich Barnaby, der das sehr unfair fand. Inzwischen konnte er selbstverständlich mehr sagen als Au .
    »Und ich habe keine Lust, mir jeden Tag die Haare zu waschen«, entgegnete sein Vater.
    An solchen Abenden kauerte Captain W. E. Johns auf dem Boden, schaute unverwandt zu dem Jungen hinauf und wartete auf Anweisungen. Er hatte nämlich beschlossen, dass dieses schwebende Kind sein Herrchen war, und hörte auf sonst niemanden.
    Tagsüber war es allerdings oft ziemlich langweilig. Eleanor hatte schon bald nach Melanies Geburt aufgehört zu arbeiten, also waren sie und Barnaby einen großen Teil des Tages allein zu Hause, und nur Captain W. E. Johns diente als eine Art Puffer zwischen ihnen. Solange es draußen hell war, verließen sie fast nie das Haus, weil Eleanor auf keinen Fall mit ihrem Sohn in der Öffentlichkeit gesehen werden wollte – die Leute könnten ja glotzen und mit dem Finger auf sie zeigen. Alistair weigerte sich, Barnaby mitzunehmen, wenn er am Samstagmorgen auf den Markt von Kirribilli ging und an den verschiedenen Ständen nach Schnäppchen Ausschau hielt. Er wusste, dass er in Begleitung seines Sohnes unvermeidlich zu den Menschen gehören würde, die er schon immer verachtete: Mit Barnaby wäre er jemand, der anders war als die anderen.
    Deshalb war Barnaby ein ungewöhnlich blasses Kind, weil er ja fast nie in die Sonne kam. Eine Zeitlang band ihn Eleanor an die Wäscheleine im Garten hinter dem Haus und ließ ihn ein paar Stunden in der frischen Luft flattern. Wenn eine Brise wehte, dann konnte es sogar sein, dass er sich den ganzen Nachmittag im Wind drehte und überall gleichmäßig leicht gebräunt wurde. Aber schließlich sah sie sich gezwungen, diese Aktionen einzustellen, denn an mehreren Ecken im Garten standen extravagante Futterhäuschen für Vögel, und ein vierjähriger Junge, der an den Knöcheln an einer Wäscheleine befestigt war und wie ein Irrer mit den Armen ruderte, wirkte wie eine Vogelscheuche, und schon kamen die Vögel nicht mehr.
    »Er ist weiß wie ein Gespenst«, sagte Alistair, als er eines Abends während des Essens zu seinem Sohn hinaufschaute.
    »Fast so weiß wie unsere Decken früher«, bemerkte Eleanor. »Bevor die Matratzen dort angebracht wurden.«
    »Aber das kann nicht gut für ihn sein, oder?«
    »Wir haben doch schon darüber gesprochen, Alistair.« Mit einem Seufzer legte Eleanor ihre Gabel weg. »Wenn wir ihn mit nach draußen nehmen, was denken dann die Nachbarn? Sie kommen womöglich auf die Idee, dass wir alle hinter geschlossenen Türen herumfliegen.«
    »Aber nein, Eleanor!«, rief Alistair, der bei dieser Vorstellung lachen musste. »Ich bin noch nie in meinem Leben geflogen, das weißt du doch. Ich stehe mit beiden Beinen auf dem Boden.«
    »Und man muss auch an die anderen Kinder denken«, fuhr Eleanor fort. »Was ist, wenn zum Beispiel die Jungen in Henrys Klasse von Barnaby erfahren und denken, dass Henry ebenfalls schwebt? Vielleicht wollen sie dann nicht mehr mit ihm befreundet sein.«
    »Das glaube ich nicht. Schließlich hat sich Barnaby das nicht selbst ausgedacht – er ist so auf die Welt gekommen.«
    »Das kannst du ja dann Henry erzählen, wenn er auf dem Schulhof verprügelt wird.«
    »Ich glaube nicht, dass –«
    »Kinder können grausam sein«, unterbrach ihn seine Frau. »Und außerdem ist es hier im Haus einfacher, ihn zu beaufsichtigen. Stell dir doch nur vor, was passieren könnte, wenn wir mit ihm hinaus ins Freie gehen. Er könnte einfach davonschweben, und wir würden ihn nie wiedersehen.«
    Als sie das sagte, führte sie gerade eine Gabel mit Lasagne zum Mund, doch die Gabel verharrte eine ganze Weile

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