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Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Die Untoten von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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Schimpfwort.
    »Und doch hat er Sie nicht getötet«, gab Cranich leise zurück. »Hm. Nun ja, ich würde sagen, das ist seine Sache.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass Sie es an seiner Stelle getan hätten?« Ich beugte mich auf dem Stuhl vor. »Mich umbringen?«
    »Mein lieber Jacob«, sagte Cranich und verschränkte die Hände über den spitzen Knien ineinander. »Töten ist nicht mein Geschäft. Allerdings finde ich es nützlich, Menschen zu verstehen, die in dieser Branche tätig sind. Und Sie nicht getötet zu haben entspricht nicht dem, was ich über den Mann weiß. Das ist alles.« Er stand auf und ging zum Tisch.
    »Also, dieser Auftrag …«, setzte Grau an.
    »Dieser Auftrag.« Cranich bedachte Grau mit einem durchdringenden Blick und ergriff seine Brille. »Dieser Auftrag ist ziemlich einfach. Aber wie gesagt, er muss diskret ausgeführt werden.« Seine Hände tasteten über den Tisch, bis er einen Umschlag fand, dann drehte er sich um und reichte ihn Grau. »Das ist der Betrag, der vereinbart wurde.«
    Grau öffnete den Umschlag und erbleichte, bevor er ihn in seine Jacke steckte. Mehr brauchte Cranich als Antwort nicht. Er ergriff einen weiteren Umschlag vom Tisch, den er mir reichte, wobei er Grau wieder ignorierte. Der Umschlag fühlte sich wächsern an, als sei er wasserdicht, und er war versiegelt.
    »Ich brauche zwei Dinge an eine bestimmte Adresse zugestellt. Dies ist das Erste davon. Für das Zweite treffe ich Vorkehrungen, damit Sie es morgen früh abholen können.«
    »Um was für ein Ding handelt es sich?«, wollte ich wissen.
    »Um ein kompliziertes. Es wird gerade nach meinen Vorgaben gebaut. Mir wurde versichert, dass es heute Nacht fertig wird.« Er legte die Brille wieder beiseite und stützte sich auf den Tisch. Selbst in dieser Haltung ragte er immer noch einen guten Kopf höher auf als ich. »Jemand wird Sie aufsuchen und Ihre Anweisungen überbringen. Ihre Reisevorkehrungen müssen Sie übrigens selbst treffen. Mein Name soll dabei nicht aufscheinen.«
    »Eine Reise? Verlassen wir die Stadt?«
    »Eigentlich nicht. Aber Sie werden einen etwas schwierigen Ort aufsuchen. Dafür werden Sie geeignete Ausrüstung brauchen. Und das rasch. Die Zustellung der Lieferung muss übermorgen am Vormittag erfolgen.«
    »Was für Ausrüstung?«, hakte ich nach. »Wohin gehen wir?«
    Zur Antwort setzte Ezekiel Cranich das schneidendste Lächeln auf, das ich seit geraumer Zeit gesehen hatte.
    »In den Fluss«, antwortete er. »Sie statten den Fehn einen Besuch ab.«
    »Im Fluss, wie?«, sagte ich und steckte den Umschlag in meine Jackentasche. »Tja. Ich habe einen Freund, der uns dabei behilflich sein kann.«
    Der Reine präsentierte sich in Form dunkler Ufer unter einem Mantel aus Nebel. Veridon lag hinter uns. Die Konstellation der Lichter der Stadt schimmerte matt durch die Schwaden, die Geräusche des Hafens drangen gedämpft durch die kalte, feuchte Luft. Schaudernd zog ich den abgewetzten Kragen meines Mantels enger um den Hals. Mit einer Hand umfasste ich die Reling. Die Kälte des Eisens brachte meine Fingerspitzen zum Kribbeln. Meine andere Hand ruhte auf dem Revolver an meinem Gürtel. Dies war ein guter Ort, um eine Leiche zu entsorgen, und ich kannte die Besatzung nicht. Die Männer befanden sich hinter mir und unterhielten sich leise miteinander.
    Mein Tag hatte früh und finster begonnen. An den Docks hatten Grau und ich uns mit meinem alten Freund Wilson getroffen. Wilson verstand etwas von Maschinen und war gut darin, Gerätschaften aufzutreiben, die Sonderbares bewerkstelligten. Zum Beispiel einen Menschen unter Wasser reisen zu lassen, ohne dass er ertrank. Er kreuzte mit einer Kiste und einem Lächeln auf. Grau ließen wir am Dock zurück. Er sollte Cranich mitteilen, dass die Lieferung gerade erfolgte. Wilson und ich fuhren auf diesem verdammten Boot mitsamt seiner verdammten, tuschelnden Besatzung los. »Nicht alle Aufträge, die du an Land ziehst, gefallen mir, Grau«, murmelte ich zu niemandem. Wilson schnaubte neben mir.
    »Tja, du darfst nicht pingelig sein. Wer sich solche Freunde aussucht, wird zwangsläufig in üble Geschichten verstrickt.«
    Ich schaute ihn an. Er hatte beide Hände auf der Reling und streckte die Nase in den Wind wie ein verfluchter Tourist. Wilson trug eine adrette Weste und einen Mantel, beides gebügelt und sauber. Er wirkte eher wie ein Professor als wie ein Verbrecher. Hinzu kam, dass er ein Anansi war. Seine höckerartigen Schultern verbargen sechs

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