Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vampir-Polizei

Die Vampir-Polizei

Titel: Die Vampir-Polizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wurde ein Bündel nackter Angst. Der Vampir war im Gesicht erwischt worden. Ein dunkler Streifen zeichnete seine bleiche Haut. Das Stigma war zu sehen. Ein Zeichen der Vernichtung!
    Der Vampir verging. Er klatschte mit dem Rücken gegen die Wand. Die Beine gaben nach, und er krachte zu Boden.
    Hamilton kümmerte sich nicht um ihn. Er kreiselte herum, denn der zweite war ebenfalls noch da. Nein, er verschwand. Eine normale Bleikugel tat ihm nichts. Vampire mußte man mit geweihten Silbergeschossen erledigen, aber die standen Hamilton nicht zur Verfügung.
    Er durfte alles, nur diesen Blutsauger nicht entwischen lassen, der bereits die Wohnung hinter sich gelassen hatte und die Treppe hinabpolterte.
    Hamilton jagte ihm nach.
    Der Cop befand sich auf der Flucht. Er heulte und schrie dabei, doch Hamilton blieb ihm auf den Fersen, so schnell die Bestie auch war. Der Captain legte alle seine Kraft und Wut in diese Verfolgung hinein, er mußte den anderen einfach haben.
    In der zweiten Etage griff der Captain zu einem Trick. Er schleuderte das Holzkreuz über den noch vorhandenen Teil des Geländers hinweg, es prallte gegen den Rücken des fliehenden Polizisten.
    Der Schrei war furchtbar, er hallte durch das tot wirkende Haus. In das Echo hinein erklang ein Poltern und das Geräusch eines Falls. Auch Hamilton besaß eine Lampe. Er schaltete sie ein und leuchtete schräg in die Tiefe.
    Der Polizist lag auf den Stufen. Mit dem Kopf nach hinten, die Beine hochgcstrcckt. Beim Fallen mußte er sich gedreht haben, doch er war dem Kreuz nicht entgangen.
    Es lag schräg auf ihm.
    Hamilton ließ die Lampe leuchten und näherte sich dem Mann mit langsamen Schritten.
    Er hatte vor Jahren gegen eine Vampirsekte hier in Manhattan gekämpft. Deshalb wußte er, was mit Blutsaugern geschah, die mit einem Kreuz in Berührung gekommen waren. Sie lösten sich auf, zurück blieben Asche und kleine Knochen. Hier nicht.
    Der Mann war noch nicht lange ein Vampir gewesen. Seine Zähne hatten sich zurückgebildet, das Gesicht besaß nicht mehr den harten verkanteten Ausdruck, es war viel weicher geworden. Als Hamilton das Kreuz an sich nahm, fühlte er sicherheitshalber nach, ob noch Leben in dem Polizisten steckte. Nein, es war aus. Der Captain richtete sich auf. Er wirkte wie ein gewaltiger Bär, den man in eine Uniform gezwängt hatte. Langsam schritt er die Treppe hoch, da er wieder in die Wohnung wollte.
    Es waren Schüsse gefallen und Schreie zu hören gewesen, doch im Haus zeigte sich niemand.
    Hamilton kam sich verlassen vor. Er hielt das Kreuz vor, als er die Wohnung betrat, doch er wurde von keiner Seite angegriffen. Der Blutsauger war erledigt. Er lag am Boden und bot einen schrecklichen Anblick. Dieser Mann mußte schon länger zur Kaste der Blutsauger gehört haben, denn die Haut in seinem Gesicht war so dünn geworden, daß sie an einigen Stellen riß.
    Knochenteile stachen hervor. Zudem eine völlig ausgetrocknete blutleere Haut, die wie grauer Schaum aus den Löchern wuchs. Captain Hamilton starrte auf den Toten und spürte in sich die innere Leere.
    Er hatte getötet, töten müssen, aber er empfand keinen Triumph, nur Abscheu.
    Seit drei Jahren hatte er die beiden Männer gekannt. Es waren gute Leute gewesen. Mutig und voller Einsatzbereitschaft. Sie hatten auch Stunden draufgelegt, wenn es mal nicht so hinhaute. Ein jeder wußte schließlich, wie mies die Bezahlung der New Yorker Cops war. Zudem waren sie in diesem Brutkessel des Verbrechens unterbesetzt. Aus welch einem Grund waren die Männer zu Vampiren geworden? Das wußte Hamilton nicht. Er zeigte sich nicht einmal von dieser Tatsache überrascht, denn er wußte, daß es diese Blutsauger gab. Vorjahren hatte er einen Fall erlebt, als es um den Vampir von Manhattan ging. Auch gegen Ghouls und Zombies hatte er schon gestanden, und dabei war ihm ein Mann zu Hilfe gekommen, der fernab in London wohnte. John Sinclair!
    An ihn dachte der Captain ebenfalls, als er auf den Toten niederschaute. Hamilton wollte nicht daran glauben, daß nur die beiden Cops zu Vampiren geworden waren. Sicherlich liefen nicht alle Polizisten als Blutsauger herum, aber Hamilton ging davon aus, daß er erst den Anfang eines roten Fadens in den Händen hielt.
    Seine Augen brannten. Der Captain gehörte zu den poltrigen Männern. Rauhe Schale, guter Kern. Er kannte kein Pardon, wenn es darum ging, Verfehlungen aufzudecken, er stellte sich aber hundertprozentig hinter seine Leute, wenn er davon überzeugt

Weitere Kostenlose Bücher