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Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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die Höhle der Jäger!«

    Die Tür war unverschlossen und Turquoise trat ein. In der Haupthalle erblickte sie Ravyn und erstaunlicherweise hinter ihr auch Gabriel. Er bestätigte Jaguars Nachricht über den Handel, den Ravyn geschlossen hatte. Die Jägerin, die diesen Kampf gewann, würde legal zum Freiblut erklärt werden.
    Der Boden bestand aus schwarzem Marmor und trug das Motto von Bruja. Im schwachen Licht konnte Turquoise es nicht lesen, doch sie kannte die Worte auswendig: Es gibt auf der Welt Jäger und Gejagte. Nur die Ersteren überleben.
    Im Bewusstsein, dass sie diese Jäger nicht anführen wollte, betrat Turquoise die Halle.
    Allerdings wusste sie, dass das Wort eines Vampirs, der mit dem Sklavenhandel zu tun hatte, so gut wie Gesetz war, wenn er ein Abkommen schloss. Gewann Turquoise heute gegen Ravyn, würde das Blut der rothaarigen Jägerin die Freiheit ihrer Gegnerin erkaufen. Dann konnte Turquoise Daryl töten, ohne sich darum kümmern zu müssen, ob Jaguar schon mit Jeshickah fertig geworden war oder nicht. Und dann konnte sie ihr eigenes Leben weiterführen.
    Sobald sie eingetreten waren, fragte Sarta: »Ravyn? Turquoise? Seid ihr bereit?«
    Mit dem geschmeidigen Gang eines Raubtieres ging Ravyn auf Turquoise zu.
    Sie schwang ihre Peitsche, die nur wenige Zentimeter vor Turquoises Haut knallte und sich dann fast zärtlich um den Hals der Jägerin legte. »Ich bin bereit, und du?«
    Turquoise schüttelte Ravyns Peitsche ab und hieb nach deren Griff. Ein schneller Zug, bevor Ravyn reagieren konnte, und Turquoise fing die Peitsche ihrer Gegnerin auf, als diese sie loslassen musste.
    Leicht amüsiert sagte Sarta: »Der Kampf endet, wenn eine von euch zum dritten Mal verwundet wird. Ravyn Aniketos und Turquoise Draka, ihr könnt beginnen.«
    Turquoise warf Ravyn ihre Peitsche zu, die diese mit einem bösen Blick annahm, und das Duell begann.
    Ravyn ließ die Peitsche gemächlich in Richtung ihrer Gegnerin schnalzen, doch Turquoise hatte sich bereits in Sicherheit gebracht. Sie testete ihre Reflexe.
    Die Gegnerinnen umkreisten einander auf dem kalten Boden der Bruja-Halle und warteten darauf, dass eine von ihnen eine Schwäche zeigte.
    »Du wirst nicht gewinnen«, behauptete Ravyn.
    Turquoise beobachtete derweil Ravyns Arm genau und wartete auf das verräterische Zeichen, das ihr sagen würde, wann die Jägerin angreifen würde. Die Muskeln spannten sich.
    Turquoise sah die Bewegung, bevor Ravyn tatsächlich mit der Peitsche angriff, und hob ihre eigene. Die beiden Lederschnüre verwickelten sich umeinander. Mit einem geübten Griff zog Ravyn ihre heraus und zielte einen tiefen Hieb.
    Das Material von Turquoises Hose riss, aber der Hieb war nicht hart genug, dass es blutete.
    »Willst du mit mir spielen, Ravyn?« Turquoise schlug mit der eigenen Peitsche zu und zerriss Ravyns Hemd am Bauch. Ravyn sprang zurück. Die Wunde blutete nicht, aber es hätte sein können, wenn Turquoise gewollt hätte. Sie sah die Unsicherheit, die sich in Ravyns Blick schlich, als sie erkannte, dass ihre Gegnerin besser war, als sie erwartet hatte.
    Doch sie verbarg ihre Überraschung.

    »Und ich dachte schon, du verstehst keinen Spaß«, neckte Ravyn. Als ihre Peitsche dieses Mal knallte, landete der Schlag dort, wo soeben noch Turquoises Wange gewesen war. Doch die hatte sich geduckt und dabei ihre eigene Peitsche geschwungen.
    »Du kleines Miststück!« Ravyns freie Hand bedeckte den Schnitt in ihrem Waffenarm.
    »Die erste Wunde, Ravyn«, sagte Turquoise ruhig und konzentriert.
    Ravyns Peitsche kam schnell, zu schnell für Turquoise, um ihr auszuweichen, und landete satt auf ihrer linken Schulter. Die Haut riss.
    »Die erste Wunde, Turquoise«, sagte Ravyn süßlich. »Übrigens habe ich gestern Daryl gesehen«, fügte sie hinzu. »Er hat mir ein paar Tipps gegeben.«
    Turquoise überhörte die Stichelei. Ravyns Peitsche knallte erneut. Turquoise bewegte sich leicht und die Waffe ihrer Gegnerin legte sich fest um den Griff der ihren. Als sie heftig daran zog, verlor die andere Jägerin das Gleichgewicht. Ohne auch nur die Waffen voneinander zu lösen, schlug Turquoise wieder zu und traf Ravyn an der linken Schulter. Die zweite Wunde.
    Ravyn rollte mit der soeben getroffenen Schulter und zog ihre Waffe weg, während sie wieder auf Distanz ging.
    »Mit etwas mehr Übung könntest du hierbei richtig gut werden, Turquoise«, lobte sie. Offenbar hörte sich Ravyn gerne selbst reden. Turquoise selbst bevorzugte es, während

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