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Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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stirnrunzelnd auf die Uhr. Es war erst Mittag. Unwillig gestand sie sich ein, dass ihre Leistungsfähigkeit Grenzen hatte. Sie war seit drei Uhr morgens auf den Beinen; die meiste Zeit hatte sie mit Ravyn gekämpft. Trotzdem war noch so viel Adrenalin in ihrem Blut, dass sie erwartet hatte, bis nächsten Dienstag so aufgedreht zu sein.
    Nach einer Pause sagte Nathaniel: »Keinen, der euch viel helfen würde. Wenn ihr Glück habt, bekommt ihr mit Jaguar keinen Ärger. Er ist wahrscheinlich stärker als die Vampire, mit denen ihr bislang zu tun hattet, aber im Vergleich zu Jeshickah ist er schwach. Wenn Jeshickah oder Gabriel da sind, betet, dass ihr ihnen nicht über den Weg lauft.«
    Ravyn schrak aus der verträumten Betrachtung ihrer Ess-Stäbchen auf, als sie den zweiten Namen hörte.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Nathaniel.
    Sie schüttelte den Kopf, runzelte jedoch kurz die Stirn, und Turquoise sah, wie auch sie ein Gähnen unterdrückte. Wie immer war es ansteckend.

    Die Kellnerin war mit der Rechnung gekommen. Während Nathaniel die passende Anzahl von Scheinen aus seiner Brieftasche zog, versuchte sie bereits, sich mit tiefen Atemzügen wach zu halten.
    Einen Fuß vor den anderen, befahl Turquoise sich, als sie Nathaniel zum Wagen folgte. Er öffnete die Türen an der Beifahrerseite, bevor er zur Fahrerseite herumging. Der Schalensitz gab einladend unter ihr nach, als sie sich hineinsinken ließ.
    Turquoise war richtiggehend schlaftrunken, als sie zu Nathaniel hinüberblickte.
    Sie sah mittlerweile doppelt.
    Du hast uns betäubt? Erst beim zweiten Versuch konnte sie den Gedanken fassen, doch ihre Lippen schienen zu trocken, ihn zu formulieren.
    Schlaf, Turquoise, antwortete Nathaniel, in Gedanken zu ihr sprechend, als er den Motor anließ. Es ist eine lange Fahrt nach Midnight und den Weg dorthin brauchst du nicht zu kennen.
    Aber...
    Schlaf.

    Kapitel 4

    Man konnte zwischen drei Comicfiguren wählen, wobei die besten natürlich die auf den rechteckigen Pflastern waren, auf den winzigen, die man so gut wie nie brauchte.
    »So, alles wieder in Ordnung«, verkündete Cathy und befahl: »Pass du bitte für mich auf Bert auf!«
    Der achtjährige Junge grinste – die Freude über die Sesamstraßen-Pflaster schien den Schmerz von dem Kratzer auf seinem Schienbein zu überwiegen – und küsste seine Schwester auf die Wange, bevor er auf den Boden sprang.
    Gerade als ihr Vater die Treppe herunterkam, verschwand Tommy. »Dieser Junge macht an einem Tag mehr Unsinn ...« Lächelnd schüttelte er den Kopf. »Er hat Glück, dass du da bist. Die meisten fünfzehnjährigen Mädchen haben Besseres zu tun, als sich um ihre Brüder zu kümmern.«
    Cathy zuckte mit den Schultern. Es hörte sich fast so an, als wolle Mr Minate zu einer weiteren seiner berüchtigten Reden ansetzen.
    »Ehrlich«, begann er, »manche Leute denken nur an sich selber. Sie verbrauchen Dinge, sie zerstören. Doch du ... Du bist ein Erzeuger, ein Erbauer: ein Heiler, kein Verbraucher.«
    Cathy tat die Worte mit dem üblichen Nicken und Lächeln ab. Ihr Vater erkannte, dass er einmal mehr dabei war, ihr nutzlose Ratschläge zu erteilen, und umarmte sie impulsiv. »Sieh zu, dass dich niemand ändert, Cathy!«
    Der Traum verblasste. Turquoise zwang sich aufzuwachen und versuchte, sich zurechtzufinden. Du bist nicht mehr dieses unschuldige Mädchen. Du bist Turquoise Draka, ein hochrangiges Mitglied von Crimson und eine Vampirjägerin
    – eine der besten. Sie schob die Erinnerungen beiseite.
    Sie hatte einen Auftrag. Dabei durften Erinnerungen keine Rolle spielen.
    Sie lag auf dem Beifahrersitz von Nathaniels Auto. Der Rücken tat ihr weh, als habe jemand alle Muskeln zu einem festen Knoten zusammengezogen. Sie ließ die Schultern kreisen und sah vorsichtig aus dem Fenster, während sie die Reste ihres Traums verscheuchte.
    Sie parkten an einer Tankstelle. Durch das Fenster konnte sie sehen, wie Nathaniel mit der Kassiererin, einer hübschen jungen Frau, sprach.
    Weiberheld, dachte sie ohne Bitterkeit, als sie sah, wie sich die Kassiererin vorneigte und ihrem Kunden einen tiefen Einblick gewährte. Ihre Hand zögerte ein wenig und streifte die von Nathaniel, als sie ihm das Wechselgeld gab.
    Während Turquoise auf Nathaniels Rückkehr wartete, damit sie ihn ausfragen konnte, hörte sie, wie Ravyn zu sich kam. Es dämmerte bereits, und Ravyn wollte wissen, wann sie in Midnight ankommen würden.
    Sie griff gerade nach der Tür, um dem Vampir

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