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Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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entgegenzugehen, als sie sah, welche Konsequenzen ihr Flirt für die Kassiererin hatte. Nathaniel hielt das Mädchen, vorsichtig, wie bei einer Umarmung, einen Arm um ihre Taille geschlungen und die andere Hand an ihrem Nacken.
    Turquoise streckte sich und wandte sich von der Szene ab. Sie spielte am Radio herum, aber es kam nur ein Rauschen. Nathaniel war vorsichtig genug, das Mädchen nicht zu töten, aber gelegentlich musste auch er Nahrung zu sich nehmen.
    Ravyn fluchte leise. »Was zum Teufel ...?«, grollte sie. »Dieser ...«
    »Wir haben ihn nicht dafür bezahlt, dass er uns sagt, wo Midnight ist«, unterbrach Turquoise die andere Jägerin. Sie hatte bereits mehrere Male mit Nathaniel gearbeitet und wusste, wie er dachte. »Außerdem bezahlt ihn höchstwahrscheinlich irgendjemand dafür, dass er niemandem die Lage des Reiches verrät.«
    Ravyn murmelte eine Beleidigung, die Turquoise überhörte. »Was ist überhaupt so besonders an diesem Auftrag? Ich habe schon ältere Blutsauger als diese Jeshickah getötet. Sie mag vielleicht schrecklicher sein als andere, aber das wird sich schnell ändern, wenn sie ein Messer zwischen den Rippen hat.«
    Turquoise antwortete nur mit einem Kopfschütteln. Nathaniel wusste offenbar nicht, dass Jeshickah zurück war. Jillian hatte gesagt, dass sie erst vor Kurzem wiedergekommen war, und da Nathaniel Midnight mied, war es nicht verwunderlich, dass er nicht über die neuesten Informationen verfügte. Allerdings war es immer etwas beunruhigend, wenn man herausfand, dass seine Haupt-informationsquelle irrte.
    Sie lehnte sich zurück und versuchte, sich zu entspannen. Sie konnte erst planen, wenn sie wusste, um was es ging; vorher war es sinnlos, sich Gedanken um die Einzelheiten zu machen.
    Ravyn nörgelte weiter, während Nathaniel sich von der Kassiererin verabschiedete. Sie sank erschöpft zu Boden und der Vampir kehrte mit neuem Schwung zum Auto zurück.
    Nathaniel öffnete die Fahrertür und warf Turquoise eine Schachtel Donuts und eine Flasche Mineralwasser zu, was sie dankbar annahm, denn ihr Mund war wie ausgetrocknet. Als er Ravyn auch eine anbot, sah die andere Jägerin die Flasche lediglich verächtlich an.
    »Sie ist versiegelt«, versicherte er ihr.
    »Nein, danke.«
    »Wie du willst.« Er stellte die Flasche in den Halter. »Wir sind nur noch zehn Minuten von Midnight entfernt. Wenn ihr etwas zu essen möchtet ...«
    »Nein«, sagte Ravyn wieder.
    Nathaniel kicherte leise und schüttelte den Kopf. »Turquoise?«
    Sie griff nach den Donuts. Das Betäubungsmittel hatte sie hungrig gemacht, und wer konnte schon wissen, wie oft man in Midnight die Menschen fütterte.
    Obwohl Turquoise ihren eigenen Gedanken nachhing, entging ihr doch nicht die Veränderung, als sie das Reich von Midnight erreichten. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und die Haut an ihren Armen kribbelte. Sie sah, wie Ravyn schauderte, als sie die fast feste Wand aus Magie durchfuhren.
    »Auf der Gehaltsliste von Midnight stehen immer ein paar Hexen«, erklärte Nathaniel. »Sie sorgen dafür, dass keine ungebetenen Plagegeister eindringen.«
    Von einer Kleinstadt aus waren sie auf einer einspurigen Straße durch einen Schleier aus was auch immer die Hexen von Midnight gewoben hatten und einen dichten Wald aus Eichen und Pinien gefahren und waren nun in eine andere Welt gelangt. Mittlerweile war es dunkel geworden und selbst das Licht des Vollmonds wurde vom dichten Laub des unnatürlichen Waldes fast vollständig geschluckt.
    »Wir sind da.«
    Turquoise erblickte ein bedrohlich aussehendes Gebäude, bei dem es sich nur um Midnight handeln konnte. Ein Weg aus weißen Marmorplatten führte von dem von eisernen Raben bewachten Tor in einem beeindruckenden Eisenzaun zur großen, geschnitzten, von schwarzen Rosen umrankten Eingangstür. Auch wenn der rote Untergrund nicht ganz so stark überwuchert war, konnte man erkennen, dass das Gebäude offensichtlich nach dem Vorbild des alten Gemäldes errichtet worden war, das Turquoise gesehen hatte.
    Nathaniel fluchte leise und fuhr von der Straße, um einem entgegenkommenden Fahrzeug auszuweichen. Der bordeauxrote Wagen sah ziemlich teuer aus.
    Ravyn pfiff und neigte sich in ihrem Sitz vor. »Wem gehört der Lamborghini?«
    »Halt die Klappe!« Nathaniels Stimme klang angespannt. Er stieß seine Tür auf und stieg vorsichtig aus, nicht wirklich ängstlich, aber wachsam und unzufrieden.
    »Bleibt hier!«
    Turquoise sah ihn an, aber Nathaniel wich ihrem Blick

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