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Die Vampirverschwoerung

Die Vampirverschwoerung

Titel: Die Vampirverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sienna Mercer
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Musikvideo, dachte Lucy.
    Â»Kreatives Outfit«, flüsterte Olivia hoffnungsvoll.
    Lucys Vater drehte schnell den Kopf in ihre Richtung, als hätte er das gehört. Mit großen Augen fixierte er Lucy.
    Nachher werden wir gepfählt!, dachte sie.
    Olivia versteckte sich allerdings nicht, sondern schob sich an Lucy vorbei und marschierte in die Eingangshalle.
    Â»Hi, Alice!« Sie lächelte.
    Lucy eilte nervös hinterher. »Vielen Dank, dass du uns bei unserem Kunstprojekt hilfst!«
    Alice verzog den Mund. »Ich dachte, ich sei zum Abendessen eingeladen.«
    Â»Bist du ja auch«, sagte Olivia. »Wir sollten etwas
Besonderes für jemand anderen kreieren und deshalb machen wir für dich und Mr Vega Abendessen!«
    Â»Und das ist Kunst?« Alice sah verwirrt aus.
    Â»Genau das Gleiche habe ich auch gefragt«, sagte Lucys Vater steif.
    Â»Ich arbeite normalerweise mit Pappmaschee«, gab Alice zu.
    Â»Das ist Performance-Kunst«, sagte Lucy und bemühte erneut die einzige Erklärung, die sie hatte.
    Alices Augen leuchteten auf. »Oh! Ich liebe Performance-Kunst! Du nicht, Charlie?«
    Charlie?, dachte Lucy. Niemand nennt Dad Charlie.
    Â»Ich habe mich einmal für ein Werk komplett weiß angemalt«, fuhr Alice fort, »mich zusammengerollt und von der Decke gehängt. Ich habe es ›Meine Mondphasen‹ genannt.«
    Lucys Vater lächelte unbehaglich.
    Als sie und Olivia zum Esszimmer vorangingen, hörte Lucy Alice sagen: »Wow, Charlie, dein Haus ist auf ultrakonservative Art unglaublich modern. Du solltest wirklich mal über Metalleffekte nachdenken!«
    Ein gutes Zeichen, dachte Lucy. Sie interessiert sich für Innenarchitektur.
    Olivia und Lucy zogen die beiden Stühle zurück, die sich an dem Esstisch aus Eichenholz gegenüber standen. Die schwarze Seidentischdecke war mit getrockneten Rosenblütenblättern bestreut.
    Â»Es ist ja nur für zwei gedeckt«, sagte ihr Vater eindeutig überrascht. »Esst ihr denn nicht mit?«
    Â»Das geht nicht«, sagte Lucy mit fester Stimme.

    Â»Dann hätte das alles hier keinen Sinn«, fügte Olivia hinzu. »Unsere Kunst, wissen Sie.«
    Lucy war dankbar, als Alice an ihrem Vater vorbeirauschte und sich setzte. »Habt ihr die Servietten zu Fledermäusen gefaltet?«, fragte sie. »Die Japaner halten ja Origami für die reinste Kunstform.«
    Â»Ja«, sagte Lucys Vater und setzte sich endlich auch, »das ist wirklich ein hübscher Einfall.«
    Â»Machen Sie es sich bequem«, sagte Olivia.
    Â»Und wir sind gleich mit dem ersten Gang wieder da«, fügte Lucy hinzu.
    Während Olivia Suppe in schwarze Schälchen schöpfte, spähte Lucy ins Esszimmer. Ihr Vater und Alice unterhielten sich angeregt. Alice hatte sich vorgebeugt, ihr Kinn in die Hände gestützt und blickte zu Lucys Vater auf.
    Es funktioniert!, dachte Lucy.
    Â 
    Alles läuft super!, dachte Olivia. Durch die angelehnte Esszimmertür konnte sie sehen, wie der Kerzenschein warm auf Alice’ und Mr Vegas blassen Gesichtern flackerte. Beide verschlangen ihre Plasmacreme-Suppe. Beim Essen erzählte Alice von ihrer Arbeit als Kellnerin im Meat & Greet   – von der riesigen Kühlkammer (»Wie eine Höhle!«), wie schwierig es war, bequeme Schuhe zu finden (»Wenn Leute wie wir ewig leben können, warum haben wir dann trotzdem Rückenschmerzen?«), wie die Trinkgelder aufgeteilt wurden (»zu gleichen Teilen«). Mr Vega lächelte und nickte aufmerksam.

    Â»Wie auch immer«, sagte Alice. »Ich glaube, Lucy und Olivia haben absolut hundertprozentig recht. Essen servieren ist eine Kunst!« Mr Vega nickte weiterhin.
    Er sagte nichts, als Alice schließlich aufhörte zu reden.
    Oh oh, dachte Olivia. Schweigen.
    Sie drehte sich um und stieß mit ihrer Schwester zusammen, die die ganze Zeit über ihre Schulter gelinst hatte.
    Â»Warum sagt keiner was?«, flüsterte Lucy.
    Â»Liebeslektion Nummer zwei«, erwiderte Olivia. »Lass kein peinliches Schweigen entstehen.«
    Sie lief zur Arbeitsplatte, griff nach der Flasche mit weißem Schaumwein, die dort in einem Weinkühler stand, und glitt ins Esszimmer.
    Â»Nun«, sagte sie, als sie die Gläser füllte, »Sie sind also beide aktiv beim Kunstmuseum von Franklin Grove engagiert. Ich bin noch nie da gewesen.«
    Â»Nein?«, fragten Mr Vega und Alice beide

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