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Die verbannte Braut (German Edition)

Die verbannte Braut (German Edition)

Titel: Die verbannte Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Schrei.
    ***
    Eve hörte Henriettas verzweifelte Todesschreie und trotz allem, was ihre Cousine ihr angetan hatte, quälte sie der schreckliche Todeskampf Henriettas. Als die Schreie verstummten, wusste sie, dass es vorbei war. Zumindest für ihre Cousine. Würde man Ronan als Nächstes töten? Wie sollte sie das nur durchstehen? Wenn schon Henriettas Tod so eine Qual für sie war, was würde sie erst leiden, wenn man den Mann tötete, dem ihr Herz gehörte?
    Ein plötzlicher Tumult riss sie aus ihren Gedanken. Sie öffnete die Augen, vorsichtig darauf bedacht, ja nicht in Richtung des Altars zu blicken. Sie sah Ronan, der gegen seine Wachen kämpfte, während er den Blick auf die Tür gerichtet hielt. Sie folgte seinem Blick. Männer stürmten das Gewölbe. Es war Scotland Yard. Wie hatte Ronan das angestellt?
    Ihr Blick glitt zurück zu Ronan, gerade in dem Augenblick, als einer der Wachen ihm ein langes Messer in die Seite rammte und ein zweiter Mann Ronan von hinten mit voller Wucht auf den Kopf schlug. Ronan sackte zusammen und prallte hart auf dem Boden auf. Sie schrie. In dem Gewölbe war die Hölle los. Männer kämpften, manche versuchten, zu fliehen, wurden jedoch von den Beamten von Scotland Yard am Eingang abgefangen. In ihrer Aufregung bemerkte Eve den Priester erst, als er neben ihr war. Er hatte einen Schlüssel dabei und öffnete ihre Schellen. Dann wollte er sie mit sich schleifen, doch sie wehrte sich.
    "Wenn nicht so, dann anders, du kleine Schlampe", zischte er Mann unter der weißen Kutte und schlug ihr so heftig auf den Kopf, dass sie das Bewusstsein verlor.



Kapitel 19

    E ve stöhnte. Ihr Kopf schmerzte höllisch und sie fühlte sich, als wäre sie unter eine Horde Reiter geraten. Sie öffnete vorsichtig die Augen und unterdrückte einen Schrei.
    "Wird auch Zeit, dass du aufwachst, meine Liebe", sagte Lord Saints mit einem kleinen, fiesen Grinsen. Er hatte die Kapuze seiner weißen Kutte abgenommen und schaute auf sie hinab.
    Eve lag auf einem Bett in einem höhlenartigen Raum. Sie versuchte, sich in Erinnerung zu rufen, was passiert war. Henrietta war tot. Ronan war … Sie zuckte zusammen. War er auch tot? Wie kam sie hier her? Wo waren die Männer von Scotland Yard? Hatten die Kuttenträger etwa die Beamten überwältigt? Und wo war sie?
    Lord Saints hatte sie sorgfältig gemustert, als sie ihre Überlegungen anstellte. Er lächelte sardonisch.
    "Ihr habt Henrietta ermordet", sagte sie schließlich anklagend.
    Er zog eine Augenbraue hoch.
    "Habe ich das? Nun … ich denke … man könnte es so auslegen. Obwohl ich bevorzugen würde, es erlösen zu nennen. Ich habe sie von ihren Leiden erlöst. Sie war eine zerrissene Seele, wusstest du das? Sie liebte Schmerzen. Körperliche Schmerzen. Sie hatte immer eine Todessehnsucht. Sie wollte sogar, dass ich sie in einen Sarg lege und den Deckel schließe, damit sie spüren konnte, wie es sich anfühlte."
    "Das ist kein Grund, sie so bestialisch zu töten", sagte Eve voller Abscheu.
    "Bestialisch? Du wirst die Bedeutung
bestialisch
kennen, wenn ich mit
dir
fertig bin."
    Eve schauderte. Angst kroch in ihre Eingeweide und sie bekam eine Gänsehaut.
    "Wo sind die anderen?", fragte sie ängstlich.
    Lord Saints lachte.
    "Die sind beschäftigt. Ich bezweifle, dass irgendjemand hinter uns herkommen wird. Jedenfalls nicht so bald. Wir haben genug Zeit, uns miteinander zu vergnügen. Es wird mir eine besondere Ehre sein, dir als erster Mann zu zeigen, wie wunderbar der Schmerz sein kann. Wie erfüllend und befriedigend."
    "Ihr seid krank", schrie Eve und wollte sich aufsetzen, ihn entfliehen, doch sie konnte nicht.
    Sie bemerkte erst jetzt, dass ihre Hände und Beine an die Bettpfosten gebunden waren und ein weiteres Seil ihren Oberkörper ans Bett fixierte. Lord Saints beobachtete ihren Kampf und lachte.
    "Ja, meine Liebe. Du bist mir ausgeliefert. Wie fühlst du dich? Nicht mehr so erhaben, nicht wahr? Warte erst, wenn ich dich dazu bringe, mich um Erlösung anzuflehen. Ein Luxus, den ich dir nicht gewähren werde."
    ***
    Ronan kam zu sich, als jemand ihn sanft an der Schulter rüttelte. Sein Kopf dröhnte und seine linke Seite schmerzte höllisch.
    "Ronan? Bist du okay?", hörte er die Stimme seines Freundes Marcus.
    "Ging mir schon besser", knurrte Ronan. "Au! Mein Schädel!"
    "Vorsichtig. Du hast ganz schön einen auf den Kopf bekommen. Deine Stichverletzung habe ich schon notdürftig verbunden. Wir müssen erst hier raus, dann bring ich dich zu einem

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