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Die verbannte Braut (German Edition)

Die verbannte Braut (German Edition)

Titel: Die verbannte Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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standen jeweils zehn Männer in schwarzen Kutten, die Gesichter verborgen unter den riesigen Kapuzen. Hinter dem Altar stand ein weiterer Mann in einer weißen Kutte, die mit goldenen Zeichen verziert war. Auch er war durch die Kapuze unkenntlich. Der Boden des Gewölbes war mit schwarzen und weißen Fliesen im Schachbrettmuster bedeckt. Nur in der Mitte des Raumes war ein großer Kreis aus roten Fliesen. Ein Pentagram war mit weißer Farbe in die Mitte gemalt. An jeder Spitze des Pentagrams stand eine schwarze Kerze. Die Wände des Gewölbes waren mit Wandgemälden verziert. Die Gemälde zeigten wilde Orgien und blutige Folterszenen. Angewidert wandte Eve den Blick ab. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals und ihre Knie waren ganz weich. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie solches Grauen, solche Angst verspürt.
    Als zwei Männer ihre Cousine packten und zu dem Altar schleiften, schrie Henrietta aus vollem Hals. Sie wusste offenbar viel zu gut, was ihr dort blühen würde. Eve fragte sich, ob ihre Cousine in diesem Raum schon einmal Zeugin eines rituellen Mordes gewesen war. Oder hatte sie nur an irgendwelchen Orgien teilgenommen?
    Die Männer hatten Henrietta auf dem Altar festgeschnallt und waren wieder zurück auf ihren Platz gekehrt. Eve wurde zur Wand auf ihrer rechten Seite geführt und dort stehend angekettet. Die Männer, die sie hierher gebracht hatten, waren verschwunden. Wenig später tauchten zwei weitere Kuttenträger auf. Offensichtlich hatten die beiden Männer sich für das, was auch immer jetzt kommen mochte, umgezogen.
    Wo war Ronan? Vielleicht würde er gar nicht kommen. Ein Teil von ihr wünschte sich, er würde nicht kommen und am Leben bleiben. Würde man sie zwingen, seinen Tod mit anzusehen? Würde sein Tod lange dauern? Qualvoll sein? Sie schauderte bei dem Gedanken daran und ihr Herz zog sich schmerzlich zusammen.
    Bitte bitte Ronan, komm nicht!
    Doch Ronan hörte nicht auf ihr stummes Flehen. Als sie zum Eingang blickte, erschienen vier weitere Männer und sie hatten einen gefesselten Mann dabei. Der Kopf des Mannes war mit einem Sack verhüllt, doch Eve musste sein Gesicht nicht sehen, um zu wissen, dass er es war.
    "Ronan", schluchzte sie.
    Der gefesselte Mann hob den Kopf, als er ihre Stimme hörte und begann, sich gegen die Griffe seiner Wachen zu wehren, doch gegen die vier Kerle konnte er nichts ausrichten. Noch dazu blind und mit gefesselten Händen. Mit tränenverschleiertem Blick verfolgte Eve, wie man Ronan in die Mitte des Raumes führte.
    ***
    Die Fahrt dauerte länger, als er erwartet hatte. Als sie die Stadt hinter sich ließen, konnte er das Schweigen in der Kutsche nicht mehr ertragen. Er musste wissen, was auf ihn zukam. Und er konnte nur hoffen, dass seine Freunde noch hinter ihnen waren. Allein würde er es niemals schaffen, Eve zu retten. Jeder Versuch seinerseits, etwas zu unternehmen würde unweigerlich in ihrem Tod enden.
    "Wie lange noch?", fragte er seinen Begleiter.
    "Das wirst du schon noch erfahren", kam die harsche Antwort.
    Ronan wusste jetzt, wer ihm da gegenübersaß. Er erkannte die Stimme von William Dexter, besser bekannt als Duke Cunningham.
    "Weiß die Duchess, in welche Machenschaften ihr Gatte verwickelt ist?"
    "Natürlich nicht", antwortete der Duke unbekümmert. "Und da Ihr den morgigen Tag nicht erleben werdet, wird Euch die Information über meine Identität auch nichts nutzen."
    "Wahr gesprochen", erwiderte Ronan ebenso unbekümmert.
    "Ihr habt keine Angst zu sterben?", fragte der Duke.
    "Sollte ich?"
    "Unbedingt."
    "Jeder muss sterben. Auch Ihr."
    "Richtig. Nur dass Euer Tod langsam und unerfreulich sein wird."
    "Versucht Ihr, mir Angst zu machen? Das könnt Ihr euch sparen. Ich bin vorbereitet, zu sterben."
    "Wie heldenhaft", sagte der Duke sarkastisch. "Doch … sagt mir. Seid Ihr auch vorbereitet, der Vergewaltigung Eurer Gattin beizuwohnen?"
    Ronan zuckte zusammen. Unvorstellbare Wut kochte in ihm hoch und für einen Moment erwägte er, den Mann ihm gegenüber zu erwürgen.
    Bleib ruhig, Junge. Du hilfst ihr nicht, wenn du jetzt durchdrehst. Bleib ruhig.
    "Sie wird es überleben", erwiderte er mit tödlicher Ruhe, die im krassen Gegensatz zu seiner inneren Aufruhr stand.
    Der Duke lachte.
    "Ich habe schon gehört, dass es nicht gerade romantische Gefühle sind, die Euch und Eure schöne Gattin verbinden. Wenngleich Ihr nicht abgeneigt scheint, Euch an dem makellosen Leib Eurer Frau zu erfreuen. Nun, wer könnt es Euch verübeln. Ich werde

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