Die verbannte Braut (German Edition)
einen abgewetzten Sessel in der Ecke des kleinen Raumes.
„Dort!“, sagte sie.
„Bitte! Ganz wie du willst“, sagte er gleichgültig und begann, sich auszuziehen.
„Ihr wollt Euch doch nicht etwa ganz … ähem … ganz entkleiden?“, japste sie unbehaglich.
„Genau
das
habe ich vor“, antwortete er und ließ sein Hemd ungerührt zu Boden gleiten.
Eve wollte ihn nicht anstarren, doch sie konnte den Blick einfach nicht von seinem muskulösen Oberkörper abwenden. Seine massive Brust war mit schwarzen Haaren bedeckt, die sich nach unten zu einem Strich verjüngten, über seinen flachen Bauch verliefen und in seinem Hosenbund verschwanden.
„Willst du es dir noch einmal überlegen?“, fragte er herausfordernd. „Ich könnte dir geben, wonach es dich so offensichtlich verlangt.“
Das gefährliche Glitzern in seinen Augen verursachte ein Prickeln in ihrem Schoß. Sie errötete.
„Vielen Dank für das liebenswerte Angebot, aber ich habe kein … ähem … Interesse!“, sagte sie hochmütig und wandte sich schnell ab.
Sie hörte in leise lachen und Zorn kochte in ihr hoch.
Dieser Bastard!
Als Nächstes hörte sie, wie ein weiteres Kleidungsstück zu Boden fiel und ihr wurde unerträglich heiß. Sie wollte sich nicht vorstellen, wie er ohne Hose aussah. Schlimm genug, dass seine muskulöse Brust und der flache Bauch ihr noch immer so deutlich vor Augen standen. Wie es sich wohl anfühlen mochte, mit den Händen darüber zu gleiten? Seine Muskeln unter ihren Händen zu spüren, seine Hitze …
Verdammt! Reiß dich zusammen!
Mit einem leisen Seufzer ging sie zu dem Sessel und setzte sich hinein. Sie versuchte, eine halbwegs bequeme Position zu finden, in der sie schlafen konnte. Das erschien ein hoffnungsloses Unterfangen.
„Hier ist es bequemer, Liebes“, sagte Ronan lachend. „Möchtest du nicht vielleicht doch …?“
„Nein, danke!“, schnappte sie.
„Nun, dann wünsche ich eine angenehme Nachtruhe. Ach ja, ehe ich es vergesse zu erwähnen. Du brauchst dir über Flucht keine Gedanken zu machen. Einer meiner Männer schläft vor der Tür. Und jetzt schlaf gut, Liebes.“
Eve schwieg verbissen. Es war wirklich zu ärgerlich, dass dieser Kerl so vorsichtig war. Sie hatte sich schon Hoffnungen gemacht, sich davonzuschleichen, wenn ihr Entführer schlief.
Obwohl Eve todmüde war, dauerte es eine kleine Ewigkeit, ehe sie in ihrer unbequemen Position endlich einschlief. Ehe sie einschlief, hatte sie ihren Entführer in Gedanken mit allen Schimpfwörtern bedacht, die ihr einfielen.
***
Als Eve erwachte, fehlte ihr zunächst jegliche Orientierung, wo sie sich befand. Es war noch recht dunkel und so konnte sie in der Morgendämmerung nicht viel ausmachen. Alle Glieder schmerzten sie, was nicht verwunderlich war, da sie offensichtlich die Nacht in einem Sessel verbracht hatte. Dann kam die Erinnerung schlagartig zurück, was passiert war und wo sie sich befand. Alarmiert setzte sie sich in dem Sessel auf.
Ihr Blick glitt zu dem Bett hinüber, wo ihr Entführer schlief. Die Decke war im Schlaf beiseite gerutscht und gab seine gesamte rechte Körperhälfte preis. Eve konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Ihr Blick fiel auf das dunkle Haar zwischen seinen Beinen und dem sanft im Haarnest schlummernden Geschlecht. Ihr Herz klopfte aufgeregt. Sie hatte noch nie einen Mann nackt gesehen. Sie fühlte Scham in sich aufsteigen, obwohl niemand wusste, wie sie ihn gemustert hatte. Hastig ließ sie den Blick weiter hinabgleiten über seinen muskulösen Oberschenkel bis zu der wohlgeformten Wade und zu dem großen Fuß, dann wieder hinauf bis zu seinem Gesicht. Sie musste sich eingestehen, dass, trotz allem was dieser Ronan verkörperte, sein Leib eine wahre Augenweide war. Sie könnte ihn ewig so ansehen. Der Wunsch, ihre Hände über seine gebräunte Haut gleiten zu lassen, war so stark, dass sie sich in die Lehnen ihres Sessels krallen musste, um dem Drang nicht nachzugeben.
Sie war sicher, dass er ihr nicht übel nehmen würde, sollte sie ihrem Begehren nachgeben. Er würde ihr geben, wonach es sie verlangte, so wie er gestern sagte. Was für ein törichter, verruchter Gedanke! Und so – aufregend!
Als er anfing, sich zu regen, stellte sie sich schlafend. Ihr Puls raste vor Aufregung, als sie hörte, wie er aus dem Bett aufstand. Sie hörte seine Schritte, wusste, dass er jetzt vor ihrem Sessel stand und sie vermutlich aus seinen braunen Augen musterte. Sie fühlte Hitze in ihre Wangen steigen
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