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Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung

Titel: Die verborgene Stadt - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Panov
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schnaubten vor Vergnügen über den Scherz ihres Gebieters.
    »Ein Lud.«
    Der Gesandte des Dunklen Hofs war gewiss verärgert über das Benehmen der Tschuden, doch er ließ sich nichts anmerken.
    »Am Grünen Hof sind nur Frauen zur Magie befähigt«, wandte der Großmagister ein. »Das weiß doch jedes Kind.«
    »Ob ihr es glaubt oder nicht: Der Zauberer ist ein Lud«, erwiderte der Ratsherr ruhig. »Allerdings wurde er vom Grünen Hof verstoßen und handelt auf eigene Faust.«
    »Was soll denn ein Zauberer ausrichten, der aus seinem Volk verstoßen wurde?«, mischte sich Antoine de Coulier, der Magister der Drachenloge, ein. »Ohne Inspiration, ohne Bibliothek, ohne Energie. Da kann er sich doch höchstens als Handleser oder Avocadozüchter durchschlagen.«
    »Erstens: Die Inspiration hat er in seiner Kindheit erhalten, als er von den Priesterinnen des Grünen Hofs ausgebildet wurde«, erläuterte der Naw trocken. »Zweitens: Mit seinen Zauberkräften ist es für ihn ein Kinderspiel, in jede beliebige Bibliothek vorzudringen. Übrigens haben wir unsere Tresorräume vorläufig blockiert
und empfehlen euch, das auch zu tun. Und was, drittens, die Energie betrifft, so sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass er den Regenbrunnen, die Magische Quelle des Grünen Hofs, vollständig unter seine Kontrolle gebracht hat und daraus so viel Energie schöpft, wie er will.«
    »Das ist unmöglich«, ereiferte sich Nelson Bard, der Magister der Schwerterloge. »Nur die Priesterinnen haben Zugriff auf die Quelle!«
    »Ein Lud, der über magische Kräfte verfügt und Zugriff auf den Regenbrunnen hat?«, sinnierte de Saint-Carré, ohne den jungen Magister zu beachten. »Ist das womöglich der Bote?«
    »Davon sind wir überzeugt. Die Zeichen des Nawschen Spiegels, der Spruch des Orakels von Degunino und die Erkenntnisse unserer Analytiker – alles deutet daraufhin, dass sich die Prophezeiung von Königin Isara erfüllt hat und der Bote erschienen ist.«
    Ein derartiges Erstarken der Luden musste unweigerlich zu einem neuerlichen Krieg zwischen den Herrscherhäusern führen. Im Raum wurde es still.
    »Und warum steht er dann nicht an der Spitze des Grünen Hofs?«
    »Wir vermuten, dass Königin Wseslawa geplant hatte, den Boten zu töten, um ihre Macht zu erhalten. Deshalb war er wohl gezwungen zu fliehen.«
    »Aber warum hat er die anderen Luden nicht auf sich aufmerksam gemacht und die Königin einfach gestürzt? «
    »Wir wissen nicht, was am Grünen Hof passiert ist,
und wir wissen auch nicht, was im Kopf dieser Missgeburt vor sich geht«, seufzte der Ratsherr. »Definitiv klar ist nur, dass der Bote in der Verborgenen Stadt aufgetaucht ist. Das Haus Lud wird jedoch immer noch von der Königin regiert.«
    »Ich bleibe dabei«, beharrte Bard, »wenn er verstoßen wurde, ist er nicht mehr gefährlich.«
    »Der Bote ist gekommen, um die bestehende Ordnung zu zerstören und die Macht über die ganze Welt an sich zu reißen. Dieses Ziel wird er verfolgen, ob er nun verstoßen wurde oder nicht. Denn es ist seine Berufung. Er stellt eine reale Bedrohung für alle Herrscherhäuser dar, insbesondere für das Haus Tschud.«
    »Wieso insbesondere für uns?«, fragte de Saint-Carré entrüstet.
    »Um ein Herrscherhaus zu unterwerfen, muss man es in erster Linie seiner Magischen Quelle berauben«, erwiderte der Gesandte schulterzuckend. »Das wisst ihr genauso gut wie ich. Den Regenbrunnen kontrolliert der Bote bereits. Folgerichtig ist sein nächstes Ziel das Karthagische Amulett, die Magische Quelle eures Ordens. «
    Der Großmagister musste sich eingestehen, dass der Naw Recht hatte. Ein kluger Gegner würde sich nicht in Scharmützel verstricken, sondern gezielt das Herz des Herrscherhauses ins Visier nehmen: seine Magische Quelle. Brächte er die unter seine Kontrolle, würden sich die Kriegsmagier in hilflose Statisten verwandeln. Ärgerlicherweise wusste man nicht, woraus die Nawen ihre magische Energie schöpften.

    »Ihr seid euch wohl ziemlich sicher, dass euch nichts passieren kann«, knurrte de Saint-Carré.
    »Keineswegs. Sonst wären wir doch nicht hier«, entgegnete der Ratsherr kühl. »Wenn es dem Boten gelingt, sich das Karthagische Amulett unter den Nagel zu reißen, müssen auch wir mit dem Schlimmsten rechnen. Wir haben nicht die Absicht, es so weit kommen zu lassen. «
    »Daran zweifle ich nicht.«
    Der Gebieter des Ordens legte seinen Stab beiseite, stützte sich mit beiden Händen auf das Schwert und versank in

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