Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verbotene Pforte

Die verbotene Pforte

Titel: Die verbotene Pforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
Vom Netzwerk:
ausgeschlossen.
    Draußen bleiben: Tiere, die beißen, spucken, stechen. Tiere mit magischen Fähigkeiten. Alle anderen Tiere. Leute, die sich in Tiere verwandeln können, betreten die Taverne gefälligst in ihrer zivilisierten Gestalt. Es sei denn, das Tier IST ihre zivilisierte Gestalt.
    Wer die Katze quält, den wird Wanja quälen.
    Wer den Geist des Bades in die Branntweinflasche sperrt, muss ihn behalten und die Flasche kaufen.
    Zum doppelten Preis.
    Eine kaputte Tür kostet 24 Dupeten, ein kaputtes Schloss 8 Dupeten. Zu zahlen an Wanja. Persönlich.
    Hausverbot haben: alle Elfen, alle Domaner, in jeglicher Gestalt.
    Costas H. Dopoulos
    PS : Zurzeit sind diverse Umbauarbeiten im Gange. Wir weisen deshalb darauf hin, dass die alljährliche Headbanger-Party der Minotauren diesmal nicht in der Hausarena, sondern im Keller stattfindet.
    PPS : Wer den Hauskobold zu Explosionen anstiftet, darf sich darauf freuen, als Ehrengast an der Headbanger-Party der Minotauren teilzunehmen.
    Verkleidet als rotes Tuch.

KAWUMM!
    Die Explosion sah ohrenbetäubend laut aus, umso erstaunlicher war es, nichts zu hören. Nur in Tobbs’ Ohren verpuffte etwas, was sich anfühlte wie implodierende Watte. Im Mund hatte er plötzlich den Geschmack von Ziegelstein, und das unterdrückte Husten links von ihm ließ vermuten, dass auch Anguana jede Menge Staub geschluckt hatte.
    Aus den Rauchschwaden, die sich nur langsam verzogen, schälte sich allmählich ihre Gestalt. Sie glich einer grauen Statue, über und über bepudert mit mikroskopisch feinen Mauersteinpartikeln. Und als sich mit weißen Zähnen ein Grinsen in ihrem Statuengesicht abzeichnete, wusste er, dass er ganz genauso aussah wie sie.
    Eine neue Staubwolke hüllte ihn ein, als er sein Haar schüttelte.
    »Ich bitte um Applaus«, flüsterte der Hauskobold und verbeugte sich. »Ich habe nicht zu viel versprochen: Euer Weg in das verbotene Land ist frei!«
    Domovoj hatte tatsächlich ganze Arbeit geleistet. Dort, wo sich eben noch eine mit magisch massiven Steinen zugemauerte Tür befunden hatte, klaffte ein rauchendes Loch in der Wand. Bunte Funken irrlichterten durch die Luft und beleuchteten die Trümmer der hölzernen Tür, die sich hinter der Mauer befunden hatte. Ihre Außenseite zeigte Kratzspuren. Und nicht gerade freundliche Kratzspuren!
    Tobbs musste schlucken. Bis eben war er noch fest entschlossen gewesen, in das verbotene Land hinter der Tür zu gehen. Doch nun, da diese Tür endlich passierbar war, packte ihn die nackte Angst.
    Vorsichtshalber überprüfte er, ob er alles griffbereit hatte: sein Messer und eine kleine Axt für den Fall, dass er Feuerholz hacken oder sich verteidigen musste. Außerdem einen Wasservorrat und einen Proviantbeutel mit getrockneten Säuselblüten und Kandara-Schinkenspeck, der an seinem Gürtel festgeschnürt war. Seinen wichtigsten Besitz aber hatte er sich über die Schultern gelegt: ein schwarzes Fuchsfell.
    Er wusste zwar nicht, was für eine Bedeutung der schwarze Pelz für sein Leben hatte, aber jedes Mal, wenn Tobbs andächtig darüberstrich, hatte er das Gefühl, dass die Haare knisterten wie bei einem lebendigen Tier, und er fühlte sich geborgen.
    »Ein normaler Türendurchgang ist das jedenfalls nicht«, flüsterte der Hauskobold und trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »Sieht eher so aus, als führte die Tür in eine Erdhöhle. Als hätte jemand den Zugang zu unserer Taverne sehr sorgfältig verborgen.«
    »Stimmt«, sagte Anguana leise und beugte sich nach vorn. »Rechts und links schauen Wurzeln aus den Wänden hervor und der Höhlengang scheint ganz schön lang zu sein. Wir nehmen am besten auch eine Lampe mit, dahinten wird es ziemlich dunkel.«
    Mit diesen Worten griff sie nach ihrem Reisebeutel.
    »Seid ihr euch sicher, dass ihr einfach auf gut Glück in ein fremdes Land stolpern wollt, ohne zu wissen, was euch dort erwartet?«, fragte Domovoj besorgt.
    Typisch Hauskobold!, dachte Tobbs. Erst begeistert mitmachen, weil es etwas zu sprengen gibt, und danach den besorgten Mann mimen!
    »Und falls ihr lebendig zurückkehrt, bringt Dopoulos euch um, das ist euch hoffentlich klar«, unkte Domovoj weiter.
    »Es reicht, Domovoj!«, sagte Anguana. »Es ist zu spät. Reg dich ab.«
    »Seid doch vernünftig«, plapperte der Kobold weiter. »Ihr wolltet wissen, was hinter der Tür ist. Nun wisst ihr es: nichts als Erde und ein paar Kratzer im Holz. Noch kann ich die Explosion wieder rückgängig machen und die meisten

Weitere Kostenlose Bücher