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0151 - Die Teufelsdingos

0151 - Die Teufelsdingos

Titel: 0151 - Die Teufelsdingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dennis Parker pfiff ein vergnügtes Liedchen. Er schraubte den Tankverschluß seines Holden Kingswood auf, setzte den Trichter ein und begann dann, den Inhalt des Reservekanisters in den Tank einzufüllen.
    Der kleine Aufenthalt kam ihm gelegen. Zu lange schon war er unterwegs gewesen, war ohne Pause durch das menschenleere Land gefahren. Jetzt waren seine Benzinvorräte zur Neige gegangen, und er füllte nach. Bis zur Stadt waren es nur noch ein paar Kilometer.
    Er lächelte.
    Selbst wenn er ohne den Ersatzkanister liegengeblieben wäre, wäre dies nicht schlimm gewesen. In Australien war es üblich, daß man sich bei längeren Fahrten durch die Einöden des Kontinents bei der zuständigen Polizeibehörde abmeldete und die geplante Reiseroute angab. Kam man nach einer bestimmten Zeit nicht am Zielort an, weil irgendwelche unvorhergesehenen Zwischenfälle es verhindert hatten - Panne, Unfall, oder ähnliches -, wurde ein Suchkommando in Marsch gesetzt. Eine durchaus nützliche Einrichtung in einem so großen und so dünn besiedelten Land wie Australien, die schon so manchem Reisenden das Leben gerettet hatte.
    Der Reservekanister war leer. Dennis Parker pfiff jetzt ein anderes Liedchen, verschloß den Kanister und warf ihn in den Kofferraum, schraubte den Tankdeckel wieder zu und zog dann eine Zigarettenpackung aus der Brusttasche seines Khakihemdes. Er wollte noch ein paar Minuten Pause machen und sich die Beine vertreten. Niemand hetzte ihn; er hatte Zeit.
    Er setzte den Lungenmörder in Brand und nahm ein paar Züge. Die Dämmerung hatte eingesetzt; die letzten Meilen würde er mit Licht fahren müssen. Es war ihm gleichgültig.
    Mit dem Finger strich er über das Wagenblech; ein dunkler Streifen blieb zurück, wo die Fingerkuppe den Staub entfernt hatte. »Naja«, brummte er.
    Plötzlich spürte er, daß er nicht mehr allein war.
    Ein Instinkt warnte ihn.
    Und da flog der Angreifer auch schon heran!
    »Nein!« schrie Dennis Parker entsetzt auf, als er erkannte, wer ihn da ansprang. Seine Arme flogen empor, wollten das Tier abwehren. Doch es war schneller.
    Wie viele Jahre war es her, seit ein Dingo zum letzten Mal Menschen angefallen hatte?
    Parker wurde das jüngste Opfer!
    Er schlug nach dem Dingo, aber die Bestie war stärker und schneller. Groß wie ein Wolf und ebenso stark, schlug der Dingo seine Zähne in den Hals des Mannes.
    Der überraschte Dennis Parker hatte keine Chance. Noch ehe er richtig begriffen hatte, was geschah, war er bereits tot.
    Am Horizont glomm die fahle Scheibe des Mondes in der Dämmerung…
    ***
    »Hat sich dieser… na, wie schimpft er sich gleich?« brummelte Sergeant Preast und schlug die Meldekladde auf. »Dieser Dennis Parker schon gemeldet?« erkundigte er sich. Drei Eintragungen waren für den heutigen Tag vermerkt, zwei davon abgehakt. Die Reisenden waren ziemlich pünktlich in Sidney eingetroffen.
    Buster Ashton legte den Kopf schräng. »Dann müßte er durchgestrichen sein, nicht wahr?« überlegte er. »Vielleicht hat er sich Zeit gelassen.« Ein Blick zur Uhr ließ ihn nicken. »Bestimmt sogar. Von wo kommt er?«
    »Adelaide, Buster…«
    »Das sind über zwölfhundert Kilometer. Ein Wahnsinn überhaupt, diese Entfernung nicht per Flugzeug oder per Bahn zurückzulegen. Aber da kann schon mal eine Verspätung eintreten. Ein paar längere Pausen…«
    »Buster, Parkers Abfahrzeit ist mit vier Uhr morgens angegeben. Jetzt haben wir zwanzig durch. Das sind sechszehn Stunden. Selbst wenn er nicht schneller als Tempo Hundert gefahren wäre, müßte er hier sein.«
    Buster Ashton schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt. Auch Leute mit schnellen Wagen müssen nicht unbedingt Raser sein.«
    »Ich habe ein ungutes Gefühl«, murmelte Preast. »Da stimmt etwas nicht. Ich hab's im Gespür. Ich schicke den Suchtrupp los.«
    »Wenn du einen Anschiß vom Alten riskieren willst… Mann, sechzehn Stunden für zwölfhundert Kilometer, das ist nicht viel…«
    »Das ist Schneckentempo. Parker fährt einen Kingswood, wenn diese Akte stimmt. Mit dem legt er die Strecke trotz Pausen in zehn Stunden zurück!«
    Prest griff zum Telefon. Er rief die Einsatzstelle der Suchhubschrauber-Staffel an und teilte das Aussehen des gesuchten Fahrzeugs und die angegebene Fahrtroute durch. »Seht zu, ob ihr ihn findet. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache. Da muß etwas passiert sein.«
    Die Bestätigung kam.
    »All right, Preast. Wir schauen uns mal nach ihm um.«
    Wenig später verließ ein

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